„Heimvorteil“ beim Osttiroler Nahversorger
Auch die Lebenshilfe mischt bei Aktionstagen vom 16. bis 31. Oktober mit.
Seit 2005 veranstalten die Osttiroler Nahversorger in peripherer Lage die "Osttiroler Heimvorteiltage". Dabei bieten die Lebensmittelhändler verschiedene Qualitätsprodukte aus dem Bezirk zu besonderen Konditionen an. "Wir waren damals die Ersten, die Regionalität in den Vordergrund gestellt haben – heute heften sich das auch die Großen an ihre Fahnen", erklärt Werner Hanser, Bezirksvertrauensmann der Lebensmittelhändler. Durch die Aktionstage wollen die 17 teilnehmenden Händler auch den regionalen Herstellern eine Chance geben.
"Die Leute finden wieder die Affinität zu heimischen Produkten. Sie wollen wissen, wo die Produkte herkommen", ist der Obmann der Wirtschaftskammer Lienz, Michael Aichner überzeugt. Der Abfaltersbacher, der selbst auch zwei Läden führt, sieht mit Sorgen in die Zukunft der Branche: "Es werden immer weniger. Dabei gehört ein Nahversorger einfach zu einem lebenswerten Dorf." Hubert Linder, Inhaber zweier Lebensmittelgeschäfte in Heinfels und Sillian hingegen will anpacken statt jammern: "Wir müssen etwas tun und dürfen nicht stehen bleiben – auch die Aktionstage müssen sich weiterentwickeln." In Zukunft soll die Aktion in ein Leader-Projekt eingegliedert werden, noch mehr Produkte beinhalten und, wenn möglich, über das ganze Jahr betrieben werden.
Ganz besonders erfreut sind die Händler über die Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Osttirol – sie bietet "Bio Holzofenanzünder" an. Die Arbeiten in der Lebenshilfe Matrei laufen derzeit auf Hochtouren: Die Menschen mit Behinderung sammeln Holzreste, spalten diese zu Spänen und bündeln sie um einen Baumwolldocht. Nachdem die Klienten der Lebenshilfe das Paket mit einer Hanfschnur umwickelt haben, tauchen sie abschließend das Ganze in flüssiges Bienenwachs. 25 Anzünder der Marke "Franzi" finden dann den Weg in eine recycelte Schachtel – diese wird während der Aktionstage um vier Euro bei den Nahversorgern verkauft. "Die Nachfrage scheint da zu sein – die Frage ist, ob wir ausreichend produzieren können", berichtet der Werkstättenleiter der Lebenshilfe Matrei in Osttirol, Richard Schneider.
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