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Klaubaufkämpfe in Matrei: Köll contra Reisner

Seitenweise Juristendeutsch und Brauchtumsdeutung.

Die schwere Verletzung eines Jugendlichen beim Klaubauftreiben 2013 in der Marktgemeinde Matrei wirkt auch heuer noch nach. Am 1. Dezember publizierte der Matreier VP-Bürgermeister Andreas Köll in einem umfassenden Schreiben an die Gemeindebürger eine ausführliche Rechtsmittelbelehrung für die Osttiroler Bezirkshauptfrau Olga Reisner. Köll, wie Reisner ein gelernter Jurist, leitet ausführlich her, warum er der Aufforderung der Bezirkshauptfrau nach einer Anmeldung der Matreier Klaubauf-Läufe nicht nachkommen wird und warum die Gemeinde dafür auch nicht zuständig sei. Im Gegenteil. Der Ortschef spielt den Ball zurück, erklärt die Bezirksverwaltungsbehörde für zuständig und legt auch gleich eine Bescheidbeschwerde beim Landesverwaltungsgericht ein.
Der Matreier Bürgermeister Andreas Köll, fotografiert von Philipp Brunner.
Juristendeutsch ist seine Sprache. Der Matreier Bürgermeister Andreas Köll. Foto: Brunner Images.
Köll bemüht in seiner juristischen Attacke gegen Reisner vor allem zwei Argumente. Zum einen seien Klaubauf- oder Krampusläufe nicht auf einzelne Gemeinden zu begrenzen. So finde das „Klaubauflaufen“ zumindest im Ortsteil Huben und im Kalser Ortsteil Unterpeischlach grenzüberschreitend statt. Zum anderen verweist der für seine epischen Rechtsbelehrungen bekannte Lokalpolitiker auf eine Tiroler Gesetzesnovelle aus dem Vorjahr, die den Begriff der „historisch gewachsenen Veranstaltung“ definiert und Bräuche dieser Art von der Verpflichtung zur Vorlage eines sicherheits- und rettungstechnischen Konzeptes befreit. Um keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass die Mottinga Klaubeife historisch gewachsen und damit nicht nur Glocken- sondern auch Brauchtumsträger sind, schließt Köll an die rechtliche Abhandlung auch eine geschichtliche an und zieht dabei einmal mehr den Verhaltensforscher Otto König aus dem Hut, der in den Siebzigern in seiner populären ORF-Fernsehreihe "Rendevous mit Tier und Mensch" allerhand Aufschlussreiches über die verhaltenspsychologischen Triebfedern des Klaubaufs zum Besten gab. In der Tradition Otto Königs entstand die Veranstaltungsreihe „Matreier Gespräche für interdisziplinäre Kulturforschung“. König wäre heuer 100 Jahre alt geworden und die diesjährige Veranstaltung am 4. Dezember ab 19.30 Uhr im Kesslerstadl bringt ganz in seinem Sinn zwei Referate, die ins Bild passen: Bernhart Ruso spricht zunächst über "Imponierverhalten im Tierreich", bevor der Soziologe Roland Girtler sich mit "Mannbarkeitsritualen bei Bauern und Jägern" beschäftigt. Ob im Rahmenprogramm ein Auftritt der Klaubeife geplant ist, war nicht in Erfahrung zu bringen. Links: Das Video zum Thema: "Ausläuten" in Matrei 2012 Kölls Abhandlung zum Download: Matreier Nikolaus- und Klaubaufbrauchtum 2014
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

28 Postings

Edi1913
vor 10 Jahren

Hab mich gestern tatsächlich durch Kölls Aufsatz gequält, aber wenigstens gibt´s hintenach ein paar nette Bildchen zur Entspannung. Vor allem die Föhnwelle unterm Schützenhut auf Seite 13!

 
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gigge
vor 10 Jahren

I schreib hetz oanfoch a amol eppes, a wenn des scheinboa gorawe gfahle isch do harinne, sou wie ausgetoalt wead, sobold die Lorve (der Spitznamen) aufgsetzt isch...

