Lust und Frust der Osttiroler am Kreischberg
Viktor Moosmann sensationell – Benjamin Karl angezipft.
Wie so oft im Sport liegen Triumph und Niederlage sehr nah beisammen. Bei der Freestyle-Ski- und Snowboard-Weltmeisterschaft am Kreischberg bekamen das zwei Osttiroler zu spüren, die mit unterschiedlichen Karten in ihre jeweiligen Rennen gegangen waren.
Der 19 Jahre alte Viktor Moosmann aus Heinfels startete als sportlich fast unbeschriebenes Blatt im "Slopestyle"-Bewerb und überraschte Freund und Feind mit einer Glanzleistung. Schon der Einzug in das Zehnerfinale war ein Riesenerfolg, doch dass der Freestyler letztlich nur um mickrige 1,2 Punkte an Bronze vorbeischrammte, ist eine sportliche Sensation. Vor ihm lagen nur der erst 17-jährige Schweizer Weltmeister Fabian Bösch, der Australier Russell Henshaw und Noah Wallace aus den USA. Osttirol hat damit einen neuen Winterhelden.
Die zweite Osttiroler Trumpfkarte stach dagegen am Kreischberg nicht. Vierfach-Weltmeister Benjamin Karl kam am Donnerstag, 22. Jänner, beim Parallelslalom der Snowboarder nicht richtig in die Gänge und landete – angefeuert von Nina und Benina – nur auf dem enttäuschenden zehnten Platz. Während Julia Dujmovits und Marion Kreiner mit Silber und Gold die rotweißroten Fahnen hochhielten, lief es am ersten WM-Tag bei den Herren nicht rund. Nur Lukas Mathies kam ins Viertelfinale und wurde schließlich Sechster.
Karl, der Probleme mit den Bandscheiben hat, meinte gegenüber den Medien enttäuscht: „Mich zipft es an, ich suche irgendwie meinen Kampfgeist. Irgendwie freut es den Kadaver nicht so." Und auf die Frage, wie es ihm körperlich gehe, antwortete er: "Ich spüre meine Zehen nicht, aber Schmerzen habe ich keine.“ Wer Karl kennt, weiß allerdings, dass er bei großen Wettkämpfen niemals abzuschreiben ist. Dem Wahlosttiroler fehlt nur noch ein WM-Titel zum Alltime-Champion in der Hall of Fame der Boarder.
Fotos: GEPA Pictures
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