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Arbeitsmarkt sollte für Asylwerber geöffnet werden

Experten sehen Win-Win-Situation für Flüchtlinge und Asylländer.

Per Erlass des Bundes wird Asylwerbern der normale Zugang zum Arbeitsmarkt verwehrt. Sie dürfen kein ordentliches Beschäftigungsverhältnis eingehen und können nur Saisonierstätigkeiten und gemeinnützige Hilfstätigkeiten verrichten: In den ersten drei Monaten des Aufenthaltes ist eine Beschäftigungsbewilligung generell ausgeschlossen, danach gibt es lediglich die Möglichkeit der Beschäftigung im Rahmen von Kontingenten in der Gastronomie, in der Land- und Forstwirtschaft sowie als ErntehelferInnen.
AMS-Geschäftsführer Anton Kern, Soziallandesrätin Christine Baur und Arbeitslandesrat Johannes Tratter. Land Tirol/Reichkendler
AMS-Geschäftsführer Anton Kern, Soziallandesrätin Christine Baur und Arbeitslandesrat Johannes Tratter. Land Tirol/Reichkendler
Darüber hinaus können AsylwerberInnen für gemeinnützige Tätigkeiten für Bund, Länder und Gemeinden herangezogen werden. „Das ist kein freier Zugang zum Arbeitsmarkt und widerspricht dem Ausländerbeschäftigungsgesetz, wonach AsylwerberInnen eine Möglichkeit zur Beschäftigung haben“, erklärt Soziallandesrätin Christine Baur am Rande eines Expertengipfels, der ausloten sollte, inwieweit die Beseitigung von Schranken auf dem Weg zu einem Job möglich und sinnvoll ist. fand am 7. Oktober im Innsbrucker Landhaus statt. Namhafte ExpertInnen aus AMS, Wirtschaft, Landwirtschaft und Gemeindeverband sowie NGOs beleuchteten die Thematik aus arbeitsrechtlichen, (volks-)wirtschaftlichen und bildungspolitischen, aber auch psychologischen Blickpunkten. Tenor: Die Schaffung von Beschäftigung – im besten Fall ausbildungsadäquater Beschäftigung – trägt wesentlich zu einer frühzeitigen Integration von Menschen bei, ein leichterer Zugang zum freien Arbeitsmarkt im Rahmen einer Beschäftigungsbewilligung stellt laut Wirtschaftskammer Tirol kein Risiko für den Tiroler Arbeitsmarkt dar. Das AMS verwies auf die Notwendigkeit von Bildungs- und Berufsabschlüssen der AsylwerberInnen, da diese am Arbeitsmarkt vermehrt nachgefragt werden. „Es ist eine Situation, die ich niemandem wünsche: Aus der Heimat geflohen, eine ungewisse Zukunft, das Warten auf einen Asylbescheid. Und erschwerend kommt hinzu, dass man arbeiten will, es aber nicht darf“, beschreibt Baur die Situation von Flüchtlingen. Ein freier Zugang zum Arbeitsmarkt sei eine „Win-Win-Situation“ sowohl für die AsylwerberInnen als auch die Gesellschaft: „Die Deutschkurse fänden praxisbezogene Anwendung im Alltag und auch die Integration würde erleichtert“. Sollten die AsylwerberInnen schließlich den Status als Asylberechtigte bekommen, würden sie nicht auf Mindestsicherung angewiesen sein, da sie selbst zu ihrem Unterhalt beitragen können. Arbeitslandesrat Johannes Tratter hält es für wichtig, gemeinsam und auf vernetzte Weise an das Thema mit seinen unterschiedlichen Gesichtspunkten heranzugehen: „Die Frage, in welcher Weise der Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylwerbende künftig verändert werden kann, berührt rechtliche Aspekte ebenso wie gesellschaftliche und soziale. Ich nehme innerhalb der Bevölkerung großes Verständnis wahr für den Wunsch der Asylwerberinnen und Asylwerber, arbeiten zu dürfen. Schließlich geht es dabei auch um die persönliche Würde eines jeden Menschen." Steigende Arbeitslosenzahlen führten aber bei vielen Menschen auch zur Sorge um den eigenen Arbeitsplatz, erklärt Tratter, vor allem ältere Beschäftigte mit geringer Qualifikation sowie persönlichen oder sprachlichen Barrieren könnten aufgrund des Strukturwandels heute nur schwer am Arbeitsmarkt bestehen.

9 Postings

chiller336
vor 10 Jahren

da tu ich auch nix weg fb .... solange es leute gibt, die diese arbeit um solche preise verrichtet, hat der rest - österreicher - das nachsehen .... sowohl bei den löhnen/gehältern als auch bei den jobs ...