Zuerst muss ich vorausschicken, dass mich Eltern, Freunde und Verwandte quasi für verrückt erklären, weil ich seit 43 Jahren, bei (fast) jedem "mittlan und gröaßn Klaubauftog" dabei bin. Meist als "Nochgiahna" manchmal auch mit "Lorve, Pelz und Geleite"- naja eigentlich sinds vielleicht 30 Jahre - davor habe ich mich ab Einbruch der Dunkelheit nicht mehr wirklich aus dem Haus getraut, sobald ab Ende November die ersten Glocken zum "Zommeleitn" zu hören waren. Den Brauch habe ich mit Stolz und Freude immer wieder brauch- oder ortsfremden Freunden gezeigt, die immer schaurig beeindruckt und meist zumindest einmal wiedergekommen sind. Es treibt mich vieles heim zu der Zeit, aber das will ich hier nicht beschreiben, heute geht's mir um anderes. Ich war nämlich auch letztes Jahr zuhause am 5.und 6.12. . Mitten unter den "Nochgiahnan" und habe den "heidnischen Brauch" ( ;-) Danke für den Kommentar - ein bisschen Heidentum darf schon sein in der braven Zeit) mit Stolz und Freude meiner Freundin gezeigt. Wie immer nicht ohne auch die Regeln zu erklären für den Fall, dass man "dawischt" wird - was bei Frauen meist überflüssig ist, bei Männern aber ein unbedingtes Muss, vor allem, wenn Alkohol und Adrenalin im Verlauf des Abends immer stärker auffordern, die Männlichkeit unter Beweis zu stellen. Auch dieses korrekte Verhalten will ich hier nicht erläutern, es steht in groben Zügen schon an anderer Stelle beschrieben. Und ich kann nur bestätigen, dass Alkohol im Spiel ist, bei den "Kleibeifn" - als Durstlöscher in Form von Bier und weils dazu gehört, wohl auch der ein oder andere Schnaps (in meinem Kreis waren aber immer die Rindssuppen am beliebtesten), und bei den Zuschauern - als Mutmacher, um sich auf die Straße zu wagen. Tragischer ist im Normalfall der Alkohol, den die Zuschauer trinken; ein besoffener Klaubauf schafft es normalerweise nicht mehr, jemandem "gefährlich zu werden". Ein besoffener Zuschauer schafft es im Normalfall dagegen nicht, sich nicht weh zu tun. Und die Ordner sind im Grunde genommen bisher vor allem dafür dringend notwendig gewesen, diese Leute vor sich selbst zu schützen. Im letzten Jahr war allerdings alles anders, wenn ich den Schilderungen der Augenzeugen glauben schenke. Und wäre es anders gewesen, gäbe es keinen Grund, dass alles immer noch ungeklärt ist. Es war nicht einer der - leider auch viel zu häufigen- Unfälle, der zu einer schweren Kopfverletzung führte, sondern offensichtlich eine bewusst riskierte Körperverletzung hinter dem Schutz der Larve. Und ganz egal, ob jetzt die Gemeinde, die Bezirkshauptmannschaft oder ein Veranstalter Verantwortung übernimmt, die Klaubauftoge können aus meiner Sicht nicht mehr so durchgeführt werden wie bisher. Ich verstehe vollkommen, dass kein Veranstalter den Kopf hinhalten will, wenn alles mehr oder weniger selbstgeregelt abläuft, ganz egal ob mit oder ohne Nummerierung. Weil derlei Dinge nicht kontrollierbar sind, beim Ablauf wie es bisher war und die EINZIGE logische Konsequenz aus dem feigen Vorfall vom letzten Jahr sein muss, auch den Matreier Brauch zum durch Zäune abgesicherten Schaulaufen zu machen. Der Vorfall im letzten Jahr bzw. derjenige, der leider das Rückgrat nicht hatte, zu seiner Tat zu stehen, macht den Brauch den Garaus. Derjenige hat ihn aus meiner Sicht auf dem Gewissen. Ich hoffte letztes Jahr bis in die letztjährige Weihnachtszeit hinein, dass sich der Vorfall aufklären würde, der Täter sich stellt. Mit dem Begraben dieser Hoffnung wuchs die Furcht, bzw. eigentlich die Gewissheit, dass es vorbei ist mit dem Brauch, wie ich ihn verehrte. In logischer Konsequenz kann man nicht zum "normalen Tagesgeschäft" übergehen. Es MUSS ein Veranstalter her, der die "Kleibeife" kennzeichnet und in direkter Folge daraus MUSS bestmöglich verhindert werden, dass etwas passieren kann. Also: Schaulaufen hinter Zäunen. Oder eine Verdoppelung bis Verdreifachung der Ordnerzahl. Letzteres führte allerdings dazu, dass alle, denen wirklich was am Brauch liegt und dabei nicht hinter Larve und Pelz verschwinden, Ordner sein müssen, was auch wieder das Aus für den bisherigen Ablauf bedeutet. Soweit meine Sicht. Es geht nicht um Köll oder Reisner, um Kurotn oder Gonn oder wer auch immer den Mut aufbringen könnte für das chaotische Treiben den Kopf hinzuhalten. Es geht darum, dass es wen gibt, der mit einem Verhalten absolut außerhalb der Regeln und der Feigheit nicht dazu zu stehen, sich zu stellen und die Konsequenz zu tragen, den Brauch, wie er nur mehr in Matrei gepflegt wurde und werden konnte, den Todesstoß gegeben hat...

