Arbeiterkammer fordert „humanen Pflegeschlüssel“
Der aktuelle Minutenschlüssel in der Zeitabrechnung sei nicht mehr zeitgemäß.
Caritas und Arbeiterkammer sind sich einig: Das aktuelle System der Abrechnung von Pflegeeinheiten ist zu knapp bemessen und entspricht weder der Zeit noch den aktuellen Realitäten. Schon der Begriff „Minutenschlüssel“ klinge eher technisch und berücksichtigt kaum die wichtige und gute Arbeit von pflegenden Menschen. Der Zeitbedarf für die einzelnen Tätigkeiten passe nicht mit der Personalbemessung, somit der Minutenanzahl, die für die Aufgaben berechnet werden darf, überein. Nicht nur durch die zunehmende Anzahl an Fällen von Demenz brauchen Pfleger und Pflegerinnen für ihre Tätigkeiten heute länger. Auch sonst haben sich die Pflegemaßnahmen und die gesetzlichen Regelungen dafür verändert.
Die AK fordert nun vom Land Tirol, den Minutenschlüssel durch einen adäquaten Personalschlüssel zu ersetzen und dabei die Therapeutenstellen separat zu berücksichtigen. „Wir müssen unseren Heimbewohnern eine optimale Pflege und Betreuung nach den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnissen zukommen lassen. Und wir müssen auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter menschenwürdige Arbeitsbedingungen schaffen“, betont AK Präsident Zangerl. „Zusätzlich sind tagsatzrelevante Stellen für heimeigene Therapeutinnen zu schaffen, damit sich ein multidisziplinäres Team mit unterschiedlichen Qualifikationen der Bedürfnisse annehmen kann“, fährt Zangerl fort.
Derzeit müssen Therapeuten aufgrund des Pflegeschlüssels immer wieder abgezogen werden. „Deshalb ist es unumgänglich, den veralteten Personalbemessungsschlüssel anzuheben“, richtet sich der AK Präsident an Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und unterstützt damit die Position des Betriebsrats der Innsbrucker Soziale Dienste GmbH und der ARGE Pflegeheime.
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