Osttiroler Projekte mit Holzbaupreis ausgezeichnet
Holzbau Unterrainer überzeugte mit Werkshalle, das Gradonna Mountain Resort mit Chalets.
Am 29. Jänner 2015 wurde in Innsbruck der 5. Tiroler Holzbaupreis vergeben. Die Jury wählte aus 125 außergewöhnlichen und beispielhaften Einreichungen vier ausgezeichnete Projekte, darunter die gebogene Werkshalle von Holzbau Unterrainer in Ainet und die geschindelten Chalets des Gradonna Mountain Resorts in Kals am Großglockner.
Werkshalle Holzbau Unterrainer, Ainet:
Die Begründung der Jury:
Durch die Anwendung von gebogenem Brettsperrholz (Radiusholz) setzt Holzbau Unterrainer neue Maßstäbe im Hallenbau und demonstriert diese Ausführungsvariante bei der Errichtung der eigenen Werkshalle. In der Kombination von Bogenform und Zugband wird eine sehr schlanke und effiziente Dachkonstruktion erzielt. Eine Plattenstärke von nur 16 cm kann über eine Spannweite von 20 Metern eine Schneelast von 450 kg⁄m2 sicher abtragen. Zur Queraussteifung dienen die Scheiben der Anbauten, welche ebenfalls mit Brettsperrholz-Platten ausgeführt wurden. Dadurch konnten die Fußpunkte gelenkig ausgeführt werden. Aufgrund der in sich steifen Konstruktion wurden selbst die Kranbahnschienen als tragende Konsolenstützen in dieser Brettschichtholz-Bauweise errichtet. Sie werden so zu einem Vorreiter eines erweiterten Einsatzes dieser hochtechnologischen Konstruktionsart. Die Montagezeit der 1.200 m2 großen Halle betrug nur acht Tage. Holzbautechnisch äußerst hochwertig ausgeführt, überzeugt der Hallenbau durch eine konsequente Detailgenauigkeit der Holzkonstruktion. Die kreative Planung und die Weiterentwicklung der Anwendung von Brettsperrholz zeichnen dieses Projekt aus.
(Bauherr/Planung/Ausführung: Holzbau Unterrainer, Ainet; Statik: fs1 Fiedler Stöffler Ziviltechniker)
Gradonna Mountain Resort, Kals am Großglockner:
Die Begründung der Jury:
Das Gradonna Mountain Resort gliedert sich in mehrere Gebäude: einen zweigeschossigen Bettentrakt, der der Höhenlinie folgt und auf dessen mineralischem Sockel ein Holzbau steht, einen mehrgeschossigen Suitentrakt, der der Silhouette der Berge folgt, und einigen Chalets in unmittelbarer Nähe. In einem dreigeschossigen Wohnhaus in Massivholzbauweise befinden sich die Appartements der Mitarbeiter. Das Holz zeigt sich in den traditionellen, unbehandelten Lärchenschindeln der Fassaden und in der sichtbaren Anwendung des konstruktiven Baustoffs im Innenraum der Wohn- und Zimmerbereiche. Die Qualität der Zimmer liegt in der Abfolge der Oberflächen und in der klaren Linienführung der Möbel aus lasiertem Holz. Die Errichtung in teilweise vorgefertigter Brettsperrholz-Bauweise ermöglichte die Reduktion der Bauzeit, durch das niedrige Gewicht verringerte sich der Baustellenverkehr. Der gesamte Wärmebedarf wird über die hoteleigene Hackschnitzelheizung abgedeckt, das Mitarbeiterwohnhaus ist darüber hinaus mit einer Thermosolaranlage ausgestattet. In diesem Projekt findet sich eine zeitgemäße Interpretation alpiner Architektur wieder und die Anlage des Gradonna Mountain Resort besticht durch ihre Einbindung in die hochalpine Nachbarschaft. Es wurde bei der Planung auf touristische Klischees und vordergründige Versatzstücke bei der Gestaltung verzichtet, dafür aber die Natur in der Materialwahl und in den Sichtbezügen von Innen- und Außenraum im hohen Maß einbezogen.
(Bauherr: Gradonna ****s Mountain Resort Chalets Hotel – Schultz Gruppe, Kals am Großglockner; Architektur: arge Reitter – Strolz; Statik: Zanon Planung, Statik und Baumanagement; Ausführung: Schafferer Holzbau)
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