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Naturschutz erringt weiteren Sieg an der Isel

Landesverwaltungsgericht weist Köll-Beschwerde gegen bei Aufweitung bei Seblas ab.

In diesem Bereich soll die Isel fischgerecht aufgeweitet und als Erholungsraum aufgewertet werden. Karte: basemap.at
In diesem Bereich soll die Isel fischgerecht aufgeweitet und als Erholungsraum aufgewertet werden. Karte: basemap.at
Auch auf dolomitenstadt.at wurde vor wenigen Wochen heiß darüber diskutiert, warum der Matreier Bürgermeister Andreas Köll sich massiv gegen eine vom Wasserbauamt geplante Aufweitung des Flussbetts des Natura 2000-Flusses Isel im Bereich des "Hochstoan" bei Matrei Seblas zur Wehr setzte. Köll wollte vor allem aus Wirtschaftskreisen Ablehnung verspürt haben und forcierte eine eher kuriose Abstimmung im Vorstand des Regionsmanagements, der trotz hundertprozentiger Finanzierungszusagen das Projekt vorläufig nicht für die Förderung aus EU-Leader-Mitteln nominierte, weil ein Einspruch der Gemeinde Matrei als sicher galt. Tatsächlich legte die Marktgemeinde Matrei Beschwerden nach dem Wasserrechtsgesetz und dem Naturschutzgesetz gegen die Aufweitungspläne ein – und wurde in allen Punkten abgewiesen.  Beide Beschwerden wurden vom Landesverwaltungsgericht am 20. März in der Bezirkshauptmannschaft Lienz öffentlich verhandelt. Im Wasserrechtsverfahren komme der Gemeinde keine Parteistellung zu. Das in der Beschwerde angeführte Risiko einer durch die geplanten Baumaßnahmen vergrößerten Hochwassergefahr für das gegenüber liegende Gewerbegebiet Seblas wurde vom Amtssachverständigen (DI Schuler vom BBA Innsbruck) ausgeschlossen.
Andreas Köll muss an der Isel neuerlich eine Niederlage hinnehmen.
Andreas Köll muss an der Isel neuerlich eine Niederlage hinnehmen.
Im naturschutzrechtlichen Verfahren hat die Gemeinde Parteistellung, aber nur wenn es um die Verhinderung von Maßnahmen geht, die dem Naturschutzgesetz widersprechen. Das Gegenteil ist am Hochstoan der Fall. Der Amtssachverständige unterstrich die Bedeutung des Projekts für den Naturschutz, handle es sich doch bei dem Abschnitt um „einen monoton verbauten und einen der am wenigsten strukturierten Uferbereiche im gesamten Flussverlauf." Durch die geplante Aufweitung würde neuer Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten entstehen. Zudem entstünde durch die Verbreiterung des Gehölzstreifens entlang des Ufers eine wichtige Wanderachse für verschiedene Tierarten. Er wies auch auf die Aufwertung der beliebten Wege entlang der Isel als Naherholungsgebiet hin. Beide Beschwerden wurden abgewiesen. Eine Berufung gegen das Urteil des LVG ist nicht zulässig, als Rechtsmittel bliebe der Weg zum Verfassungsgerichtshof.
Thomas Haidenberger hält die derzeitige Abwicklung der Solarföderung für eine  "Pflanzerei". Foto: Sebastian Müller
Thomas Haidenberger: "100.000 Euro EU-Geld sind durch die Verzögerung verloren". Foto: Sebastian Müller
Thomas Haidenberger, Sprecher der Osttiroler Grünen, sieht die Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Trotz der Abweisung beider Beschwerden hat Bürgermeister Köll für's erste sein Ziel erreicht und das Projekt verzögert. Bleibt zu hoffen, dass die Mittel aus dem Naturschutzfonds des Landes für das Wasserbauprojekt weiterhin zur Verfügung stehen werden. Der vorgesehene Anteil aus dem Ende März auslaufenden EU-Förderprogramm von mehr als EUR 100.000 ist jedenfalls verloren. Aber vielleicht zahlen das jetzt jene, die das EU-Geld für ihre Gemeinde und die regionale Wirtschaft nicht haben wollten."  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

16 Postings

Erich
vor 10 Jahren

@realist: ... ein klassisches Eigentor des Herrn Köll eben ....

 
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Wundawuzzi
vor 10 Jahren

@realist! Oberste Baubehörde ist die Gemeinde! Und genau das sollte nicht passieren . Verbot von Wanderwegen,Reitwegen und Flussaufweitungen in der roten Zone. Ansonsten wird das Leben in unserer Region wirklich schwierig.

 
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Spitzkofel
vor 10 Jahren

@ Waldkauz

Dann müsstest du hier die BH Lienz (Land) anpatzen!

Nach deinem Verständnis dürfte es dann in roten Zonen auch keine Wanderwege, Radwege, ... geben oder? Wo ist der Unterschied?

Außerdem gehts hier ja nicht um einen Bogenparcours sondern um den Sinn oder Nicht-Sinn eines Vorhabens!

