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Der weite Weg des Gernot Madritsch

Nun soll er starten, der 360 Grad Weitwander-Trail um Osttirol.

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Gernot Madritsch und der Kreis, der sich um Osttirols Bergwelt schließt. Fotos: Dolomitenstadt/Pirkner
Wenn Gernot Madritsch über den 360° Skyline Trail spricht, dann merkt man: dieser Mann ist die Strecke mehr als einmal gegangen, im Gelände und durch die Instanzen. Zumindest der Weg im Gelände scheint nun weitgehend vollendet, als vermarktbares touristisches Produkt, das der Erfinder gemeinsam mit Snowboard-Legende und Unternehmer Heli Pramstaller am 12. Mai im Hotel Traube in Lienz vorstellte. Sieben Jahre bastelten Madritsch und der Verein "Ideenforum" am "Osttirol 360° Austria Skyline Trail", wie der Rundwanderweg offiziell heißt. Sein Verlauf war von Anfang an ziemlich klar, er umrundet Osttirol auf bereits bestehenden Gebirgswegen, die in einer geschlossenen Kette rund 50 Schutzhütten miteinander verbinden. 360 Kilometer lang ist die gesamte Wegstrecke. Wer den Zirkel abschreitet, muss 30.000 Höhenmeter überwinden, manchmal in durchaus anspruchsvollem Gelände, manchmal locker wanderbar auch von weniger geübten Berggehern.
"Fast ein bissl außerirdisch" – Heli Pramstaller schwärmt von der Landschaft am Schwarzsee, wo ein Biwak errichtet wurde.
Auch Unternehmer und Snowboard-Legende Heli Pramstaller ist von der Anziehungskraft des Projekts überzeugt.
In einem Durchgang ist das nicht zu schaffen, deshalb haben Madritsch & Co. den Trail in neun Abschnitte geteilt, von denen jeder in einer Wochenend-Tour mit maximal zwei Übernachtungen zu packen sei. "Dieser echte Weitwanderweg verläuft zu 95% auf Pfaden und zu zwei Drittel im Nationalpark", erklärt Madritsch. Profitieren sollen die Schutzhütten, die großteils dem deutschen und österreichischen Alpenverein gehören und insgesamt 3.000 Betten anbieten. In einem Segment der Strecke klaffte bislang eine Lücke, die jetzt durch ein Biwak der besonderen Art geschlossen wurde. Es steht am Schwarzsee hoch über den Villgrater Almen, in einer Landschaft, "die fast ein bissl außerirdisch ist", wie es Heli Pramstaller ausdrückt. 90.000 Euro haben die beiden Unterstände für je acht Personen gekostet, 20.000 davon wurden über Bausteine, sprich Lärchenschindeln, von 200 Sponsoren aufgebracht.
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Biwak am Schwarzsee – "Fast ein bissl außerirdisch". Foto: Wolfgang C. Retter
Und Sponsoren sollen künftig auch den Betrieb und die Vermarktung des Weges finanzieren. Für jeden der neun Sektoren soll ein "Trailpate" 30.000 Euro berappen, in Summe also 270.000 Euro als Startkapital, dazu kommen 3.000 Euro Jahresgebühr pro Sponsor, also 27.000 Euro zur Deckung des laufenden Aufwands. Zwei Firmen sind bereits an Bord. Den Sektor 7 mit der Glocknergruppe hat sich die ARA geschnappt, für den Sektor 4 zahlt die Wurstfabrik Wiesbauer, weil dort ein gleichnamiger Gipfel zu finden ist. Weitere Trailpaten werden noch gesucht und sollen das Projekt weitgehend unabhängig von öffentlichen Mitteln machen, um die Madritsch in den vergangenen Jahren vergeblich kämpfte. Es gab zwar sowohl vom TVBO als auch vom Nationalpark Hohe Tauern Finanzierungszusagen, aber nur unter der Voraussetzung, dass entweder der Alpenverein oder der Verein AlpinplattformLienz als Träger fungiert. Weil man sich über die Trägerschaft und die Abgeltung von Vorleistungen nicht einigen konnte, wird der "größte durchgehend begehbare Hochgebirgskreis der Alpen" jetzt privat finanziert.   Die komplette Karte des 360° Skyline Trails zum Download (9 MB): osttirol-skyline trail
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

iseline
vor 10 Jahren

Wandern steht für Touristen im ranking weiterhin an erster Stelle, um nach Osttirol zu kommen. Insofern passt die Initiative von G. Madritsch ganz ausgezeichnet und es gebührt ihm eine große Anerkennung für seine ausdauernde Arbeit.

Sehr interessant wäre zu erfahren, ob die wichtigen Partner wie Alpenverein, Nationalpark und Tourismusverband den Höhenweg - trotz Divergenzen bezüglich der Trägerschaft - jetzt trotzdem ordentlich bewerben?

