Land gründet GmbH für die Flüchtlingsbetreuung
Mit 15 Mio Euro dotierte Gesellschaft soll Struktur und Flexibilität bringen.
Das Land Tirol gründet eine "Soziale Dienste GmbH" und lagert damit die Betreuung von Flüchtlingen in eine eigene Gesellschaft aus, "die als Einrichtung des öffentlichen Rechts zu verstehen ist“, erläutert die für Gesellschaften und Beteiligungen des Landes zuständige Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf in einer Medienaussendung.
Die rund 60 MitarbeiterInnen im Flüchtlingswesen – auch die BetreuerInnen in Lienz und Dölsach – werden demnach bei der neuen Gesellschaft angestellt. Ziel seien einheitliche Standards in Betreuung, Verpflegung und Unterkunft, erklärt Zoller-Frischauf. Für die Geschäftsführung, die ausgeschrieben wurde, seien 99 Bewerbungen eingegangen“, berichtet Zoller-Frischauf. Die Hearings finden am 14. und 21. November statt, mit 1. Jänner 2015 soll die/der neue GeschäftsführerIn eingesetzt und die neue Gesellschaft aufgestellt werden.
Die bisher gewachsene Struktur der Flüchtlingskoordination sei mit der Zeit mehr und mehr zu einem Flickwerk an Zuständigkeiten, Dienstverhältnissen und Aufgabengebieten geworden, eine Konstellation, die zu Problemen führen könne: „Die Organisation der Flüchtlingsbetreuung durch eine landeseigene Gesellschaft bringt viele Vorteile mit sich. Mit der Sozialen Dienste GmbH sollen nun die Zuständigkeiten geklärt, die Aufgabengebiete geschärft und eine klare Personalstruktur eingeführt werden“, begründet die für das Flüchtlingswesen zuständige Soziallandesrätin Christine Baur die Entscheidung: „Zuallererst kann durch diese Organisationsform leichter auf Veränderungen im Flüchtlingsbereich reagiert werden. Kommt es zu einem starken Ansteigen oder Fallen der Anzahl an zu betreuenden Asylwerbern, so verfügt die Soziale Dienste GmbH über eine höhere Flexibilität im Personaleinsatz und bei der Bereitstellung von Infrastruktur“.
Darüber hinaus könne auch die uneinheitliche Personalstruktur bereinigt werden. „Bisher wurden sowohl Bedienstete des Landes, aber auch über das AMS beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Personalressourcen vom Roten Kreuz und der Caritas zur Flüchtlingsbetreuung herangezogen“, berichtet Baur.
Beide Landesrätinnen gehen davon aus, dass sich die durch die Neugründung entstehenden Mehrkosten aufgrund der klaren Struktur und einer gezielten Steuerung des Heimbetriebs amortisieren. Das Budget der sozialen Dienste GmbH wird sich auf rund 15 Millionen Euro belaufen.
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