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Musikalisches Highlight: Kermesz à l’est

Die belgische Band rockt die Stadt mit Balkan Brass, Jazz und Trashmetal.

Zunächst wirkte Kermesz à l'est ein wenig furchteinflößend auf das Publikum. Fotos: Marco Leiter
Zunächst wirkt Kermesz à l'est ein wenig furchteinflößend auf das Lienzer Publikum. Fotos: Marco Leiter
Zu Beginn klangen die Töne ein wenig ungewohnt für Lienz. Einige unsichere Blicke im OLALA-Publikum waren sichtbar. Die Kinder waren die ersten, die sich der Faszination der Musik dieser Band hingaben, dann folgte der Rest des Publikums, und schon beim zweiten Auftritt bebte der gesamte Johannesplatz. Es wurde getanzt, mitgesummt und nach dem Konzert mussten oder durften die Musiker noch lange als Fotomotiv herhalten. Dabei standen ihre lachenden und entspannten Gesichter in Widerspruch zu ihren Kostümen mit satanischen Symbolen. Wir fragten sie nach dem Hintergrund der eher an Death Metal erinnernden Ästhetik. "Einfach, weil es so absurd zu unserer fröhlichen Musik ist", war ihre Antwort.
Die Kinder fanden als erste Freude an den Balkanrhythmen.
Die Kinder fanden als erste Freude an den Balkanrhythmen.
Die Band gibt es seit 2009, irgendwann hat die Zusammensetzung gewechselt, in der aktuellen Formation von acht, manchmal neun Musikern spielen sie schon länger. Sie sind stolz darauf, als Belgier Balkanmusik zu machen. Die Mischung sei ihnen wichtig, sagen sie und reden vom Balkan, von Fanfaren und Rock, von Klezmer, Brass und schließlich davon, dass sie eine "Fusion-Band" seien. Nur ein Problem hätten sie, sagt einer von ihnen tieftraurig: "Leider haben wir auch zwei Franzosen in der Band, das geht für Belgier natürlich gar nicht." Das ernste Gesicht, das er bei diesen Worten macht, kann er nicht lange aufrecht erhalten und umarmt seinen französischen Bandkollegen kumpelhaft. Partystimmung sei ihnen wichtig, sagt dieser. Lienz sei da zum Glück nicht anders, als andere Städte, das Publikum geht mit ihrem Rhythmus mit. Am Samstag gibt es noch drei Mal die Gelegenheit, Kermesz à l'est zu hören, unter anderem im Rahmen der Nachtparade um 22 Uhr. Wer sich auf die Party einstimmen möchte, dem empfehlen die Musiker vorweg ihr neues Video. Sie hoffen auf ein leidenschaftlich mittanzendes Publikum.
Hier finden OLALA-Fans alle Samstag-Veranstaltungen auf einen Klick: www.dolomitenstadt.at/olala-2015 
Daniela Ingruber stammt aus Lienz und arbeitet als Demokratie- und Kriegsforscherin am Institut für Strategieanalysen in Wien. 

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