TAL baut ein einzigartiges Kraftwerk
Nahe Mittersill fließt bald Erdöl über Turbinen und erzeugt Strom.
Seit 1967 befördert die Transalpine Ölleitung Rohöl von Triest zu acht Raffinerien in Österreich, Deutschland und Tschechien. Eine der besonderen betrieblichen Herausforderungen ist dabei die Überwindung des Alpenhauptkammes mit einem Höhenunterschied von 1.600 Meter mit Hilfe von elektrisch angetriebenen Pumpen. Die Energie, die in den Gefällestrecken der Pipeline nördlich des Felbertauern entsteht, blieb bislang ungenutzt.
Um das zu ändern, setzt TAL im Salzburger Pinzgau ab Frühjahr 2015 ein weltweit einzigartiges Projekt im Pipeline-Bereich um: In der Energierückgewinnungsstation Taimeralm soll die bisher in Wärme umgewandelte Energie zurückgewonnen werden. „Mit dieser Anlage steigern wir die Energieeffizienz der TAL deutlich. Wir können mit diesem Vorzeigeprojekt außerdem einen Beitrag zur umweltfreundlichen Energieversorgung Österreichs leisten“, erklärt Ulrike Andres, Geschäftsführerin der internationalen TAL-Gruppe. Der erzeugte Strom werde in das Netz der Salzburg Netz GmbH eingespeist.
Ab Inbetriebnahme im Jahr 2016 soll die Anlage zwischen 10 und 11,5 GWh pro Jahr produzieren – das sind rund 12 Prozent des Energieverbrauchs in den österreichischen TAL-Pumpstationen. Das Investitionsvolumen liege bei rund zehn Millionen Euro, sagt Andres und betont: „Pipelines zählen zu den umweltschonendsten und sichersten Transportmitteln für die tägliche Energieversorgung. Die innovative Rückgewinnung von Transportenergie macht unsere Pipeline noch umweltfreundlicher.“
Die Energierückgewinnungsstation Taimeralm funktioniert im Prinzip wie eine Wasserkraftanlage, das Öl wird über eine Turbinenanlage geleitet. Wie im täglichen Betrieb sei auch bei der neuen Anlage Sicherheit das oberste Gebot, erklärt Andreas Landsteiner, Prokurist der TAL Österreich: „Die Station wird in einer flüssigkeitsdichten Wanne errichtet und mit Hilfe von modernsten Überwachungsinstrumenten rund um die Uhr kontrolliert.“ Um größtmöglichen Schutz vor Naturgefahren und eine landschaftsschonende Bauweise zu gewährleisten, wird das Stationsgebäude großteils eingeschüttet und mit einem eigenen Lawinenschutzdamm gesichert. „Außerdem sind umfangreiche Rekultivierungsmaßnahmen vorgesehen“, sagt Landsteiner.
Über die TAL-Gruppe
Die internationale TAL-Gruppe besteht aus drei Ländergesellschaften in Deutschland, Österreich und Italien. TAL Österreich hat den Sitz im Osttiroler Kienburg bei Huben. Inklusive Partnerfirmen sind 750 Mitarbeiter in den drei Ländern für TAL tätig. Als größte Rohölpipeline Europas hat TAL im Vorjahr 41,3 Millionen Tonnen Rohöl transportiert. 10.000 Lkw pro Tag wären nötig, um die selbe Menge auf der Straße zu transportieren. Gesellschafter der TAL sind praktisch alle großen Ölgesellschaften.
Pirkner Network, die Werbeagentur im Netzwerk von Dolomitenstadt, hat 2013 und 2014 für die TAL ein Imagevideo produziert, das aus der Vogelperspektive den Weg des Öls von Triest ins Herz Europas zeigt. Am Schneidetisch saß Peter Werlberger.
2 Postings
naja so einfach ist es nun mal nicht... man muss auch vorhandene potenziale nutzen.... und wenn man das 10-11,5 GWh liest, dann ist das schon eine ausgezeichnete Maßnahme.... Und vl wird ja wenn das Öl ausgeht was anderes durch die Pipeline gepumpt und man dass dann über die Turbine führen....
Innovation im Bereich der fossilen Energieträger finde ich zwar grundsätzlich begrüßenswert, finde aber gleichzeitig auch, dass man auf das sprichwörtliche "falsche Pferd" setzt, da m.E. nur erneuerbare Energie eine nachhaltige Entwicklung für Umwelt, Wirtschaft und damit auch für die Gesellschaft ermöglicht und darstellt.
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