Hallo, liebe Dolomitenstadtleser! Heute habe ich mich besonders auf das Interview gefreut, da Christina Nothdurfter nicht nur zu den besten Schwimmerinnen Österreichs gehört und ein wunderbarer Mensch ist, sondern auch zu meinen besten Freundinnen zählt!
Chrissi ist gerade mal 21 Jahre alt, viel international unterwegs und hat schon einiges in ihrer Schwimmkarriere erreicht. Vor kurzem waren die österreichischen Schwimmmeisterschaften.
Christina, wie ist es dir dort ergangen?
Ich bin sehr zufrieden! Ich wurde gleich über 50 Meter Brust, 100 Meter Brust und auch über 200 Meter Brust hervorragende österreichische Vizestaatsmeisterin. In der Lagenstaffel stellte ich mit meinen Vereinskolleginnen einen neuen österreichischen Rekord auf und somit sicherten wir uns die Goldmedaille sowie den Staatsmeistertitel.
Gratuliere! Du schwimmst schon seit deinem zehnten Lebensjahr und konntest auch im Jugendalter internationale Erfahrungen sammeln, was war dein erster großer Erfolg?
Angefangen habe ich bei der Schwimmunion Osttirol. Mit 16 Jahren wechselte ich nach Graz zum Union Schwimmclub Graz (USC). Die ersten internationalen Erfahrungen konnte ich bereits bei der Jugend-Europameisterschaft sammeln. Ich habe zu dieser Zeit nur drei bis vier Mal pro Woche trainiert, habe aber trotzdem das Limit geschafft und konnte den unglaublichen 20. Platz erreichen. Das war ein besonderer „Wow-Moment“ für mich und dadurch wusste ich, dass ich noch viel mehr erreichen kann.
Was war der Hauptgrund, dass du in so jungen Jahren schon in eine große neue Stadt gezogen bist?
Ich spielte schon immer mit dem Gedanken, nach Innsbruck, Graz oder Wien zu gehen. Damals wollte ich vor allem mit der Trainerin Ingrid Flöck in Graz zusammenarbeiten und mein Trainingspensum erhöhen. In der Stadt gibt es mehr und bessere Möglichkeiten, die man als Leistungssportler braucht, um sich entwickeln zu können. Gleichzeitig musste ich die Schule nicht vernachlässigen, da ich eine spezielle Schule für Leistungssportler besuchte. Dass meine beiden besten Freundinnen nach Graz gingen, um ebenfalls das Borg Monsberger zu besuchen, machte mir die Entscheidung natürlich auch leichter.
Gab es schwere Zeiten und Verletzungen?
Ich denke, dass alles immer viel leichter aussieht, als es ist. Ich hatte schon Knieprobleme und so weit von zu Hause zu sein, in einer neuen Stadt, mit neuen Leuten, das ist nicht immer leicht, aber der Sport ist mir wichtig und ich liebe, was ich tue. Schwimmen ist für mich das Tollste! Die Liebe zum Sport gibt mir immer wieder aufs Neue die Kraft, mit Niederlagen und schweren Zeiten umzugehen.
Wie viel trainierst du derzeit? Und wie sieht ein typischer Trainingstag für dich aus?
Derzeit trainiere ich unter Dirk Lange, der ehemaliger Deutscher Nationalmannschaftstrainer ist und kann mir keinen besseren Trainer wünschen, da er besonders für Brustschwimmer ideal ist. Das Training geht schon um 7:00 Uhr morgens los, dann wird zwei Stunden lang geschwommen. Um die Mittagszeit sind das Krafttraining und danach die Universität dran, bevor es am Abend wieder ins Wasser geht. Da ich Sprinterin bin, ist das Training sehr intensiv und zum Ausgleich trainieren wir auch mindestens einmal pro Woche am Land und machen Bergsprints oder Intervalle auf der Laufbahn.
Was ist deine Hauptlage und was magst du überhaupt nicht?
Meine A-Lage, sprich beste Lage, ist Brust. Hauptsächlich schwimme ich die 50 und die 100 Meter, da ich sehr schnell bin und mir das Sprinten liegt. Ich schwimme auch sehr gerne die Delfin-Disziplinen über 50 und über 100 Meter. Was ich überhaupt nicht mag, ist Rücken. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich kann sogar schneller Brust schwimmen als Rücken!
Was macht dich als gute Schwimmerin aus?
Brust ist eine sehr komplexe und schwierige Lage, doch sie liegt mir, da ich einen sehr guten Beinschlag habe. Außerdem liebe ich diese Lage einfach und bin deshalb ehrgeizig und trainiere jeden Tag sehr hart.
Was sind deine nächsten Ziele?
Im Dezember findet die Europameisterschaft in Israel statt. Nächstes Jahr möchte ich ebenfalls in London bei der EM starten. Da meine Hauptstrecke, die 50 Meter Brust, nicht zum olympischen Programm gehört, werde ich mich hauptsächlich auf die 100 Meter Brust vorbereiten. Längerfristig ist natürlich Olympia 2016 und 2020 das größte Ziel.
Derzeit hat Chrissi ein bisschen „Schwimmurlaub“ und macht eine wohl verdiente Schwimmpause, bevor es Ende August wieder mit dem vollen Training für die Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Israel losgeht.
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