Vor kurzem habe ich den Eishockeyspieler Clemens Unterweger aus Huben getroffen. Ich begleitete ihn zu einer Trainingseinheit, um einen Einblick in das Leben eines Eishockeyprofis zu bekommen. Für Clemens wurde die Saison leider frühzeitig beendet, im Dezember erlitt er eine schwere Verletzung in der Hüfte, im Jänner wurde er operiert. Zurzeit stehen also viel Reha und Krafttraining am Programm. „In der Vorbereitungsperiode trainieren wir oft dreimal täglich, zweimal stehen wir auf dem Eis und einmal in der Kraftkammer, das ist schon sehr hart und vor allem ein großer Unterschied zu jetzt, aber zurzeit steht meine Gesundheit im Vordergrund, um möglichst schnell aufs Eis zurückkehren zu können.“
Mit drei Jahren stand Clemens das erste Mal auf dem Eis, sein Talent wurde frühzeitig erkannt und im Alter von zwölf Jahren spielte er bereits in der Spielgemeinschaft Zell am See – Huben. „Clemens, was war dein erster großer Erfolg?“, fragte ich ihn, während er seine Kräftigungsübungen am TRX machte. „Bei der U12 Staatsmeisterschaft wurden mein Team und ich überraschend österreichische Vizemeister, doch das Besondere für mich daran war, dass ich auch noch der Topscorer der gesamten Meisterschaft wurde. Da ich die meisten Tore geschossen hatte, wurde ich zu einem Trainingscamp des österreichischen Eishockeyverbandes eingeladen!“
Mit 16 Jahren ging es für Clemens dann nach Saalfelden, um den Leistungssport besser mit der Schule verbinden zu können. Weniger Unterricht, dafür viel Training und wenig Zeit zu Hause standen von nun an auf dem Plan. Seit der Saison 2012/13 spielt er als Profi bei den Graz 99ers und war für eine Saison (2013/2014) auch in Finnland tätig. „Die Saison in Finnland hat mir sehr viel gebracht! Finnland gehört zu den Top 4 Eishockeynationen weltweit, ich konnte sehr viel lernen. Meine Spielerleistungen entwickelten sich enorm weiter, aber auch für mich selbst und mein Leben habe ich einiges gelernt, da es in einem fremden Land immer neue Herausforderungen zu bewältigen gibt.“
Seit der U14 spielst du als Verteidiger, was sind deine Stärken und was zeichnet dich aus?
Ich bin ein sehr guter Eisläufer und habe ein gutes Auge für einen Aufbaupass. Dadurch, dass ich das Spiel exzellent lesen kann, weiß ich oft, was die gegnerischen Spieler vorhaben und kann schnell reagieren. So ist es mir schon öfters gelungen, im richtigen Moment zu riskieren und ein Tor zu schießen!
So, wie dein Nationalteamtor gegen Japan?
Ja genau. Seit November spiele ich auch im Nationalteam und dieses Tor war einer meiner besten und schönsten „Eishockeymomente“.
Was denkst du, muss ein guter Eishockeyspieler können? Welche Tipps hast du für alle, die auch so weit kommen möchten?
Als Eishockeyspieler musst du viel „schlucken“ können. Man braucht sehr viel Durchhaltevermögen und muss hart für sein Ziel arbeiten. In der Profiliga geht es um mehr als „nur ein bisschen Eishockey spielen“ und es ist anders, als ich es mir vor zehn Jahren vorgestellt habe. Doch ich liebe diesen Sport und deshalb muss man wissen, warum man so hart dafür arbeitet und sich „quält“ – Eishockey ist meine Leidenschaft!
Was ist deine Lieblingsübung?
Alle Variationen von einbeinigen Kniebeugen. Diese sind für Eishockeyspieler besonders wichtig!
Clemens ist ein leidenschaftlicher Eishockeyspieler und wieder einmal sieht man, was man alles durch hartes Training und Fleiß erreichen kann! Leistungssport ist kein Zuckerschlecken, aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Auch für mich war es wieder lehrreich und toll, mit einem Sportler zu sprechen, der seiner Leidenschaft voll und ganz nachgeht!
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