Soweit meine Sichtweise,

Christoph Waldauf

 
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lanzinger21
vor 10 Jahren

Das wirklich traurige ist, dass im Hintergrund sehr wohl organisiert wird und auch vereinsähnliche Strukturen vorhanden sind! Die zuständigen Herren, welche selbst auch immer wieder betonen, dass Sie die Klaubaufchefs sind und alle nach ihrer Pfeife tanzen, sollten sich endich dazu bekennen und eine Lösung finden! Man sollte auch so einen uralten Brauch an die heutigen gesellschaftlichen Normen adaptieren, und dabei den Kern des Brauchtums immer beibehalten! Mit einer Nummerierung (Registrierung) nimmt man den schwarzen Schafen unter den Kleibeifen etwas den Wind, und allen Anderen wird einen kleine Nummer oder ähnliches nicht die Lust am "Klaubaufgiehn" nehmen!

 
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Edi1913
vor 10 Jahren

@ A rm: "... Otto Koenig sollte man noch von Konrad Lorenz unterscheiden können, ..."

vor allem weil die sich zuletzt ja alles andere als gemocht haben, die zwei.

 
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chiller336
vor 10 Jahren

danke cato, deinen beitrag finde ich wirklch gut --- und man verzeihe mir vielmals die verwechslung von konrad lorenz mit otto könig .... ändert aber nix an der tatsache dass er vermöbelt wurde. wie bereits gesagt - es wird immer stimmen dafür geben und stimmen dagegen. in einer zivilisierten welt sollte man den leuten ihre meinung lassen, denn wahrscheinlich haben beide seiten in bestimmten punkten recht ... mottingare gangare ...

 
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Ar m
vor 10 Jahren

@ Spitze Feder: Des paßt schun...gilt sowohl für den Klaubauf, der zwar zu 99 Prozent „obsiegt“, aber auch den „unterlegenen“ Ranggelgegner, da der Klaubauf nach einem „richtìgen“ bzw. gekonnten Drehwurf „trotzdem“ meist selbst auch mit seinem schweren „Geläute“ am Boden liegt, obwohl er „gewonnen“ hat...Verstanden? Uralte Matreier Ranggeltechnik ....oder Ehrenkodex eben! Egal, klingt kompliziert, ist es für Insider oder genaue Beobachter aber nicht...

@ chiller 336: Der Stumpfsinn wird immer größer: Otto Koenig sollte man noch von Konrad Lorenz unterscheiden können, wenn man nicht total be...... ist!

 
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Kurgan
vor 10 Jahren

Es ist an der Zeit, mal ein wenig Dampf vom Kessel zu nehmen. Hier hagelt es ja Vorwürfe und Belehrungen.

Fakt ist, dass nicht alles nur Schwarz und Weiß zu betrachten ist. Ja, in Matrei trinken Klaubaufe, wie auch anderswo Bier und Schnaps. Wer was anderes behauptet macht sich selbst was vor. Rauschig werden sie davon aber nicht, weil das Bier vielmehr als Durstlöscher gebraucht und keineswegs in großen Mengen konsumiert wird (außer nach dem Laufen). Manche übertreiben es vielleicht, aber das passiert auf jedem Fest.

Den Ehrenkodex gibt es ebenfalls. Ein Klaubauf geht mit einem "Passer" in den Zweikampf. Der Passer wehrt sich nicht, stemmt sich maximal ein wenig dagegen und wird umgerissen. Danach hilft der Klaubauf dem Passer auf und der Spuk ist vorbei.

