Wolf: Osttirol wird nicht vernachlässigt
Der VP-Klubobmann über Heer, Felbertauern-Maut und Natura 2000.
Auf dem Weg zur Klubobleute-Konferenz in Berg im Drautal am heutigen Montag, machte der Klubobmann der Tiroler Volkspartei, Jakob Wolf auch einen Zwischenstopp im Bezirk Lienz. Im Rahmen seines Osttirol-Aufenthaltes gab Wolf gemeinsam mit seinem Stellvertreter Hermann Kuenz eine Pressekonferenz im Gösserbräu. Grundsätzlich versteht der Umhausener Bürgermeister nicht, warum in den Medien immer von der "Vernachlässigung Osttirols" zu lesen sei. Im Tiroler Landhaus würde man alle Bezirke gleich behandeln, empfindet Wolf, der zu folgenden aktuellen Themen Stellung bezog:
Felbertauern-Maut
Aufgrund der Sondermautregelung für Fahrzeuglenker mit einer LZ-Nummerntafel auf der Felbertauernstraße gibt es mittlerweile ein zweites Mahnschreiben der EU-Kommission an die Republik Österreich. "Allen ist bewusst, dass es von der EU in diesem Zusammenhang Querschüsse gibt", zeigt sich Wolf verärgert. Seitens der schwarz-grünen Landesregierung werde man in dieser Causa aber auf keinen Fall nachgeben: "Hier gibt es seitens Schwarz-Grün kein Nachgeben, denn die Osttiroler brauchen eine kostenlose Verbindung in die Landeshauptstadt." Bei den Lkw wird es allerdings, laut den ÖVP-Verantwortlichen, zu einer Veränderung kommen. Ein konkreter Lösungsvorschlag ist derzeit in Ausarbeitung, bis Ende November wird man mit konkreten Ergebnissen rechnen können.
Natura 2000
Einmal mehr schiebt ein hochrangiger ÖVP-Politiker die "Schuld" der Isel-Ausweisung als Natura 2000 Gebiet der Europäischen Union in die Schuhe: "Wenn es nach der Landesregierung ginge, würde es überhaupt keine Ausweisung geben – 'Halleluja' schreien wir draußen im Landhaus bei einer Ausweisung nicht." Seitens der Volkspartei wäre man laut Wolf bemüht, nur das "Notwendigste" auszuweisen. Was das "Notwendigste" genau ist, sollen jetzt die Experten des Landes Tirol mit jenen der Europäischen Union gemeinsam klären. Dass die Bürgermeister des Iseltales mit einer Natura 2000 Ausweisung in ihrem Gemeindegebiet keine Freude haben, kann der Oberländer verstehen: "Ich hätte sie in meiner Gemeinde auch nicht."
Heeresreform
Vergangene Woche übte die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik scharfe Kritik an Landeshauptmann Günther Platter – die Lienzer Jägerkompanie sei der Kaserne in Landeck zum Opfer gefallen. Diesen Vorwurf wies Jakob Wolf scharf zurück: "Zwischen den beiden Kasernen gibt es überhaupt keinen Zusammenhang." Insgesamt sei Tirol aber mit einem blauen Auge davon gekommen. Weniger entspannt sieht Hermann Kuenz die Streichung der Lienzer Jägerkompanie: "So wie es aussieht, will Verteidigungsminister Klug an seinem Plan festhalten – er wird das Ganze dann aber auch verantworten müssen." Generell wünscht sich Kuenz ein visionäres und internationales Denken in Sachen Heer: "Eine Zusammenarbeit mit dem 'alten Feind' Italien oder Deutschland wäre spannend."
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