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Knalleffekt: Stoppt Sauna-Pächter das Dolomitenbad?

Ein Aufschub über Jahre und hohe Zusatzkosten drohen.

dolomitenbad-cover
So soll die neue Sauna im aus- und umgebauten Dolomitenbad aussehen. Der alte Saunapächter hat auf dem Weg dorthin ein gewichtiges Wort mitzureden. Visualisierung: Machné Architekten/Jungmann
Die Pressekonferenzen der Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik nach den Stadtratssitzungen kreisen meist eher um kleinere Themen. Nicht so am 10. Februar, wo Blanik eine mittlere Bombe platzen ließ. Das Projekt Dolomitenbad Lienz, seit Jahren Fixpunkt der politischen Diskussion und seit einigen Wochen offiziell in trockenen Tüchern, wackelt kräftig. Obwohl Planung, Finanzierung und Vergabe bereits über die Bühne sind und eigentlich gleich nach Ostern der Bau beginnen sollte, hängt die Zukunft des Projekts derzeit an einem seidenen Faden beziehungsweise an einem Mann. Ins Wanken bringt das größte Bauprojekt der Stadt der Reformhausbesitzer und Saunabetreiber Kurt Brunner. Über den Status seines Vertrages mit der Stadt herrscht nämlich – gelinde gesagt – Unklarheit. Brunner ist seit 40 Jahren Pächter der Dolomitenbad-Sauna. Zum Pachtvertrag gibt es zwei Zusatzvereinbarungen, über deren Auslegung die Juristen sogar innerhalb der Liebburg unterschiedlicher Meinung sind. Eine Vertragskündigung, die zum Jahresende bei Brunner einlangte, mit Frist bis 30. Juni, akzeptiert der Saunapächter jedenfalls nicht. Vertreten durch das Innsbrucker Anwaltsbüro Tschitscher pocht er auf einen aus seiner Sicht unbefristeten Mietvertrag. Bleibt er auf diesem Standpunkt und weigert sich, eine Kündigung zu akzeptieren, dann bleibt der Stadt nur der Rechtsweg. Fatal an dieser Pattstellung ist, dass eine Klärung durch die Gerichte mindestens eineinhalb Jahre dauern würde, im schlimmsten Fall aber noch weit mehr Zeit ins Land gehen könnte, bis das baufällige Lienzer Hallenbad saniert, aus- und umgebaut werden kann. Die kalkulierten Kosten sind nur bis Ende 2015 indexgesichert, danach würden sich allein durch die Erhöhung des Baukostenindex Mehrkosten von hundertausenden Euro ergeben, nicht zu reden vom Aufwand für den außerplanmäßigen Weiterbetrieb des Bades, Gerichtskosten und all die Unannehmlichkeiten, die ein Stopp dieses Großprojektes mit sich bringen würde. Es lag also aus Sicht des Stadtrates nahe, Brunner einen finanziellen Vergleich anzubieten. In welcher Höhe, wird heute, Dienstag 10. Februar, bei der abendlichen Sitzung des Gemeinderates gelüftet. Wir werden berichten. Brunner hat jedenfalls um Bedenkzeit bis zum 25. Februar gebeten. Bis dahin steht die Zukunft des Lienzer Dolomitenbades in den Sternen.  
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

19 Postings

Ich meine, dass ...
vor 10 Jahren

hätte folgenden Vorschlag: Die Stadt zahlt die 100.000,- ( tut ihr weh!) - Herr Brunner kassiert die 100.000,- (macht ihm zuerst einmal Freude!) - und wenn er dann aber noch nachdenkt und noch mehr Freude haben will sponsert er zB. dem Sozialsprengel 5 Autos! Dummheit und Gier werden Freunde - alle sind glücklich!

 
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PrinzessinL
vor 10 Jahren

Der Vertrag (hoffentlich ein Neuer) soll ja neu ausgeschrieben werden!? Wer wird es dann wohl kriegen?

Die Wahrscheinlichkeit ist (hoffentlich) groß, dass auch mal ein Anderer /Junger etwas Neues anfangen bzw. pachten kann.

Vielleicht ist es wirklich Zeit mit über 70 Jahren mal in den Ruhestand zu gehen. Das Geld wird doch hoffentlich reichen, auch ohne xxx m3 Wasser auf Lebenszeit??

 
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positiv
vor 10 Jahren

Vertrag hin, Vertrag her ... ein Vorschlag: Herr Brunner legt seine Bilanzen der letzten 5 Jahre offen und es wird ihm, gem. diesen Bilanzen, ein monatlicher Verdienstentgang von x € zugestanden und auch bezahlt.