Leider hat es sich eingebürgert, dass manche Passer aus anderen Gemeinden zum Raufen in die Tauerngemeinde fahren. Reißen diese dann einen Klaubauf nieder, reagieren diese auch nicht zimperlich, denn mit Fell, Larve und Glocken ist man nicht sehr "verteidigungsfähig", weshalb oft andere zu Hilfe eilen. Wie man in den Wald hinein ruft...

Würde man sich an diese Regeln halten, gäbe es nur wenige Verletzte. Von daher verstehe ich durchaus, dass die Mottingare unter sich bleiben wollen.

Was ich nicht verstehe ist aber die Angst, sich registrieren zu lassen. Bei Bgm. Köll schon - der will sich und seine Gemeinde nicht als Haftende sehen. Dass es in Matrei aber durchaus "Veranstalter" gibt, liegt ja wohl auf der Hand.

Was macht das schon, wenn auf Glocken eine Nummer steht? Für den Notfall. Oder hat man tatsächlich mutwillige Absichten?

Kritischer sehe ich Showveranstaltungen wie das Tischziehen. Mit Anlauf, in voller Montur und Adrenalin- und eventuell auch noch Alkoholgetränkt auf Freiwillige loszustürmen... Ich weiß nicht. Da schau ich dann wohl doch auch lieber "Lindenstraße".

 
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vitl
vor 10 Jahren

@ Zunigsee

die Kompetenzfrage, um die sich die ganze Sache ja dreht, wird in der Tat von öffentlicher Seite entschieden. Auch wenn mir der Reis gehen sollte würde ich ungern Hausarrest aufoktroyiert bekommen - schließlich sollte ich nirgendwo in Österreich Angst haben, auf die Straße zu gehen. Wenn es in Matrei so sein sollte, wäre das Armutszeugnis.

 
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griasenk
vor 10 Jahren

Lange habe ich mir überlegt, ob ich zu dieser leidigen Thematik einen Kommentar abgeben sollte. Nun wie ihr seht ich habe mich entschlossen

 
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Zunigsee
vor 10 Jahren

@ Spitze Feder: Warst wohl noch nie in Matrei und hast noch nie einen richtigen Klaubauf oder Ranggler getroffen? Ein absoluter Insidertipp: 6.Dezember um Mitternacht im Ortszentrum! High noon...die zeigen Dir das doch gerne!

@ vitl: Wenn Dir schon so der „Reis“ geht, solltest du vielleicht „in den Tagen“ eher zu Hause bleiben und „Lindenstraße“ schauen? Du verwechselst im Übrigen freiwillige „Kompetenzabtretung“ mit unfreiwilliger „Kompetenzzuteilung“, eine Frage, die jetzt wohl das Landesverwaltungsgericht entscheiden wird...Die von Dir gewünschte „Novellierung“ des Klaubaufgehens haben weder die Salzburger Erzbischöfe, noch das Dritte Reich geschafft...

@ chiller336: Das mit „der deutschen Sprache im Wort mächtig“, verstehe ich ja gerade noch...aber „im Bild“...Kennst Du eine „deutsche Bildersprache“? Welche Erscheinungen hast denn Du heute???

 
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chiller336
vor 10 Jahren

@ arm ... nochmal extra für dich ;-) ... gsoffen wurde immer schon - und wird es immer werdn. und ich nehm mich selber da nicht aus - zumindest in der mittlerweile schon lang vergangenen zeit. und genau deshalb sag ich das, weils immer so war und auch immer so sein wird - als insider quasi. ich lass mich natürlich gern vom gegenteil überzeugen. klar dass immer der ganze "haufen" ins spiel geworfen wird. ich bemängle auch nicht dass es KEINE rettungsmaßnahme gibt, sondern eher das verhalten des bgm, der sich mit der schon von mir kopierten textvorlage eindeutig identifiziert ... wie a fahnle im (tauern)wind .... des weiteren scheint wohl vergessen worden zu sein, dass der heute hochgelobte konrad lorenz mit seinen verhaltensforschungen selbst windelweich geklopft wurde ... von den kleibeifen ... ganz egal, es wird immer stimmen dafür und dagegen geben - jedoch wäre es in den heutigen zeiten, wo sich soviel zum brutalen geändert hat, kein fehler, einen kompromis einzugehen - für das wohl der zuschauer.

