Zentralmatura: Bisher alles im grünen Bereich
Erste Reaktionen und Meinungen der Schüler des BR/BRG Lienz.
Können Sie sich noch an die Berichte über die Schulbälle im vergangenen Herbst erinnern? Genau diese Schüler beziehungsweise Maturanten (mich eingeschlossen) stehen nun erneut im Rampenlicht. Aber nicht etwa wegen eines weiteren Abschlussballs, nein, dieses Mal geht es um eine ernstere Angelegenheit. Die Rede ist von der Zentralmatura, die seit letzter Woche in aller Munde ist.
Rund 20.000 Schülerinnen und Schüler treten in Österreich an und mittlerweile ist schon Halbzeit. Deutsch, Englisch und alle weiteren lebenden Fremdsprachen bis auf Italienisch sind geschafft und die Beispiele schon auf der Bifie-Homepage veröffentlicht. Komplett zentral sind die Aufgabenstellungen in den Fremdsprachen übrigens nicht, hier wird zwischen der unterschiedlichen Anzahl an Lernjahren differenziert. So erhielten gestern beispielsweise Schüler, die sechs Jahre Französisch-Unterricht hatten, eine andere Matura als jene mit vier Jahren.
Für die kommende Woche stehen nun nur noch Mathematik, Latein und Griechisch und Italienisch am Programm. Einen unangenehmen Zwischenfall, was das Fach Latein betrifft, gab es dabei gestern. Bei einem Einbruch in ein Salzburger Gymnasium wurden die in einem Tresor verwahrten Aufgabenpakete für die Latein-Zentralmatura in der sechsjährigen Form aufgerissen, die Aufgaben dürfen somit nicht mehr verwendet werden. Für solche Fälle gibt es aber einen Plan B mit Ersatzaufgaben, die am Morgen der Prüfung von dem Direktor/der Direktorin der Schule per Passwort heruntergeladen und vervielfältigt werden können.
Um einen optimalen Einblick ins Geschehen zu bekommen, habe ich mit einigen Maturanten vom Gymnasium gesprochen und sie nach ihren ersten Eindrücken von der ersten Zentralmatura in der Geschichte Österreichs gefragt.
„Vor Deutsch am Dienstag waren wir alle ziemlich aufgeregt, wahrscheinlich weil es für uns alle die erste Matura war. Es war aber dann überhaupt nicht schlimm und die Themen, die zur Auswahl standen, recht fein“, so Marianne Rossbacher. Sie kommt gerade von der Französisch Matura, und auch die war "ganz ok". „Wir mussten zwei Texte schreiben, einen Artikel darüber, ob Geld für Jugendliche wichtig ist und wie man Geld verdienen kann und einen Brief an eine Freundin. Die Hörverständnis-Aufgaben waren zwar teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden und froh, dass ich es hinter mir habe. Jetzt steht für mich nur noch Mathe am Montag auf dem Programm und dann habe ich es endlich geschafft.“
Philipp Webhofer ist einer der insgesamt nur drei Latein-Maturanten. Ob er schon etwas aufgeregt ist? „Ein bisschen Aufregung ist immer dabei, aber das ist, glaube ich, ganz normal. Ich bin mit meinem Lateinlehrer im Prinzip alle Testformate durchgegangen und fühle mich dementsprechend auch gut vorbereitet. Die Geschichte mit dem aufgebrochenen Tresor hat für mich zum Glück nur indirekte Konsequenzen (die Latein-Matura für die Schüler, die sechs Jahre Lateinunterricht hatten, wird nicht wie gewöhnlich um 8 Uhr, sondern erst um 10 Uhr am Vormittag starten, da die neuen Ersatzaufgabenhefte am Morgen erst noch vervielfältigt werden müssen, Anm. d. Verf.) und muss in ein paar Jahren sicherlich als nette Anekdote über meine Zeit als Latein-Maturant herhalten.“
Mit Mittwoch endet also der erste Durchgang der Zentralmatura, der „neuen Reifeprüfung“. Die Ergebnisse erfahren die Maturantinnen und Maturanten dann in rund zwei Wochen, wenn sie schon voll in den Vorbereitungen für die mündliche Matura, die Anfang Juni stattfinden wird, stecken werden. Und wenn auch das geschafft ist, kann es endlich in die wohl verdienten Ferien gehen.
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