- Weil die Tiwag keine Information darüber gibt, wie lange bei Altverträgen der Einspeisetarif von 9 Cent sowie die 2,8 Cent Vorreiterbonus gewährt werden, ist nicht abschätzbar, welches der beiden Modelle für den einzelnen Klienten günstiger ist.
- Hinzu kommt, dass der Ökostromtarif zum Marktpreis ebenfalls Schwankungen unterworfen und dessen Entwicklung nicht prognostizierbar ist.
- Somit werden Photovoltaikanlagen-Besitzer im Hinblick auf die langfristig beste Finanzierung ihrer Anlage vor eine Entscheidung gestellt, die auf Basis der vorliegenden Informationen gar nicht getroffen werden kann.
Photovoltaik-Einspeisetarife sind im Sinkflug
AK Tirol fordert eine verbindliche Ansage der Tiwag und der Regierung.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass Tirols Häuslbauern die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen mit tollen Einspeisetarifen schmackhaft gemacht wurde. "Umso herber ist jetzt die Enttäuschung", kritisiert die AK Tirol in einer Aussendung. In den letzten Tagen erhielten die etwa 4.000 Tiroler Besitzer von Photovoltaik-Anlagen Post von der Tiwag. Nachdem für 2014 für Anlagen bis 5 kWp die Einspeisetarife pro kWh von 15 auf 9 Cent gesenkt worden sind, wird ihnen nun angeboten, in das neue TIWAG-Fördermodell zu wechseln, in dem zwar nachträglich ein Investitionszuschuss, dafür aber Einspeisetarife zum Ökostrom-Marktpreis vorgesehen sind.
Für die Umstellung wird den Einspeise-Kunden eine Investitionsförderung von maximal 400 Euro angeboten. Wer sie in Anspruch nimmt, erhält künftig den Ökostromtarif zum Marktpreis. Dieser wird quartalsweise von der E-Control veröffentlicht und beträgt derzeit nur 3,429 Cent netto.
Doch die Entscheidung zwischen altem und neuem Modell ist nicht einfach:
9 Postings
@haidenberger: genaugenommen mit seinem letzten satz recht. unser problem ist, dass wir viel zu viele selbst ernannte energieexperten haben, die als selbstdarsteller sogar den markt irritieren. anstöße sind wichtig, aber nur wenn sie kopf und fuss haben. alternativenergie sollte ja primärenergie ersetzen, so der eigentliche wortlaut oder sinn. solarenergie, auch PV hat seine berechtigung, sie ist nicht mehr wegzudenken, aber wir haben inzwischen genügend. allerdings nicht zur rechten zeit am rechten platz, energie wird in massen vernichtet und der "normale stromverbraucher" zahlt diese vernichtung zwangsweise über seine stromrechnung. ökostromzuschlag nennt sich das, herr heidenberger. was wir in österreich, in europa und überall auf der welt brauchen, sind pumpspeicherseen. kleine und auch große. solange sich die grünen gegen derartige speicher wehren, müssen alle zahlen - für energie, die wir in den boden schicken. übrigens. österreich ist zu 60% gebirgig, es gibt viel schatten, schnee, kälte, lange winter ... hat es dort wirklich viel sinn, tausende m² PV platten aus china oder indien zu verkleben? würde da ein kleiner, effizienter speicherteich nicht weniger auffallen? oder eckelst du dich am durlassboden ode am oscheniksee?
Sehr geehrter Herr Haidenberger! Wie sagt Niki Lauda „Ich hab doch nichts zu verschenken!“ Die TIWAG steht zu 100% im Eigentum des Landes Tirol. Gewinne die erwirtschaftet werden gehören allen Tirolern nicht nur den Photovoltaikbetreibern. Wie komme ich als kleiner Rentner in einer Mietwohnung dazu meinem „Reichen“ Nachbarn der sich leisten kann so mir nix dir nix 15000 Euro auf Dach zu schrauben den Strom Teuer abzukaufen. Ich werde sowieso schon von Staat gezwungen bei jeder Stromrechnung die Energieabgabe zu bezahlen die dann auf diese Photovoltaikbetreiber aufgeteilt wird. Diese Energieabgabe wurde auch wieder teurer ist genau genommen eine Steuererhöhung und wird nur von den Haushaltskunden bezahlt!! Photovoltaikbetreiber sollen ihren Strom erzeugen und selbst verbrauchen, zu viel erzeuge Ware ist Überschuss und wertlos. Wenn Sie den Strom selbst speichern können sollten sie es tun. Warum soll die Tiwag die teuer errichteten Netze und Speicher für private Stromspiele einzelner meist nur gut Situierter Bürger kostenlos zur Verfügung stellen. Stromnetze haben auch Betriebskosten egal ob Energie geliefert wird oder nicht (normale Alterungsprozesse, Störungen durch Witterung u.s.w.) diese Kosten müssen ja aufgebracht werden – oder? Ihre Varianten funktionieren nur bis zu einen bestimmten Anteil von Photovoltaikanlagen, sie Denken einfach zuwenig weit und nur zu ihren Vorteil!
