Das ist die 28. Folge der Interview-Serie “Heimweh?” Im Introvideo zur Serie erfahren Sie mehr. Unsere heutige Gesprächspartnerin ist Alena Schuß. Sie kommt aus Tristach und ist 21 Jahre alt.
Was machst du zur Zeit?
Ich studiere Training und Sport an der Fachhochschule in Wiener Neustadt. Das ist ein Studium für LeistungssportlerInnen und lässt sich auch gut mit dem Sport, den ich privat mache, kombinieren. Man kann nach dem Studium entweder in die Sportwissenschaft oder in den Trainerberuf
einsteigen. Am liebsten würde ich allerdings in den Lehrerberuf gehen.
Momentan bin ich allerdings seit 14 Tagen mit meinem Trainer auf Mallorca, um zu trainieren.
Machst du das privat oder hat das mit deinem Studium zu tun?
Nein, das ist privat. Ich mache seit ungefähr zwei Jahren Triathlon Kurzdistanz. Mein großes Ziel ist, heuer bei mehreren Europacups an den Start zu gehen und gute Ergebnisse zu erreichen. In meiner Klasse gibt es viele gute österreichische Sportler.
Wie lange machst du schon Leistungssport?
Eigentlich seit meinem zehnten Lebensjahr, aber ich habe immer wieder Pausen dazwischen gemacht. Bis zu meinem 14. Lebensjahr habe ich mich aufs Schwimmen konzentriert, mit 16 bin ich zum Laufsport gekommen und jetzt mache ich seit circa drei Jahren Triathlon. Derzeit trainiere ich zwischen 20 und 30 Stunden pro Woche. Während des Trainingslagers waren es in einer Woche sogar 35 Stunden.
Ist dein Studium sehr auf körperliche Leistung konzentriert oder hast du auch theoretische Fächer?
Es handelt sich um theoretische Fächer, angefangen mit physiologischer Grundlage, Anatomie, Sensomotorik, die Rolle und Funktion des Trainers und so weiter. Insgesamt dauert das Studium fünf Jahre. Drei Jahre sind es bis zum Bachelor und dann noch zwei Jahre für den Master.
Du sagst, dass du gerne in den Lehrberuf einsteigen möchtest, was interessiert dich daran?
Am meisten begeistert mich, anderen Menschen die Freude am Sport und an der Bewegung weitergeben zu können. Ich möchte besonders jungen Leuten zeigen, wie Sport einen verändern kann und auch gleichzeitig eine Schule fürs Leben ist. Sport zu betreiben und dabei Erfolge zu erreichen, macht einen stärker und selbstbewusster.
Möchtest du nach dem Studium wieder nach Osttirol zurückkehren? Die Möglichkeiten für Sportler sind hier ja sehr vielfältig.
Obwohl ich das Großstadtleben sehr genieße, möchte ich irgendwann nach Lienz zurückkommen. Es wäre natürlich toll, wenn die Stadt Lienz irgendwann ein Leistungszentrum hätte; das wäre der perfekte Beruf für mich. Zuerst aber möchte ich viel um die Welt reisen und an Wettkämpfen teilnehmen.
Was verstehst du unter einem Leistungszentrum?
Ein Leistungszentrum ist eine Schule, die jungen Menschen die Möglichkeit bietet, neben ihrer Ausbildung viel trainieren zu können. Das kann man sich wie den Sportzweig im BORG vorstellen. Nur wäre das Leistungszentrum noch intensiver auf Sport spezialisiert.
Warum trainierst du derzeit ausgerechnet auf Mallorca?
Weil es dort super Trainingsmöglichkeiten gibt und wunderschöne, lange Radstrecken, die sich perfekt zum Trainieren eignen. Und natürlich, weil es hier jetzt schon sommerliche Temperaturen hat.
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In der Serie "Heimweh?" entstehen vorerst 50 Porträts von Studentinnen und Studenten aus Osttirol, geschrieben und gezeichnet von Linda Steiner. Unterstützt wird dieses Dolomitenstadt-Projekt von Durst Phototechnik. Außerhalb Osttirols lebende Studierende, aber auch andere junge "Bildungsauswanderer" können sich per Mail an redaktion@dolomitenstadt.at bei uns melden, wenn sie an diesem Projekt teilnehmen möchten.
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