 
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walker
vor 10 Jahren

Herzliche Gratulation für das Durchhaltevermögen des Vordenkers Gernot Madritsch! Er demonstriert Durchhaltevermögen und nachhaltiges Denken. Nur schade, dass der TVBO hier etwas lahm reagiert. Lasst die Fehden beiseite und packt es an, für die Menschen, Urlauber und Osttiroler!

 
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Berglaeufer
vor 10 Jahren

Wir sind den Trail bereits von Nikolsdorf bis zur Johanneshütte bereits gewandert. Im heurigen Jahr wird dort fortgesetzt. Lieber Gernot, herzlichen Dank für deinen Einsatz um dieses tolle Projekt. Unberührte Natur, wunderbare Landschaften, super Übernachtungsmöglichkeiten, tolle Gipfelziele, berauschende Blicke von oben in die Täler Osttirols, und vieles mehr- all das säumt den Trail Osttirol 360°. Wir sind dankbar, dass es ihn gibt, denn sonst müsste dieser Weiterwanderweg sofort erfunden werden. Den verantwortlichen des TVB Osttirol sollte als Muss ins Gewissen geschruebeben werden, einmal ein Stück dieses Weges selbst zu gehen. Vielleicht ist dann ein positives Umdenken im Sinne einer finanziellen Unterstützung möglich. Aber ich glaube, dass dafür bei den Verantwortlichen vor allem die Kondition u. die Ausdauer fehlen würde!!!!!

 
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gernot.madritsch@aon.at
vor 10 Jahren

Der Tourismusverband macht seine längst gegebene, aber nicht erfüllte Förderzusage von der Bedingung abhängig, dass der Höhenweg Osttirol 360° einen Bezug zum Alpenverein und Nationalpark haben muss.. Das wäre vergleichsweise so, wie wenn man von einem Tourismusverband verlangen würde, dass seine Tätigkeit einen Bezug zu seiner Destination haben muss. Der Trail Osttirol 360° ist nichts anderes als ein Teil der unverzichtbaren alpinen Infrastruktur, die weit überwiegend von den Alpenvereinen geschaffen und auch vom Nationalpark voll genutzt wird. Die vornehmste Aufgabe eines Tourismusverbandes ist die Schaffung neuer Gästeziele. Das gegenständliche Trailprojekt ist das größtemögliche Gästebindungs- und Werbemittel Osttirols und besitzt nach der jüngsten Infrastrukturanalyse die oberste Priorität bzw. dringendste Qualifikation für eine Förderung. Dass es ohne Förderung umgesetzt wurde ist erstaunlich und vorbildlich, findet aber beim TVBO Obmann keine Anerkennung. Quo vadis Osttirol - dein Bergtirol?

 
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Pepi Kreuzer Parkhotel Tristachersee
vor 10 Jahren

Gratulation zur nachhaltigen Geduld und Entwicklungsfreude im Sinne unserer Gäste und unserer Mitbürger!

Wahrlich ein großartiges Werk, gepflastert mit vielen Hindernissen und Steilstufen, ist in der Zielgeraden! Danke allen Mithelfern, Organisatoren, Ideenträgern und vor allem Gernot Madritsch für seine "Zähigkeit" im positiven Sinne. Da nützen keine negativen Berichte, Kommentare oder Anschauungen, die eigenartigerweise auch nicht zu Recht bestehen, um diese großartige Leistung womöglich noch zu schmälern oder gar "beleidigend" ins schiefe Licht zu stellen. Nun wäre es an der Zeit, dass auch die verantwortlichen Tourismusgremien in die Trägergemeinschaft einsteigen und vergangenes Ungemach ruhen lassen. Damit wäre unserem Hauptangebot für den Sommer ein großer Dienst erwiesen. Glück auf für künftige Zusammenarbeit!

 
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Franz Brugger
vor 10 Jahren

Osttirol - dein Bergtirol:

Da könnte wohl der TVBO einen Sektor sponsern, einen weiteren Teil die Schutzhütten, oder deren Träger, Deutscher- und Österreichischer Alpenverein. @ TVBO - statt zum x-tenmal die Österreich Radrundfahrt zu sponsern eben mal Mittel dahin schieben.

Die Aussagen über Zusammenarbeit mit Herrn Madritsch, die mittlerweile über Radio Osttirol in den Äther gestreut wurden, erwecken den Eindruck, dass vorerst nur ein Projekt gut ist, welches vom den Trägerfunktionären in Tourismus und Politik vorgestellt werden. Ich möchte da ach nochmals auf die Replik von Brm. Andreas Köll in Richtung Ideen von "Vordenken für Osttirlol" verweisen.

Es ist nicht einzusehen, dass man als TVBO diese Aktivitäten nicht unterstützt.

 
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ohli
vor 10 Jahren

dieses einmalige Projekt kommt halt NUR den Berggehern(international) zu Gute, also nicht so interessant für Alpenvereine und Tourismus?? Für unsere Heimat ist es die ideale und kostengünstigste Werbung,zumal Menschen wieder verstärkt die Ruhe in der Natur suchen. Gratuliere für den "langen Atem",

 
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