Wie auch immer!

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@ Haidenberger

Ist die Devise der Grünen momentan "Untertauchen" ? Ansonsten sind sie ja auch nicht so auskunfts- / redefaul!

 
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Wundawuzzi
vor 10 Jahren

@Realist! Ja genau Realist , hier wird mit zweierlei Mass gemessen! Eine Genehmigung trotz roter Zone ?! Hier hat man jetzt in der Matreier Gemeindestube Handlungsbedarf, ansonsten könnte man der Gemeinde politisch motivierte Entscheidungsfindung vorwerfen!

 
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Spitzkofel
vor 10 Jahren

@ Waldkauz

Beim Bogenparcours handelt es sich meines Wissens nach um eine von der Marktgemeinde Matrei und auch von der BH Lienz (Land) genehmigte Einrichtung!

Also nur nicht Panikmache betreiben!

Schwieriger wirds nur in Zukunft "unter der Glocke"

Wie stehts eigentlich mit der Natura 2000 im Bezug auf die Dölsacher Käfer?

 
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Wundawuzzi
vor 10 Jahren

Ich hoffe nur die Bichler Bogenschützen wissen, dass sie ihren behördlich genehmigten Parcours, laut Gutachten Unterweger ,nur unter Lebensgefahr benützen können. Der Schiessplatz mit all seinen dazugehörigen Anlagen und Parkplätzen liegt genau in ebendieser Roten Zone Schremsbachlawine und Schremsbachmure. Nach Rechtsmeinung Dr Köll wird wohl auch diese Sportanlage geschlossen werden müssen, wenn man seiner Argumentation folgt. Die Behörde wird sich die Gegebenheiten sicher genau anschauen! Die Bogenschützen werden sich bei ihrem Bürgermeister bedanken können , sollte die Benützung des Parcours behördlich untersagt werden.

 
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seppl17
vor 10 Jahren

Herr Haidenberger - vieviel ging durch das falsche Gutachten des "Vogelspezialisten" beim Osstirodler durch unnötige Verzögerung verloren?

 
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Erli
vor 10 Jahren

@exilosttiroler Du schreibst: "Wenn man dann andere Berichterstattung zu diesem Thema liest fragt man sich ob die Schreiber vom selben Projekt schreiben. Hier steht nichts, dass ................."

Ich bin ganz deiner Meinung!!!

Aber das funktioniert ganz einfach – entweder berichtet man über tatsächlich Gesagtes oder man lässt einfach alles weg und schon "schaut die Welt ganz anders aus"!!!

 
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ueberdenwolken
vor 10 Jahren

Von einem Jus Dr. sollte man eigentlich erwarten können, dass er weiß wann ein Einspruch Sinn macht und wann nicht.

Der eigentliche WAHNSINN ist aber ein Projekt zu verhindern, das zu 100% gefördert wird. Egal welche Ansichten man vertritt aber 400.000€ nicht zu nehmen nur weil es um Naturschutz geht ist schlicht weg dumm.

Den Vorwurf muss sich der Oberhäuptling aus dem Iseltal schlicht weg gefallen lassen

Is Regionsmanagement hat allerdings auch seinen Teil dazu beigetragen: Wenns um Naturschutz geht sollte man sich vielleicht nicht umbedingt vom Obergegner beraten lassen. Schiffmann (Obmann vom RM und BM der "toten" Gemeinde) sollte sich eventuell Fragen ob er der Richtige für den Job is. Häuptlinge haben schon für weniger als 100.000€ Verlust den Stamm verlassen müssen

 
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habirecht
vor 10 Jahren

Erschreckende Erkenntnisse aus einem einseitigen Artikel:

Obwohl die Isel (öffentliches Gut) offiziell in diesem Bereich nicht Natura 2000 Gebiet ist, sehen wir, welche Hürden jetzt schon zu nehmen sind, wenn Einsprüche und Beschwerden eingereicht werden. Und dann kommt als erste Hürde Naturschutzgesetz und dann Wasserrechtsgesetz und das Ergebnis ist: Man hat jetzt schon nichts mehr zu sagen!!!! Das ist schlimm! Was ist, wenn etwas neues genehmigt werden muss? Wie wiele Instanzen sind da zu durchlaufen mit dem Ergebnis, das Bescheide die Vorhaben ablehnen.

Was kommt erst, wenn Natura 2000 und Naturschutzgebiet Isel Gesetz ist, was ich nicht hoffe. Dann geht, entgegen den Behauptungen unseres ach so geschätzten, bei der Abstimmung zum Dringlichkeitsantrags zu Natura 2000 im Tiroler Landtag plötzlich unpässlichen Herrn Kuenz, gar nicht mehr viel, bzw. gar nichts mehr.

Es wird nicht mehr viel möglich sein, auch wenn die Grün -Konservativen uns das jetzt noch schnell alles schön reden möchten. Sogar die Bezirkshauptfrau mußte überraschend rasch einschreiten und eine Informationskampagne starten. Ist die BH weisungsfrei??!!