 
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spitzeFeder
vor 10 Jahren

Abgesehen von dem ganzen Pro und Contra sinniere ich nun schon eine ganze Zeit lang über folgenden Satz, zitiert aus dem Amtsblatt, ganz hinten (Ehrenkodex): Zitat: Nach dem rituellen Wurf hilft der jeweils „Unterlegene“ seinem „Gegner“ wieder auf (= „Aufklauben“)! Zitatende.

 
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vitl
vor 10 Jahren

@ Zunigsee

Eigenverantwortlichkeit finde ich gut! Da ich aber dem Vertrauensgrundsatz in „den Tagen“ nicht viel abgewinnen kann… Du wirst mir zustimmen müssen, dass ich nach der letztjährigen Ermittlungsarbeit unserer Exekutive und dem daran anschließenden Strafverfahren großes Interesse habe, Kleibeife z.Bsp. einwandfrei gekennzeichnet und registriert zu wissen. Die Umsetzung der „anfechungsfesten und konkret unsetzbaren“ Numerierung der Kleibeife sollte für eine Behörde, sei es nun erster oder zweiter Instanz, ein zu bewältigendes Stückchen Bürokratie sein. Diese freiwillige „Kompetenzabtretung“, übrigens sehr selten in Matrei, hat ausschließlich aufschiebende Wirkung und wird eine „Novellierung“ des Klaubaufgehens nicht verhindern können.

 
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Ar m
vor 10 Jahren

@ chiller 336: Was bist Du („Gott sei Dank“ warst Du...) denn für ein Klaubauf, wenn Du derart abfällig über dieses beliebte Brauchtum postest („...immer über die Maßen gesoffen...?“) und die streng zu wahrende Anonymität verurteilst, gleichzeitig aber selbst anonym einen derartigen „Semmel“ verzapfst...? Wer sträubt sich denn gegen Erste Hilfe-Maßnahmen, daß Du Dich das überhaupt zu behaupten traust! Hat die ärztliche Versorgung und Rettung etwa letztes Jahr nicht perfekt funktioniert oder hätte sie diese verurteilenswerte Straftat vielleicht verhindern können? Das zeigt aber ganz klar Deine „politische“ Stoßrichtung... Und was hat der bedauerliche Vorfall vom letzten Jahr überhaupt mit Veranstaltungsrecht zu tun, zählt die Vorbeugung von Straftaten jetzt zu den Aufgaben eines Bgm.? Und wer müßte nach dem Tiroler Veranstaltungsgesetz denn ein Sicherheitskonzept vorlegen, etwa wieder der Bgm. , oder vielleicht doch der, Dir „als früherer Klaubauf“ sicherlich bekannte Veranstalter...? Bei Deinen „Privatansichten“ und Deiner absolut negativen Grundeinstellung wäre es wohl viel besser gewesen, Du wärst nie „Klaubauf“ gegangen... “Um Di is als Klaubauf nämlich überhaupt nix schode!!!“

 
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chiller336
vor 10 Jahren

"Zum anderen verweist der für seine epischen Rechtsbelehrungen bekannte Lokalpolitiker auf eine Tiroler Gesetzesnovelle aus dem Vorjahr, die den Begriff der „historisch gewachsenen Veranstaltung“ definiert und Bräuche dieser Art von der Verpflichtung zur Vorlage eines sicherheits- und rettungstechnischen Konzeptes befreit." ----heimat 1900 ... steht bei mir was anderes als bei dir? oder bist du der deutschen sprache in wort und bild nicht mächtig?

 
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Zunigsee
vor 10 Jahren

@ vitl: Wie willsch Du Obagscheida denn „dieses Brauchtum in die Gegenwart holen“, mit welchen Maßnahmen? Was hat Köll denn anderes getan, als „Veranstaltungsregeln“ aufzustellen bzw. an uralte Brauchtumsregeln zu erinnern - was Matrei betrifft - und in Huben - wo es einen Verein und mit dem „Tischzoichn“ eine konkrete Veranstaltung gibt - für eine gesetzeskonforme Anmeldung zu sorgen? Wo und wie sollte denn da "die Gemeinde“ einlenken? Kannst Du das als Matreier (?) etwas näher präzisieren? Und warum sollte jetzt plötzlich eine Gemeinde für das Strafrecht zuständig sein? Gibt es für Dich auch noch Eigenverantwortung?

