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Tourismus: Osttirol hält die schwarze Null

Die Nächtigungsdauer sinkt, doch die Ankünfte steigen.

Die Osttiroler Vermieter können mit dem Vorliegen der Nächtigungszahlen des Monats September auf eine ausgeglichene Sommerbilanz zurückblicken. Ein kleines Plus von 0,16% lässt die Osttiroler Sommersaison 2014 das Vorjahresergebnis leicht um 1.614 Nächtigungen übertreffen. Im Vergleich der vier Regionen des Tourismusverbands Osttirol gewinnt die Tauernregion etwas stärker an Nächtigungen (10.716 N), als die Ferienregion Lienzer Dolomiten sie (9.445 N) verliert. Die Verluste der Ferienregion Defereggental werden wiederum von den Zugewinnen der Region Hochpustertal ausgeglichen.
Die Tauernregion legte zu, ebenso das Hochpustertal, Das Lienzer Becken und das Defereggental verloren Nächtigungen. Foto: Ramona Waldner
Die Tauernregion legte zu, ebenso das Hochpustertal, Das Lienzer Becken und das Defereggental verloren Nächtigungen. Foto: Ramona Waldner
Eine verkürzte Aufenthaltsdauer ergibt sich durch den Anstieg der Ankünfte, wobei die Veränderung mit 0,67% zu 2013 auf den Gesamtverband betrachtet marginal erscheint. Eva Haselsteiner, seit Sommer 2014 amtierende Geschäftsführerin der Osttirol Werbung, sagt: “Im Bereich der Ankünfte konnten wir in fast allen Hauptherkunftsmärkten Steigerungen erzielen. Das heißt, die Bekanntheit steigt und wir müssen aktiv an der Aufenthaltsdauer arbeiten.“ Der wichtigste Herkunftsmarkt Deutschland brachte die stärkste Steigerung an Nächtigungen wie Ankünften. Italienische Gäste blieben hingegen stark aus und verbuchten um 12.500 Nächtigungen weniger als in der Sommersaison 2013. Sowohl Wetter wie wirtschaftliche Rahmenbedingungen dürften für die Entwicklung am italienischen Markt verantwortlich sein. Betrachtet man das Ergebnis der Ferienregion Hochpustertal, in der der Anteil italienischer Gäste durch die Grenznähe traditionell hoch ist, gelang ein trotz leichter Einbrüche im August relativ starkes Ergebnis. Die stärksten Einbußen musste der Lienzer Talboden hinnehmen, sowohl im Monat September wie auch im gesamten Saisonsverlauf. Schon in der Sommerbilanz mit Stand August zeichnete sich diese Entwicklung ab. So fehlen der Region im Vergleich zum Vorjahr die Nächtigungen des alle zwei Jahre stattfindenden Kanucamps in Nikolsdorf, die in etwa mit 5.000 Nächtigungen in den Monaten Juli und August 2013 zu Buche schlugen. Aber auch Gemeinden mit Campingplätzen wie Amlach und Tristach verloren in der Saison 2014. Nach Unterkunftskategorien betrachtet setzt sich der schon lange anhaltende Trend hin zum Qualitätsbett fort: Die 4- und 5-Sterne-Häuser gewinnen mit knapp 7% um 14.488 Nächtigungen dazu, während alle anderen Kategorien mit Ausnahme der 3-Sterne-Häuser und der Privaten Ferienwohnungen Einbußen hinnehmen müssen. Besonders stark sind die Rückgänge bei den Privatvermietern mit über 4.500 Nächtigungen weniger als 2013 (-9,77%). Hier schlägt sich das rückläufige private Bettenangebot nieder. Der Anteil Privatbetten an den Gesamtnächtigungen der Tourismusregion beträgt nur noch 4,26%, anders als bei den Privaten Ferienwohnungen, die einen Anteil von 12% verbuchen. Wetterbedingt verlieren die Schutzhütten mit einem Minus von etwa 3.300 Nächtigungen oder –7,56 % und die Campingplätze mit knapp -4% oder -2.421 Nächtigungen. Für TVB-Obmann Franz Theurl stellen die Zugewinne der hochkategorisierten Betriebe ein positives Signal dar: „Mit großer Freude beobachte ich die Steigerung der Nächtigungen in unseren Qualitätsbetrieben. Die Wertschöpfung in der Region steigt weiter, was der wesentlich wichtigere Erfolgsfaktor ist.“ Wie im benachbarten Kärnten hatte man auch in Osttirol darauf gehofft, dass sich das Wetterglück im September noch wenden würde, um die Saison doch noch mit einem Plus abschließen zu können. Jetzt hofft man auf den Monat Oktober. Mag. Eva Haselsteiner sagt:“ Wir gehen davon aus, dass der Oktober mit seinem stabilen Wetter uns noch nach einem positiven Winter auch zu einem positiven Gesamt-Sommerergebnis verhelfen kann.“ Für alle Freunde der gepflegten Statistik: tourismusstatistik sommer 2014
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

2 Postings

mischmaschin
vor 10 Jahren

Habe mir die Zahlen mal selber zusammengesucht. Eine Auslastungsrechnung nach Kategorien ist nicht möglich, da die Zahlen nirgends im Netz zu finden sind.

Verband, Nächtigungen, Auslastung in %, Ausl. Tage (von 270 möglichen) Tirol gesamt, 37.285.688, 41, 111 1. Platz Achensee, 1.224.773, 55, 149 6. Ötztal, 3.056.626, 47, 126 9. Wilder Kaiser, 1.585.913, 46, 124 17. Zillertal, 1.888.439, 40, 108 30. von 34 Osttirol, 1.706.454, 30, 81

Aber Haselsteiner und Theurl sind zufrieden...

 
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mischmaschin
vor 10 Jahren

Wo ist in Gaimberg der Campingplatz? Gibt es auch 10% weniger Betten im Privatzimmerbereich oder nur 10% weiniger Nächtigungen? Warum gibt es keine Auslastungsstatistik? Angst, daß man Schwachstellen erkennt oder sich mit anderen Regionen vergleichen kann? Die kritische journalistische Auseinandersetzung mit der Presseaussendung des TVBO-Obmannes wäre vor Veröffentlichung erfreulich.

 
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