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Baut Martin Hellweger das Kaufhaus Lienz?

Immobilien-Investor übernimmt Grundstück der Hobag.

Es wäre das größte private Bauprojekt, das je in der Stadt Lienz realisiert wurde und geht es nach dem neuen Bauherren, dann soll es im Herbst 2015 starten. Martin Hellweger, Alleininhaber der Immobilienfirma Kronberg International mit Sitz in Berlin ist der neue starke Mann auf der schon etwas verwilderten Kaufhaus Lienz-Baustelle an der Lienzer Dolomitenkreuzung.
Martin Hellweger, CEO und Eigentümer von Kronberg International. Foto: www.deal-magazin.com
Martin Hellweger, CEO und Eigentümer von Kronberg International. Foto: www.deal-magazin.com

Der aus Südtirol stammende und vorwiegend in Deutschland tätige Immobilieninvestor hat in den vergangenen 25 Jahren zum Teil in enger Kooperation mit der börsennotierten CONWERT Immobilien Invest AG offenbar viel Geld verdient. Die Website von Kronberg International vermittelt jedenfalls diesen Eindruck. Sie ist der bislang einzige Anhaltspunkt zur Einschätzung des neuen Kaufhaus-Investors, der sich dem Lienzer Gemeinderat am 8. Juni nicht persönlich vorstellte, sondern lediglich per Brief, den Bürgermeisterin Elisabeth Blanik verlas.

"Das habe ich heute Mittag vom Herrn Hellweger bekommen", leitete sie die Lektüre ein. In dem Schreiben – das den Medien nicht übermittelt wurde – erklärt Hellweger, dass seine Firma das Hypothekardarlehen auf das Grundstück von der Südtiroler Sparkasse übernehmen werde und zudem einen Vertrag mit der Signa-Gruppe von Rene Benko habe. Zwischen dessen Großkaufhäusern in Innsbruck und – demnächst – Bozen sowie dem Kaufhaus Lienz könnten sich Synergien ergeben.

Die Signa-Tochter ICM – ein alter Bekannter auf dem Bauplatz an der Bundesstraße – werde weiterhin Ansprechpartner für das Projekt sein, Ansprüche regionaler Gläubiger der Hobag würden im Kulanzweg befriedigt. Für Rückfragen stehe – wie bisher – ICM-Geschäftsführer Bernhard Pöll zur Verfügung. Der hätte eigentlich selbst vor dem Gemeinderat erscheinen sollen, zunächst im Mai, dann im Juni, kam aber nicht und verwies auf die geänderte Situation und Hellwegers Darstellungen.

Obwohl damit die Karten im Lienzer Kaufhaus-Poker durch den Kronberg-Deal völlig neu gemischt sind und die Hobag damit de facto aus der Dolomitenstadt verschwunden ist, zeigten die Mandatare weder gesteigerte Neugier noch sonderliches Interesse an den Hintergründen des neuen Investors. Bürgermeisterin Blanik kommentierte das Schreiben lakonisch: "Glauben tu ich das erst, wenn die Bagger auffahren." Immerhin hat sich die Stadtverwaltung bei der Hobag-Konkursrichterin in Bozen erkundigt und erfahren, dass die außergerichtliche Lösung des Grundstücksdeals in Lienz genehmigt ist.

Als Shoppingcenter-Entwickler hat Kronberg wenig Expertise, allerdings verweist Martin Hellweger auf einen erst vor wenigen Wochen gemeinsam mit der ECE-Gruppe realisierten Kaufhaus-Deal in Verona. Die ECE zählt zu den größten Shoppingcenter-Entwicklern Europas, Kronberg war für sie als "Business Adviser" aktiv.

Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

3 Postings

Angerer
vor 10 Jahren

Herrlich, wie wenig Ahnung diese Stadtregierung über gewisse Projekte in Lienz zu haben scheint. Eigentlich peinlich, aber nun gut, offenbar ist die Hobag die mit 7,6 Mio € belasteten Grundstücke jetzt endgültig los geworden. Dann wird wohl hoffentlich auch der unbezahlte Rechtsanwalt und die Stadt selbst ihre noch offenen Rechnungen ausbezahlt bekommen. Und vielleicht baut dieser neue Grundeigentümer dort drüben etwas Sinnvolleres als einen reinen Einkaufstempel hin (Vorschläge hätte es auf dolomitenstadt.at ja schon viele gegeben), auf alle Fälle sollte dann mal zumindest der ganze Müll verschwinden, hat ja lange genug gedauert, ohne dass die Stadt da was unternommen hätte, außer blöd herum zu streiten. Nur dass dieser Herr Pöll schon wieder nicht gekommen ist, läßt Böses erahnen, den interessiert diese Stadtregierung überhaupt nicht und tanzt somit den Damen und Herren weiterhin auf der Nase herum. Und die lassen sich das auch noch gefallen...

 
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bergfex
vor 10 Jahren

Das heißt, es bleibt wie es ist??? Der und der, und dann der und der und dann wieder nichts. Dieser Herr Pöll ist eine feige Nuß, die nichts zustande bringt und zu feige ist im Gemeinderat/Stadtrat zu erscheinen, aus Angst, er könnte unangenehme Fragen nicht beantworten.

Muß nun alles neu aufgerollt werden weil wieder ein neuer Besitzer aufscheint??

Aber Blanik ist ja studiert, die wird schon alles so machen , wie bisher.

 
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nanny
vor 10 Jahren

Also wer da noch durchblickt. Aber Finanz(Immobilien)investoren und ihre Geschäfte sind ja meist etwas "nebelig". Misstrauen ist angesagt. Schaumamal.

 
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