 
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Mottinga
vor 10 Jahren

Normalerweise beteilige ich mich nicht an Kommentaren und Internetdiskussionen. Da von "Nicht-Matreiern" aber der Brauch und das Besondere am Matreier Klaubauf nicht verstanden wird möchte ich ein paar Kleinigkeiten anmerken.

Ich habe mir eben die Mühe gemacht, das gesamte Amtsblatt durchzulesen (werde wohl einer der wenigen sein...). Es geht bei dieser - zugegeben recht umfangreichen Info - um die bestehende und auch künftige "Regelung" und um den Weiterbestand des Brauches. Der tragische Fall letztes Jahr auf dem Rauterplatz soll und darf nicht wieder vorkommen, würde aber auch bei einer Veranstaltung passieren können (siehe Posting von Tauernwind).

Die Kernaussage in diesem 24seitigen Amtsblatt ist für mich jene auf Seite 7: "Von wem, wie bzw. in welcher Form und auf Basis welcher Gesetzesbestimmung soll die Veranstatungsbehörde eine Anmeldung im Vorhinein einfordern, wenn im Vorhinein nicht bekannt ist, ob eine Veranstaltung stattfindet, wann eine Veranstaltung stattfindet und wer Veranstalter ist…?"

Genau darum geht es meiner Meinung nach. Es ist nur die Nikolausgruppe organisiert, der Rest ist Zufall. Niemand organisiert einen Klaubauf, die kommen von alleine und wissen selber, wo und wie sich der Brauch abspielt.

Wenn am Faschingsdienstag verkleidete Menschen durch den Ort gehen, kommt auch niemand auf die Idee, dass dies eine Veranstaltung sei. Wenn dann ein Maskierter mit jemanden zu raufen beginnt, wäre das für mich genau das selbe. Andernfalls müsste auch jeder Faschingsnarr eine Veranstaltungsmeldung für sich abgeben...

Es gibt KEINEN Veranstalter, KEINE Veranstaltung, JEDER Klaubauf ist für sich selber verantwortlich und soll auch die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen, wenn er etwas anstellt (Sach- und Personenschaden).

Ich begrüße es auch, dass heuer erstmals seit Jahren auf dem Rauterplatz der Brauch nicht mehr ausgeübt wird. Viele "Ausweatige" und leider auch Einheimische kamen und kommen nur wegen dem Rauterplatz, da sie meinen, das sei Klaubauf. Klaubauf spielt sich aber in den Gassen, Straßen und Häusern in der Nähe des Nikolaus ab, nicht als Volksveranstaltung auf einem Platz.

Es stimmt leider auch, dass viele Kleibeife nicht mehr wissen, worum es geht. Es geht nicht um brutale Attacken. Man kann auch werfen, ohne Verletzungen zu riskieren. Sollen doch bitte diese Leute zu den "veranstalteten, traditionellen Tischziachn" gehen und den Matreiern ihren Brauch lassen, wie er ist.

Das "Tischzoichn" hat sich in den Küchen und Stuben der Häuser abgespielt, da war die Verletzungsgefahr auch nicht wirklich gegeben, da nicht mit vollem Anlauf aus 50 Meter Entfernung mit den Glocken voraus auf einen Tisch gelaufen wurde. In einer Küche ist dafür gar kein Platz...

Das sind nur einige meiner Gedanken, ich hoffe, niemandem damit vor den Kopf gestossen zu haben und wünsche allen Lesern von Dolomitenstadt eine ruhige, Vorweihnachtszeit!

 
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Mottinger
vor 10 Jahren

Lieba Deifregga!

Da Mühlstätta Philipp hot amol mit seim noien Fernglaslen „Richtung Züenik“ gschaugg und dabei „a poor schwozze Punktlen do oubn...“ gsechn. Zearscht hot er gemoant: „Murmelen!“ Donn hot er genauer gschaugg und in Schpecktiva nou awe bessa ingschtellt: „Deifreggare....!“, wor sodann seine fachlich -waidmännische Analyse...;-)