 
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Bessawissa
vor 10 Jahren

Bis dato hatte ich ein gewisses Verständnis für Brunners Sturheit. Der 40 Jahre alte Vertrag lässt anscheinend verschiedene Auslegungen zu. Da muss man verhandeln, aber bitte nicht im letzten Moment! Das kreide ich der Stadtführung und ihren Juristen an. Jeder einigermaßen gebildete Bürger weiß, dass man, wenn man bauen will, r e c h t z e i t i g bestehende Verträge und Vereinbarungen beachten und beurteilen muss. Was Brunner jetzt verlangt, ist unverschämt! Er, nicht die Stadt, war der Nutznießer des Vertrages, ohne großer Kosten. So verliert der ehemals tüchtige Vereinsobmann alle Sympathien. Mit Recht. Lieber Kurt, traust du dich noch unter die Leute in Lienz?

 
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bergfex
vor 10 Jahren

@inkognito

Da muss ich dir Recht geben.

Aber nun ist halt einmal eine Rote BMin und sie trägt "derzeit" die Verantwortung.

 
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inkognito
vor 10 Jahren

Nicht zu fassen. Statt dass Hr.Brunner froh wäre, dass diese desolate Sauna saniert wird, verschanzt er sich hinter einem Uralt- Vertrag. Und jetzt lässt er sich das auch noch auf Bürgerkosten teuer abgelten. Das kann nur hier passieren, wo man eh schon genug Baustellen hat--Bergbahnen, Kaufhaus etc. Und dann putzt man sich an der Bürgermeisterin ab. Der Vertrag wurde aber unter erz-schwarzer Herrschaft kreiirt. Da diese Bad-Diskussion schon über Jahre geht hätte man schon unter schwarzer Juristenführung einmal Verträge anschauen können. Das wäre professionell gewesen. Und nicht dieses ewige Hick-Hack auf dem Rücken der Steuerzahler. Wann kommt die Einsicht?????

 
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bergfex
vor 10 Jahren

@schlumpf Du glaubst also die Frau BMin trifft keine Schuld. Wenn "ihre" Untergebenen etwas Positives ausarbeiten ( was ja auch hin und wieder vorkommen soll) , rühmt sie sich auch, was sie geschafft hat .

....... wird nur auf die einzige rote Bgm losgegangen,......

Sie schafft das schon selbst..

 
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chiller336
vor 10 Jahren

dr gegen dr .... tja manchmal is ein dr. med. eben doch weiter als 2 dr. jur. .... ein unfassbares ereignis - und ich persönlich weiss das schon seit 1. januar, daß dieser pachtvertrag nicht gelöst ist und es gäbe auch eine ausweichmöglichkeit - die jedenfalls auch mit kosten verbunden ist, zumindest wäre der start des umbaus termingerecht ermöglicht. weitere kommentare dazu spar ich mir, ich möchte niemandem vorgreifen. ich bin neugierig auf den ausgang dieses schwankes. jedenfalls passt das perfekt in die faschingszeit ... woll woll

 
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Wibmer.hxt
vor 10 Jahren

Man mechet echt moan de allzuklugen Kommentiera af der Seite hent selba olle im Stodtrot sou gscheit und gschwolln reidntse dahea! Koans an plan fe da materie hobm oba moan sich auszekenn! Des isch a obgekochtetes Spiel fe den Pächta! Der hot genau gewisst wia ze tün und se wa it es erschte mol dass sou eppes passiert... Schaugs enk un wies in motre asou mit de hotele isch, wo af oamol da rauta a geld fe da gemeinde kassiert usw! Wennes schun moants an Plan ze hobm,oft gehtes öchn und zoages en Plan en Stodtrot und de soche hot sich, oba wenn it oft tate amol de gosche holtn und übaleign ob me nwirklich an Tau hot fe da Materie!

 
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alessandro
vor 10 Jahren

wo ist der knalleffekt? in der tt stand derselbe artikel schon vor zwei wochen.................

 
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spitzeFeder
vor 10 Jahren

Haben da vielleicht die 'schwarzen' mitgeholfen, um den 'roten' eins auszuwischen? In Lienz würde mich gar nichts mehr wundern...