Betreiber einer PV-Kleinanlage wollen sich in der Regel keine goldenen Nasen verdienen, sondern einen Beitrag leisten zur Verwendung erneuerbarer Energie und dabei nicht draufzahlen. Das sollte ihnen ermöglicht und nicht wie bisher eher erschwert werden. Schließlich liefern PV-Anlagen einen Gutteil des Stroms während der Mittagsspitze, was auch für die Energieversorgungsunternehmen (EVUs) ein großer Vorteil ist.
Der Klima- und Energiefonds des Bundes hat HEUTE die Förderrichtlinien für die Errichtung von PV Kleinanlagen veröffentlicht. Ab sofort bis zum 15. Dezember 2015 können Anträge um den Investitionszuschuss von EUR 275 / kWpeak gestellt werden. Genauere Infos dazu unter dem Link: http://www.pvaustria.at/meine-pv-anlage/forderungen/osterreich/ oder https://www.klimafonds.gv.at/foerderungen/aktuelle-foerderungen/2015/photovoltaik-foerderaktion-3/
Dieser Zuschuss entspricht 10-15% der Investitionskosten und ist für den Bund damit kostenneutral, wir er doch durch die Mehrwertsteuereinnahmen für die Kosten Investition zur Gänze gedeckt. Für InteressentInnen ist es eine Motivation und ein gutes erstes Standbein. Weil man aber auf einem Bein auf Dauer nicht gut steht und noch schlechter vorankommt, braucht es ein zweites, das vom jeweiligen EVU kommen müsste.
Hier eine mögliche Variante:
Betreiber von Kleinanlagen bekommen die Möglichkeit, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen und dort praktisch zu speichern. Das EVU liefert diesen Strom zu den üblichen Bedingungen an andere Kunden, meist in unmittelbarer Nachbarschaft. Weil dadurch kaum Kosten anfallen, werden diese Netzkosten dem Lieferanten „gutgeschrieben“.
Wenn die Leistung der eigenen Anlage zu gering ist, um den Bedarf zu decken, wird der eingespeiste Strom wieder bezogen und die Gutschrift für die Netzkosten eingelöst. Damit aber auch das EVU nicht auf möglichen Kosten sitzen bleibt, wird ein allfälliger Preisunterschied entsprechend den Marktpreisen (Sommer-Winter) in Rechnung gestellt und natürlich auch versteuert.
Liefert die PV-Anlage weniger als den Jahresverbrauch, bezieht der Kunde zusätzlichen Strom aus dem Netz des EVU und bezahlt die vollen üblichen Kosten. Wird über das Jahr mehr Strom eingespeist als verbraucht, wird dieser dem Kunden vergütet. Dabei gäbe es für bestehende Verträge auch den Spielraum in der Höhe des Netzpreises, der ja bezahlt wird, obwohl er nicht wirklich anfällt.
Ein derartiges System würde eine Reihe von Vorteilen bringen: • Auf Landesebene sind keine weiteren Fördermaßnahmen vorgesehen. Land und EVUs müssten kein Geld in die Hand nehmen. • Es gibt keine fixen Tarife, die irgendwann wieder angepasst werden müssten, weil die Marktpreise Basis aller Berechnungen sind. • Die für die beschriebene Abrechnung nötigen Stromzähler sind bei allen netzgekoppelten PV-Anlagen bereits vorhanden. • Anlagenbetreiber brauchen keine teuren Speichersysteme anzuschaffen, um den eigenen Strom selbst verbrauchen zu können. • Der Anteil der Sonne an der Stromversorgung steigt, ohne dass die EVUs investieren müssten. • Regionale Arbeitsplätze werden gesichert oder sogar geschaffen
Die neuerlich entfachte Diskussion über die PV-Förderung durch die TIWAG ist kein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein gegenüber den eigenen Kunden, der Klimaproblematik und den vom Land definierten Zielen im Programm TIROL 2050. Eine derartige Vorgangsweise kann nur zu Verunsicherung führen und ist eines Landesenergieversorgers schlicht und ergreifend unwürdig.