 
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Iseltaler
vor 10 Jahren

Dr. Pirkner findet bekanntlich - geradezu schon reflexartig - immer ein Haar in der Suppe, wenn es um den Matreier Bürgermeister geht: hätte dieser nichts getan, würde er kritisiert, tut er was, ist‘s wieder nicht recht: einfach zu lang!!! Ich glaube aber, dass Dr. Pirkner weder in der Lage ist, derart komplexe Rechtsmaterien auch nur annähernd zu verstehen (schon gar nicht zu erklären...), noch die kulturethologischen und archaischen Besonderheiten eines jahrhundertealten Brauchtums, welches sich eben nur in Matrei weitestgehend ursprünglich gehalten hat! Und übrigens, Herr Dr. Pirkner, verdrehen sie nicht schon wieder die Tatsachen: Nicht Dr. Köll hat Drin. Reisner „juristisch attackiert“, sondern diese ihn und alle anderen Osttiroler BürgermeisterInnen, denen sie einfach die gesamte Verantwortung - auch über diverse Medien - „zugeschoben“ hat, obwohl sie selbst in vielfacher Hinsicht zuständige Behörde ist (zumindest Verkehrsbehörde nach StVO, Sicherheitsbehörde, usw. usw....). Also bitte bei der Wahrheit bleiben und chronologisch richtig darstellen, Herr Dr. Pirkner!

 
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vitl
vor 10 Jahren

Köll sollte sich gelegentlich weniger der Jagd nach Wählerstimmen (300 Kleibeife + Anhang) sondern mehr der Einhaltung von Sicherheit und Ordnung verschreiben. Auch wenn es juristisch, in dieser Form, so gut wie keine Angriffspunkte gibt, ist es an der Zeit dieses Brauchtum in die Gegenwart zu holen. Viele Veranstaltungen die "historisch gewachsen" sind, unterliegen heute Veranstaltungsregeln. Da es aber ohnehin nur eine Frage der Zeit ist bis die Gemeinde einlenkt... hoffe ich, dass in dieser Zeit nichts Schlimmes passiert!!

 
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2.Heimat OTirol
vor 10 Jahren

Liebe Leute,

jeder der Teilnehmer/Zuschauer weiß, dass es zu Verletzungen und Co. kommen kann, außerdem sollte auch jedem der Teilnehmer/Zuschauer bewusst sein, dass wenn man VOR der Absperrung steht es heißt "Lafen oder Rafen".

Ich komme aus dem Burgenland, da mein Vater Osttiroler ist, hat er die Tradition Krampus mit ins Burgenland genommen, somit bin ich mit diesem Brauchtum aufgewachsen und kenne mich eigentlich recht gut aus.

Ich weiß nicht warum dies so "schlecht" dargestellt wird von manchen, es kann nicht immer alles reibungslos ablaufen, bei keiner Veranstaltung - auch bei Firmenfeiern/Geburtstagsfeiern oder beim Fortgehen wird viel getrunken und kann viel passieren nur wird dies nie in den Medien präsentiert sondern noch auf der jeweiligen Feier unter den Tisch gekehrt ;)

http://www.youtube.com/watch?v=3K8slbJ8RnM - das Video mal ansehen, gar nicht so schlecht gemacht

LG an alle

 
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Heimat1900
vor 10 Jahren

Da du mit deiner Aussage jeden Matreier kritisierst! Wir wachsen damit auf, gehen sobald wir laufen können das erste Mal Klaubauf und leben den Brauch von Kindesbeinen an! Dann kommen Leute wie du, die außerhalb von Matrei leben und darüber Urteilen! Der Brauch ist für Außenstehende schwer zu verstehen, deshalb heißt es ja auch: von Matreier für Matreier! Liebe Grüße

 
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defregger
vor 10 Jahren

Autsch,

hier fühlt sich jemand ganz persönlich angeriffen, was nicht meine Intention war und ist. Allerdings steckt m.E. in ihrer Person mehr dahinter, denn ihre Agressivität kann ich Lesen und ist die "Beste Voraussetzung für eine aktive Teilnahme am Krampusgeschehen" in Matrei oder anderswo.

Dennoch stehe ich hinter meiner Meinung, die auch verbal nicht entgleisen sollte.

Viel Spass und Freude bei deinem Spektakel und, vorallem nüchtern bleiben, dann passiert schon nix.

Herzlichst ihr df

 
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tauernwind
vor 10 Jahren

Also ich bin auch überzeugt das 99% der Klaubäufe sich benehmen und das Brauchtum schätzen, man gibt ja nicht umsonst XXX € für Felle, Glocken und handgeschnitzte Masken aus um das dann im Suff zu beschädigen. Und wie Heimat1900 schreibt ist man körperlich sehr gefordert und würde ein Klaubauflaufen im Vollrausch wohl nur einmal in den Tagen aushalten, die Echten laufen aber fast in jeder Fraktion also quasi täglich bis zum 06.12.