 
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schlumpf
vor 10 Jahren

@Hallo: Wenn du ein Haus bauen würdest, dann beauftragst du sicher eine Firma mit dem Wissen das sie sich auskennen mit dem was sie tun. Also vom Statiker angefangen bis hin zum letzten Maurer der die Ziegelsteine aufsetzt bis hin zum Zimmermann der weiß welche Traglast das Dach aushalten muss. Du musst davon keine Ahnung haben und auch keine Anweisungen geben, nur deine Wünsche äußern wie du es gerne hättest. Da ich nun auch in einer größeren Firma arbeite, leistet sich mein Chef einige Fachleute die ihm zuarbeiten sollten, damit das nicht passiert was eben gerade mit dem Dolomitenbad passiert. Die Juristen sollten eigentlich im Vorfeld schon prüfen wie man den Pächter/Mieter aus dem Gebäude bekommt und nicht erst im letzten Moment, da der Neubau ja auch nicht erst seit gestern bekannt ist. Die Fr. Bürgermeister ist nun die, die nun die Suppe auslöffeln muss die einer ihrer Stadtbeamten eingebrockt hat. Aber wie es in Osttirol so üblich ist, wird nur auf die einzige rote Bgm losgegangen, weil sich jeder den schwarzen Schafen der Landespolitik gehorsam sind. Arme arme Osttiroler, ihr werdet es nie lernen!!

 
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Loewe zu Lienz
vor 10 Jahren

Äußerst schlau vom Pächter. ABER die "feine Englische" geht anders!

 
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hallo
vor 10 Jahren

wer hat diese Missere zu verantworten? Wer ist der/die ChefIn der Gemeinde und muss reagieren und Anweisungen geben? Wenn es tatsächlich zu exorbitanten Mehrkosten kommen sollte, dann muss der / die Verantwortliche dazu stehen und Konsequenzen ziehen.

 
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beobachter52
vor 10 Jahren

Das kann ja ein "Erfolgsprojekt" werden: Aufträge vergeben - Klage der betreffenden Firmen auf Schadenersatz; Bau um 1 bis 2 Jahre verzögert - höhere Rohstoff- und Arbeitskosten, Neuausschreibung; Prozesse mit dem Saunapächter - hohe Prozesskosten ...... Normalerweise schaut man sich, bevor man so ein Projekt plant, die bestehenden Miet- und Pachtverträge genau an und klärt sie. Nun ist die Stadt Lienz erpressbar - ein "Erfolgsprojekt" ....

 
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dacapo
vor 10 Jahren

Ende des Jahres 2014 gekündigt, und Anfang Feber der Knalleffekt? Seit wann ca. hat man angefangen das Bad zu planen? Hat man nicht gewußt dass es einen Pächter gibt? Da waren es sicher Jahre, die man Zeit gehabt hätte um die rechtliche Situation zu prüfen ....

 
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kaheisport
vor 10 Jahren

Was machen wohl die Gemeindejuristen den lieben langen Tag. Vor Ausschreibung eines Projektes sollten die Rechtsgrundlagen geprüft werden. Den nunmehr offensichtlich auslegungsbedürftigen Pachtvertrag muss wohl auch ein Statdjurist fabriziert haben. Die Folgen werden wieder die Steuerzahler tragen...

 
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bergfex
vor 10 Jahren

Wie lange weiß man das schon ?

Wurde mit dem "Pächter" bis dato nicht gesprochen?

Sind doch alles so kluge im Stadtrat, oder geht ,es hier um etwas politisches. Immer hört man, dass die Sauna Probleme bereitet, da müsste der Pächter ja froh sein , etwas Neues zu bekommen. Vielleicht würde es dann für den Herrn Brunner teurer werden, was er nicht will. Vielleicht steht ein anderer Pächter dann in den Startlöchern und der jetzige will das nicht.

Wir werden ja sehen, wer der Bremsklotz nun wirklich ist.

 
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raimatt
vor 10 Jahren

hahaha...... genau solche themen sollte man doch im vorhinein klären.......... nicht wenn der spatenstich schon so gut wie bevor steht!!!! ,,,,,,,,Zum Pachtvertrag gibt es zwei Zusatzvereinbarungen, über deren Auslegung die Juristen sogar innerhalb der Liebburg unterschiedlicher Meinung sind........ alein der satz zeigt wieder mal wie man verträge im österreichischen staat macht!!!!! es verdiehnen so viel leute sehr viel geld mit dem projekt .... warum sollte dann herr kurt brunner nicht auch was abbekommen!! nach 40jähriger arbeit????? wenn solch ein projekt in der privatwirtschaft geplant und verwirklicht wird dann läuft das alles ganz anders ..... kommisch nur wenn politiker hände im spiel sind alles immer nur auf dem steinigen und langen weg gemacht wird.....

 
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