Unglückliche Heimniederlage von Rapid Lienz
Die Dolomitenstädter mussten sich dem FC Lendorf mit 2:3 geschlagen geben.
Gegenüber dem Auswärtssieg in Kühnsdorf am vergangenen Wochenende musste Rapid-Trainer Bernhard Zoier seine Mannschaft am 5. September gegen den FC Lendorf erneut an einigen Positionen umkrempeln. So fehlten von der Startformation diesmal Markus Stocker, Lukas Steiner und der gesperrte Mario Kleinlercher. Dadurch kam der reaktivierte Philipp Steiner zu seinem Startelf-Debüt in der Kärntner Liga.
Auch die Gäste aus Oberkärnten hatten eine turbulente Woche hinter sich. Nach dem 0:5 Debakel gegen den ATUS Ferlach musste Trainer Andreas Rohrer seine Koffer packen und wurde durch Erich Knaller ersetzt. Und natürlich hofften die Lendorfer durch diese Maßnahme auf den viel zitierten Trainereffekt. Bei starkem Regen und sehr schwierigen Platzverhältnissen verlief die Partie vorerst sehr ausgeglichen. Die Hausherren versuchten wieder ihre zuletzt sehr erfolgreiche Taktik anzuwenden, aus einer gesicherten Abwehr heraus schnelle Konterangriffe zu lancieren. Die Gäste attackierten die Grün-Weißen bereits sehr früh und wollten mit ihrer aggressiven, körperbetonten Spielweise den Rapidlern von Anpfiff an die Schneid abkaufen, was ihnen jedoch vorerst nicht gelang.
Ein an diesem Tag vor allem in den ersten 45 Minuten extrem spielfreudiger Florian Neumeister sorgte nach 20 Minuten für den Lienzer Führungstreffer. Knapp nach der Mittellinie schnappte er sich den Ball, umkurvte seine Gegenspieler in Marcel Hirscher-Manier und ließ den herauskommenden Lendorf-Keeper Michael Zunder mit einem Flachschuss ins lange Eck keinerlei Abwehrchance. Die Oberkärntner zeigten sich ob dieses Gegentreffers keineswegs geschockt und versuchten den Druck zu erhöhen. Was ihnen diesmal sicherlich zugute kam, waren teils haarsträubende Fehler der Lienzer Defensivabteilung.
In der 26. Minute schien die Angriffsaktion der Gäste bereits geklärt zu sein, doch ein schwerer Abspielfehler auf der linken Abwehrseite brachte die Lendorfer wieder in Ballbesitz zurück. Die darauf folgende Flanke verwertete der in der Mitte völlig freigelassene Andreas Allmayer zum 1:1 Ausgleich. Nur wenige Minuten später konnten gleich zwei Rapidler eine Flanke auf der rechten Abwehrseite nicht unterbinden, Martin Morgenstern sagte aus kürzester Entfernung artig "danke" und köpfelte zum 1:2 ein. Und weil manchmal bekanntlich auch "alle schechten Dinge drei sind", erhöhten die immer mehr an Selbstvertrauen gewinnenden Oberkärntner in der 38. Minute gar auf 1:3. Einen zu ungenauen Pass im Spielaufbau fing Christian Kautz ab, lief alleine auf Christian Korunka zu und schoss zum Pausenstand ein. In dieser Phase konnten die Dolomitenstädter froh sein, dass Schiedsrichter Stefan Krassnitzer die erste Halbzeit pünktlich beendete.
Was die Grün-Weißen drauf haben stellten sie gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit unter Beweis. Mit viel Druck kamen die Zoier Boys auf das Spielfeld zurück und nur eine sehr umstrittene Schiedsrichter-Entscheidung verhinderte den frühen Anschlusstreffer. Clemens Gesser wurde im Strafraum der Gäste zu Fall gebracht. Schiedsrichter Krassnitzer pfiff sofort, doch zur Überraschung aller zeigte er die gelbe Karte dem Gefoulten – wegen einer angeblichen Schwalbe. Von dieser Entscheidung dürfte auch der Schiedsrichterassistent überrascht gewesen sein, denn nach dem Pfiff eilte er sofort zum 5-Meter-Raum, ein Zeichen, dass er sich einen Elfmeter erwartet hatte. Warum Schiedsrichter Krassnitzer seinen Assistenten nicht befragte, wird sein Geheimnis bleiben.
Trotz dieser Fehlentscheidung steckten die Hausherren nicht auf und hatten nach 57 Minuten einen Feldpsieler mehr als die Gäste. Thomas Unterrieder sah seine zweite gelbe Karte und musste frühzeitig in die Kabine. Die Rapidler versuchten mit aller Gewalt den Anschlusstreffer zu erzielen, mussten aber bis zu Beginn der Rapid-Viertelstunde auf diesen Treffer warten. Florian Neumeister spielte den Ball auf Clemens Gesser, der den im Rückraum lauernden Philipp Steiner bediente und dieser schoss zum 2:3 aus Sicht der Grün-Weißen ein. Die letzten Minuten waren geprägt von teilweise sehr ruppigen Attacken der Gäste, die vom Unparteiischen nur teilweise unterbunden wurden. Die letzte Torchance im Spiel hatten in der 88. Minute die Lendorfer, doch der alleine vor dem Rapid Tor auftauchende Christian Kautz scheiterte an einer tollen Fußabwehr von Lienz-Keeper Christian Korunka. Nach einer sechsminütigen Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Sefan Krassnitzer das Spiel und die Grün-Weißen mussten mit hängenden Köpfen das Spielfeld verlassen.
Fazit: Nach gutem Beginn haben sich die Rapidler im Endeffekt selbst geschlagen. Lendorf hat praktisch aus dem Nichts heraus drei Tore erzielt und so einen glücklichen Sieg gefeiert.
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