Dann bleibt wohl noch das hohle 1% zu dem chiller336 und ein Echlwosserer gehören bzw. gehörten die Ihren Frust der sich über das ganze Jahr anstaut abbauen wollen :-(

Aber der Vorfall im letzten Jahr geht weit, weit darüber hinaus und ich denke es war eine gezielte Attacke. Und man kann noch so viele Nummern verteilen und Leute fotografieren, wenn jemand eine solch gemeine Aktion vor hat kommt er mit gefälschter Nummer oder mischt sich einfach später unter die Klaubäufe,......... solche Idioten kann man nicht verhindern.

 
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Heimat1900
vor 10 Jahren

@chiller

Vielleicht bist du dann ganz einfach mit der falschen Gruppe mitgegangen! Mit deiner Aussage: "ich frage mich, wie sich ein “Dr” dagegen sträuben kann, erste Hilfe maßnahmen etc für nicht notwendig zu erachten", hast du dich eigentlich schon disqualifiziert, da Rettung in Matrei immer präsent ist!

 
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chiller336
vor 10 Jahren

also i frag mi, wer hier blödsinn schreibt heimat1900 .... war selber jahrelang klaubauf und bestätige hier offen, dass dabei eigentlich immer über die maßen gesoffen wurde und wird. wenn man nahe genug rankommt, kann man die fahnen sehr gut riechen - trotz larve. stimmt schon, gesoffen wurde immer shcon - der einzige untershcied ist der, dass es früher nie zu solchen eskalationen kam, da dort eher noch das brauchtum in frage kam. ich stimme defregger voll zu wenn er sagt, dass heute leider (fast) nur mehr die möglichkeit im vordergrund steht, sich unter der anonymität einer larve zu verstecken und dabei leute zu tracktieren, die man nicht mag, oder mit denen man sonst eine rechnung offen hat. ich frage mich, wie sich ein "Dr" dagegen sträuben kann, erste hilfe maßnahmen etc für nciht notwendig zu erachten und sich hier auf einen behördendisput einzulassen. hat man aus dem letztjährigen vorkommnis nichts gelernt? meiner meinung nach gehört JEDE solche veranstaltung gemeldet und mit den notwendigen sicherheitsmaßnahmen ausgestattet - auch mit meinetwegen fotografischer festhaltung der einzelnen teilnehmer. alles andere sehe ich als einen freibrief für mögliche weitere unfälle, die vielleicht ja mal tödlich ausgehen könnten. oder will man sich hier einfach nicht die finger dreckig machen??

 
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Heimat1900
vor 10 Jahren

Lieber defregger,

bitte zerbrich dir deinen Kopf über ein anderes Thema, denn von diesem hast du einfach keine Ahnung! Vollgesoffen warst vielleicht du, wie du diesen Beitrag geschrieben hast --> also schließe nicht von dir auf andere! Ich kann dir versichern, dass nur Ausnahmen "vollgesoffen" sind (ist fast nicht möglich bei dieser starken körperlichen Belastung)!

informier dich vorher, bevor du Blödsinn verbreitest und konzentriere dich auf die Showact's im Defereggental!!!

 
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defregger
vor 10 Jahren

Unabhängig von juristischen und politischen Geschiebe, gehört dieser heidnische Brauch längst verboten. Wenn nicht möglich müssen einzelne Personen fotografisch festgehalten, ergal wer dies bearbeitet muss und, wenn Gewalt angewendet, zeitnah gerichtlich geandet werden.

Es kann nicht sein, dass die Krampusse(Teufel) meistens vollgesoffen, (vllt. sind ja einige nüchtern, was ich nicht glaube) nur unterwegs sind, um Zuschauer zu verprügeln ect.

Kenne einen jungen Mann (Echlwosserer) der ein sehr netter Kerl und ein Top Koch ist, aber an Nikolaus extra in seine Heimatgemeinde reist, nur um seinen Frust als Teufel, an seinen Einheimischen Mitmenschen auszulassen und auszuleben. Jetzt frag ich mich,wo liegen hier die Ursachen?

Ich weiß es, weil ich sie bei ihm hintrefragt habe.

Herzlichst ihr df

 
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