Aber das werden unsere Kinder alles auszubaden haben. Bestimmte Politiker wird es in der nächsten Periode schon nicht mehr geben und haben uns davor noch diese Suppe eingebrockt. Die sitzen halt gerne am Trog, das ist denen wichtiger als sich wie ein normal denkender und arbeitender Menschen zu verhalten. Wer verdient schon beim Schnapsbrennen 6000€/Monat brutto+ Aufwandsentschädigung+ Reisekosten etc.(Wikipediea: Nachdem sein Betrieb mittlerweile nach eigenen Aussagen „gut laufe“, kehrte Kuenz 2013 in die Politik zurück: Egoismus?) oder Fr. Felipe mit 14000€/monat brutto +..+.. etc. (Wikipedia: als Büromanagerin=? Sekretärin hat sie nicht so viel verdient).

Das sind unsere Vertreter die wir heute in der der Politik haben obwohl viele sie nicht gewählt haben. Jeder Mensch hat von Geburt an eine grüne Ader, da braucht man nicht grün wählen, um zu wissen, was dem miteinander von Natur und Mensch gut tut.

folgende Zeile sind entnommen aus : Die grüne Hysterie - DIE WELT

Die geistige Landschaft des grün-konservativen Bürgertums ist inzwischen von Verboten so durchzogen wie die kleinkarierte Idylle der Adenauerzeit. Nur was von den Kontrollinstanzen der herrschenden Normen durchgelassen wird, hat eine Chance auf öffentliche Beachtung.

Eine grüne Gesinnung ist zum Bestandteil des gehobenen Lebensstils geworden, ein geistiges Statussymbol, ähnlich wie Weinkennerschaft oder Opernabonnement. Es scheint, als wäre das wichtiger geworden, als die Lebensqualität für alle Menschen zu verbessern.

Es wäre an der Zeit neu zu bestimmen, was Umweltschutz für unsere Gesellschaft eigentlich bedeutet. Es sollte darum gehen, intelligente ökologische Lösungen für die sich ständig verändernde, urbanisierte und technikgetriebene Welt des 21. Jahrhunderts zu finden. Grün sein im 21. Jahrhundert kann nur heißen, das Wohlergehen der Menschen wieder zum Maß der Dinge zu machen

 
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exilosttiroler
vor 10 Jahren

@Realist. Da hast du recht. Wenn man dann andere Berichterstattung zu diesem Thema liest fragt man sich ob die Schreiber vom selben Projekt schreiben. Hier steht nichts dass das Projekt abgeändert wurde und das es sich in einer roten Zone befindet. Dieses Projekt wurde als Tourismusprojekt dargestellt ist es aber scheinbar doch nicht. Wer übernimmt die Verantwortung und Kosten wen die geplanten Einrichtungen zerstört werden. Dann wird auch Dolomitenstadt darüber berichten, dass es ein Wahnsinn und Geldverschwendung ist Einrichtungen in der roten Zone zu errichten. Dann haben es alle wie immer schon gewusst.

 
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chiller336
vor 10 Jahren

denn offensichtlich gehts auch bei grün hauptsächlich um die kohle und nicht nur ums wesentliche - nämlich den "schutz der natur" bzw der isel ....

 
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chiller336
vor 10 Jahren

ich finds komisch, dass die grünen an diesem "erfolg" etwas zu mäkeln haben .... seids froh, dass euren kopf durchgsetzt habts, denn im schlechteren fall gäbs gar kein eu geld dafür .... kopfschüttel

 
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Spitzkofel
vor 10 Jahren

@ Haidenberger wo bleibt endlich eine aussage zur nicht-berücksichtigung der tamariskenbestände am kalserbach??? Schon extrem wie sich hier die grünen schön zurückhalten! Keine meldung von haidenberger, retter, brugger und co. ! @ redaktion warum wurde eigentlich nichts über mayerls und kuenz abstimmungsverhalten im landtag gemeldet! Bin kein matreier - aber schon ganz schön einseitige berichterstattung habt ihr hier! Schade! @h.k. als gewählter vertreter vor der abstimmung den saal zu verlassen ist ganz schön dreist! Für was sitzt man dann im landtag wenn man sich aus dem staub macht wenns ein bischen brenzlig wird?

 
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spitzeFeder
vor 10 Jahren

Folgende Möglichkeiten für die BM des Iseltales:

Es gilt, die Zeichen der Zeit zu

- Erkennen oder zu - Ignorieren oder zu - Mauern oder zu - Betonieren

Hoffentlich treffen die Ortschefs eine weise Wahl.

 
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Hotel rauter
vor 10 Jahren

.... und wenn sich die Mitglieder des RMO ( Regionsmanagement Osttirol) diese 100.000,00 teilen, wäre das für den einzelnen ja auch erschwinglich - oder??

Hermann Obwexer Noch immer-Fischer und Alt-Hotelier

 
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