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Heute: Poetry Slam mit Markus Koschuh!

Zuvor gibt es in der Stadtbücherei einen Workshop mit dem Wortkünstler.

Markus Koschuh, zweifacher österreichischer Meister und Vize-Europameister im Poetry Slam, tritt heute, 15. Mai, um 20.00 Uhr zum Himmelfahrts-Slam in der Lienzer Bücherei an. Zuvor gibt er ab 17.00 Uhr allen, die auch gerne Slammen möchten, in einem Workshop Einblick in seine Arbeit. Christoph Huber hat den Künstler interviewt:
Markus Koschuh slammt in der Bücherei Lienz und gibt zuvor in einem Workshop Tipps für Nachwuchs-Slammer. Foto: Bullock
Markus Koschuh slammt in der Bücherei Lienz und gibt zuvor in einem Workshop Tipps für Nachwuchs-Slammer. Foto: Bullock
Die Stadtbücherei Lienz freut sich schon darauf, einen 2-fachen österreichischen Meister und Vize-Europameister (mehrsprachig?) im Poetry Slam vorzustellen, kannst du uns kurz beschreiben, wie sich deine Slammer-Karriere entwickelt hat bzw. du dich auf die jeweiligen "battles" vorbereitet hast? Meine bisherige Karriere im Poetry Slam lässt sich am besten mit drei Wörtern umschreiben: Learning by failing. Ein Freund schleppte mich zu meinem ersten Poetry Slam, beim zweiten nahm ich bereits selbst teil, scheiterte grandios – doch: ich hatte Blut geleckt. Und es folgten hunderte weitere Auftritte mit politischen, skurrilen, wortspielerischen und die Sprache liebenden Texten. Immer häufiger verband ich die vier vorher genannten Spielarten, entdeckte mich neu (ich schrieb auch einen Rap-Text für Mieze Medusa, die ihrerseits einen lustigen Text schreiben hätte sollen. Hätte sollen.), probierte mich im Spoken Word aus und hatte immer Eines: Riesenspaß. Der Gewinn der Österreichischen Poetry Slam Meisterschaft 2010 und dann auch noch die erfolgreiche Titelverteidigung 2011 passierten irgendwie. Ebenso wie der 2. Platz bei den Europäischen Poetry Slam Meisterschaften 2010. Ich lernte wunderbare Menschen von Sylt bis Meran, von Wien bis Zürich kennen. Auf meine Auftritte bei Poetry Slams, für die wegen mittlerweile vieler Kabarettauftritte leider viel zu wenig Zeit ist, bereite ich mich vor, indem ich mit einer kleinen Auswahl an Texten zum Poetry Slam fahre. Nur jene Texte, auf die ich wirklich Lust habe, sind mit im Gepäck. Ich will keinem mainstream folgen und einem Trend des Abends sowieso nicht. Poetry Slam Texte und Auftritte müssen zwei Sachen haben: Qualität und Spaß (an der Sprache). Dann kommt's auch an. Kannst du uns kurz ein paar Tipps zur richtigen Präsentation, Technik oder sogar Strategie für Slam-Teilnehmer verraten, die du dann im workshop ausführlicher behandeln wirst? Da das Publikum nur eine Chance, nur maximal 5 (!) Minuten Zeit hat, den Text zu erfassen, sollten die Texte, die vorgetragen werden – ob gelesen oder auswendig – nicht oder nur im Ausnahmefall oder als besonderes Stilmittel, wie der jetzt hier stehende Satz den ich gerade schreibe, lange Sätze mit vielen Einschüben, die nach literaturwissenschaftlicher Analyse nach rund 13 Wörtern eh kaum jemand mehr versteht, beinhalten. Uff. Mehr im spannenden workshop! Und da gibt es viiiiel! Welche Voraussetzungen sind für eine Teilnahme an österr. bzw. Europameisterschaften (Mehrsprachigkeit) im poetry slam zu erfüllen? Bisher war es bei Österreichischen Meisterschaften stets so, dass die jeweiligen Poetry Slams, die regelmäßig in Österreich stattfinden, TeilnehmerInnen entsenden. Zumeist ein/e Poetry SlammerIn pro Poetry Slam. Um zu einem Poetry Slam nominiert zu werden, sollte man möglichst oft möglichst gut abgeschnitten haben. Die Entscheidung, wer nominiert wird, liegt beim jeweiligen Organisator des Poetry Slams. Er darf sich jedoch nicht selbst nominieren. Zu den Europäischen Poetry Slam Meisterschaften darf der/die aktuelle Österreichische Poetry Slam MeisterIn fahren. Zu deinem aktuellen Programm: wird das alpenländische Inspektoreninspektorat reaktiviert oder entscheidet das Oblomow? Ich bereite mich zur Zeit auf ein neues Kabarettprogramm vor, das ich nur im Juni nur im Innsbrucker Treibhaus spielen werde: Hypoventilieren. Es wird sich den bisher 2 Jahren Schwarz-Grün in Tirol widmen und auch die Tiroler Hypo Bank mehr als streifen. Immerhin wurden rund 500 Millionen Euro Tiroler Hypo Geld verzockt. Und das abseits der Kärntner Hypo Alpe Adria. Für Herbst ist dann ein reguläres neues Kabarettprogramm in Vorbereitung: „Tango Touristico“, mit dem ich dann auch gerne nach Osttirol komme. Und jetzt freue ich mich mal auf einen spannenden workshop und Poetry Slam im Rahmen des Himmelfahrt-Poetry-Slam in Lienz!  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

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