Daten gibt es gratis bei:
https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/umwelt/wasser_wasserrecht/14-06-10_Tiroler-Energiemonitoring-2013.pdf
es ist der 'Statusbericht zur Umsetzung der Tiroler Energiestrategie' ...
... und zu den Eispeisungstarifen: es klingt gut und korrekt wenn mit dem Marktpreis der Strombörse gerechnet wird, dabei wird jedoch der Transportanteil am Strompreis nicht beachtet: Der Strom aus der PV-Anlage wird ja nicht vom Inntal oder Pustertal nach München Stuttgart oder Mailand geschickt, wenn er die andere Talseite erreicht ist er schon weit gereist. das Geld für den Transport wird also bis auf einen mini-Anteil gespart und die ca 6cent/kWsT der TIWAG NETZ g e s c h e n k t ...
... niemand wird sich weigern den entsprechenden Transportanteil für die bestehende Infrastruktur zu zahlen, das erpresserische Sammeln von Kilowattstunden aber, die beim nächsten Kunden dann das 4-5fache kosten, ist aber eine beschämend miese Vorgangsweise.
@fb
http://www.oekonews.at/index.php?mdoc_id=1096949
sehr guter link zum thema 20 jahre erfahrung mit energieautarkie. Komplett ohne Stromanschluss
lg
@ F_Z die Daten finden sich in einem sehr lesenswerten Beitrag mit folgendem link:
http://www.tiroler-umweltanwaltschaft.gv.at/naturschutz/positionen/ausbau-der-wasserkraft-in-tirol-energiewirtschaftliche-und-oekologische-aspekte/
@iseline: verrätst du mir wo du die 0,1% her hast?
und die Entwicklung der Einspeisetarife ist ja wohl nicht über Nacht gekommen - ich kann mich noch an Anlagen erinnern wo 40cent bezahlt wurden. Aber da der Marktpreis für Strom aktuell sinkt, werden wohl alle den Gürtel ein wenig enger schnallen müssen.
Sinnvoll wäre es, solche Systeme zu entwickeln, die den Strom liefern, welchen man selber braucht, zum Beispiel am Tag für Elektrik in einem Büro, Waschen könnte man dann auch untertags, etc. Beleuchtung am Abend auf LED umstellen und über Speicherbatterie speisen...
Wenn dann fallweise kleine Übermengen eizuspeisen sind, wäre die geringe Vergütung ja kein Problem.
Meine Frage: - wie verhält sich die TIWAG wenn so ein Anliegen an sie herangetragen wird? - gibt es da Systeme, welche auf so ein Anforderungsprofil hin funktionieren.
Auf Förderung würde ich gerne verzichten, die relative Unabhängigkeit wäre mir Vorteil genug.
Wer kann da Auskunft geben?
Die Werbung für Fotovoltaik für Kleinanlagen war nicht so toll, wie es sich im Beitrag von dolomitenstadt liest. Nur zu gut können sich - vor allem Betroffene - an das einmal jährlich stattfindende Lottospiel um Mitternacht erinnern, wo nur wenige mit schnellen Internetverbindungen in den Genuss einer Bundesförderung kamen. Das Land hat sich immer schon geziert - obwohl der Anteil der Stromproduktion z. B. 2012 gerade einmal bei wenigen 0,1% lag.
Insofern war die Solarkartierung des Regionsmanagements für Osttirol, das unserem Bezirk ein Spitzenpotential bescheinigt "für die Katz". Die Tiroler Landesregierung und die Tiwag predigen weiterhin ausschließlich die Wasserkraft und verschlafen die Zeit für neue Energieformen. Da geht´s halt um Geld und Einfluss und kleine Haushalte spielen dabei keine Rolle.
Man trifft allerdings mit dieser Politik nicht nur die Haushalte, die in eine dezentrale Energieversorgung investieren, sondern fällt sogar der Solarbranche und vielen Tiroler Kleinunternehmern in den Rücken. Das nennt sich dann Wirtschaftspartei ÖVP.
Was oft vergessen wird, ist die Möglichkeit, zu einem anderen Stromanbieter zu wechseln, zu jenen, die ihren Kunden kein Jonglieren mit Einspeistarifen zumuten.
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