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Der Turmbau von Lienz in Vorbereitung

Damit der Pappkartonturm entstehen kann, braucht es viel Vorbereitung im Hintergrund.

Quer durch alle Generationen wurde am Turmbau mitgeholfen. Fotos: Marco Leiter
Quer durch alle Generationen wurde am Turmbau mitgeholfen. Fotos: Marco Leiter
Eines der Highlights von Olala 2015 ist der Turm aus Karton. Derzeit wird er Stück für Stück aufgebaut. Schon am Donnerstag Vormittag fanden sich zahlreiche Helfer ein und trugen die Einzelteile vom Stadtsaal zum Hauptplatz. Einige stöhnten: "Ziemlich schwer und unhandlich, die Dinger!" Vorher hatten seit Montag einige engagierte Lienzer die Kartons aufgebaut und zusammengeklebt.
Man hat längst aufgehört, die Arbeitsstunden zu zählen. "Es macht noch immer Spaß", hörte man die Bastler sagen.
Man hat längst aufgehört, die Arbeitsstunden zu zählen. "Es macht noch immer Spaß", hörte man die Bastler sagen.
Olivier Grossetete, der Künstler, der die Idee für den Turm hatte und das Design entworfen hat, weilt derzeit in London. Man munkelt, dort seien die Helfer nicht so aktiv wie jene in Lienz und daher wäre sein dortiger Turm beim Umfallen. "Es sind eben nicht alle so gut organisiert wie wir", meinte dazu lachend Sandra, eine der unentbehrlichen Lienzer Unterstützerinnen des Projektes.
Die Stimmung bei den Helfern ist bestens. Müde wirkt auch am Mittwoch noch niemand.
Die Stimmung bei den Helfern ist bestens. Müde wirkt auch am Mittwoch noch niemand.
Grossetetes Stellvertreter ist Jean-Marie, der sich über die Abwesenheit des Künstlers nicht wundert: "Wir sind ein Team, seit Jahren. Olivier entwirft, wir setzen um. Es muss nicht jeder überall sein." Offensichtlich stimmt das, denn Jean-Marie dirigiert die Vorbereitungen sehr gelassen. 20 bis 25 Meter hoch soll der Turm werden und wird dann um die 1.200 kg wiegen. Das entspricht 1.000 Kartons. Der Regen würde dem Turm nicht viel ausmachen, sagt er: "Solange es kein zu heftiger Regen ist. Aber wir fürchten uns vor dem Wind. Das ist unser eigentlicher Gegner."
Jean-Marie ist derzeit überall gleichzeitig, er greift hier ein und dort, dirigiert, überwacht, erklärt und repariert kleine Fehler.
Jean-Marie ist derzeit überall gleichzeitig, er greift hier ein und dort, dirigiert, überwacht, erklärt und repariert kleine Fehler.
Was ihm am Turmbau besonders gefällt, ist der Eingriff in die Lebensgewonheiten der Stadtbewohner, so erklärt er: "Jeder hat seine fest eingefahrenen Wege durch die Stadt. Durch den Turm wird eine Irritation auftreten. Dann gewöhnt man sich einen Tag lang an den Turm und plötzlich wird er wieder weg sein. Das ist die Essenz des Straßentheaters: Wir machen die Party und dann ziehen wir weiter."
Wie viele Meter Klebeband verbraucht wurden, konnte niemand sagen. Viele, sehr viele ...
Wie viele Meter Klebeband verbraucht wurden, konnte niemand sagen. Viele, sehr viele ...
Eines ist Jean Marie noch wichtig, das Recycling. Wenn alles nach Plan geht und der Turm am Freitag zum Umsturz gebracht wird, warten schon LKWs, um die Reste abzutransportieren. In einem speziellen Bad werden dann Karton und Klebeband voneinander getrennt und dem Recycling zugeführt.
Jeder Karton muss millimetergenau an den nächsten angepasst werden. Die Helfer können die Handgriffe inzwischen im Schlaf.
Jeder Karton muss millimetergenau an den nächsten angepasst werden. Die Helfer können die Handgriffe inzwischen im Schlaf.
168 Acts an 16 verschiedenen Locations in Lienz, Innichen und Matrei – hier finden OLALA-Fans alles auf einen Klick: www.dolomitenstadt.at/olala-2015  – kurzfristige Programmänderungen aufgrund der Wetterlage möglich!
Daniela Ingruber stammt aus Lienz und arbeitet als Demokratie- und Kriegsforscherin am Institut für Strategieanalysen in Wien. 

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