 
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Franz Brugger
vor 10 Jahren

@chiller336: da ist nur anzumerken, wer diese preise zahlt, oder weer nicht höhere löhne im tourismus zahlen will: das sind mit sicherheit keine asylanten, sondern zumeist gestandene tiroler

 
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chiller336
vor 10 Jahren

spitze feder ich hab sehr wohl verstanden was ted gemeint hat, nur ist es leider so, dass eben genau diese leute weder der deutschen sprache mächtig sind, noch irgendeine initiative setzen um sich eventuell überhaupt mal irgendwo vorzustellen .... zu sehen ob überhaupt bedarf an solchen leuten ist ... gehilfen etc. denn ich bin mir sicher dass auch einheimische arbeitslose jobs als gehilfen etc annehmen würden - aber zumindest über das ams sind solche jobs eigentlich nicht zu finden. das problem sehe ich sehr wohl im "wegnehmen" von arbeitsplätzen. beispiel: in der gastronomie des wintertourismus werden eigentlich nur mehr menschen aus dem osten angestellt. der grund dafür scheint wohl zu sein, dass solche leute ihre arbeit als abwäscher oder küchenhilfen um einen indiskutablen preis erledigen, der für einheimische leider "zum leben zu wenig und zum sterben zuviel" ist. für solche leute ist das natürlich eine menge geld, wenn man in betracht zieht, dass etwa ungarn, slowaken, tschechen und noch andere in ihren heimatländern löhne/gehälter in höhe von beträgen erhalten, die iin etwa unsrigen geringfügigkeitszuverdienstgrenzen entsprechen. damit sind die nach ihrer saison hier in österreich in deren heimat quasi reiche leute. unsere löhne werden dafür nicht angehoben, denn der billigste macht das geschäft. und damit hamma genau den teufelskreis, dens wohl ohne eu nie gegeben hätte .... und die menge an asylanten werden dieses problem nur weiter verschärfen und unsere arbeitslosigkeitsstatistik wird immer weiter in die höhe schnellen.

andere länder wie die usa, australien etc haben gelernt mit green card und co .... in neuseeland zb gibt es jedes jahr so ca 100 arbeitsberechtigungen - befristet ... und damit hat man das problem arbeitslosigkeit dort relativ gut im griff.

ausserdem möge man sich mal überlegen, ob wir als flüchlinge jemals diese voraussetzungen bekommen würden, wie sie einem im gelobten land österreich zur verfügung gestellt werden ...

 
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walker
vor 10 Jahren

Die Anzahl an Asylanträgen wird jedenfalls in Zukunft rasant wachsen. Wenn die Politik nicht bald ein Beschäftigungs- und Ausbildungsprogramm für Asylanten herstellt, dann könnten wir ein Problem bekommen. Es ist ja nicht so dass Asylanten irgendeinen Job wegnehmen. Asylanten werden irgendwann keine Asylanten mehr sein und eine Arbeitsbewilligung haben und damit gleichberechtigt sein. Nur müssen wir die Stärken dieser Menschen filtern und in unser System sozial und im Idealfall auch gewinnbringend installieren. Und wir sind gleichermassen gefordert uns besser aus- und weiterzubilden. Ich denke die Deutschen werden es uns wiedereinmal vormachen und wir werden dann brav nachziehen.

 
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spitzeFeder
vor 10 Jahren

@chiller336 Ich fürchte, du hast nicht ganz verstanden, was @ted mitteilen wollte: "Wenn man als Asylant den ganzen Tag mit “Nicht-Arbeiten-dürfen” verbringen muss" heißt ja wohl, die Zeit totschlagen zu müssen, da man NICHT ARBEITEN DARF.

 
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chiller336
vor 10 Jahren

@ ted also wenn i mi nicht verlesen hab, gehts serh wohl um den arbeitsmarkt ... die öffnung des arbeitsmarkts für die asylanten. und zum thema lernwillig möge man sich mal in diversen gaststätten in lienz umsehen, wo asylanten biertrinkend und zigarettenrauchend ihre zeit totschlagen ... und sich einen scheiss um gehilfen oder ähnliches kümmern. ist ja auch kein wunder - wenn man allein mit förderungen ein bequemes leben führen kann ...

 
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Nessl
vor 10 Jahren

Ich finde chiller336 hat Recht.... Ich kenne mehr als genug Bekannte die auch unfreiwillig arbeitslos sind, wo sollen wir also noch Arbeitsplätze für Asylanten herbekommen? Es gibt genug Jugendliche die eine Ausbildung absolvieren oder Frauen die aus der Karenz zurückkommen und dann genauso keine Arbeit finden, da finde ich ist eher eine Lösung zu suchen als sich um Jobs für Asylanten einzusetzen!

 
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walker
vor 10 Jahren

Es geht weniger um den österreichischen Arbeitsmarkt, vielmehr um die Menschlichkeit. Wenn man als Asylant den ganzen Tag mit "Nicht-Arbeiten-dürfen" verbringen muss, dann kommt man auch an andere Gedanken um an Geld heranzukommen. Faktum ist, dass es sich hier meistens um sehr lernwillige Menschen handelt. Diese müssen in Rahmen eines speziellen Beschäftigungsprogramms ausgebildet werden. Reden Sie mit osttiroler Unternehmern, viele benötigen Gehilfen. Genau diese Lücke könnte man hier sinnvoll nutzen.

 
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chiller336
vor 10 Jahren

welcher arbeitsmarkt bitte? ist jener gemeint, der nicht mal für einheimische/österreicher sein auskommen findet? mich ärgert, dass unser sozialstaat offenbar mehr gefallen an asylanten und anderem findet, als an seinen ursprünglichen staatsangehörigen. was können wir österreicher dafür, dass in anderen ländern wirtschaftliches chaos herrscht oder die politische lage jeder grundlage entbehrt?? absolut unverständlich, dass asylanten so - vor allem - finanziell gefördert werden und österreicher schauen müssen, wie sie über die runden kommen.... und so wie in meinem persönlichen fall, als ich mit neuwertiger kinderkleidung in der angerburg mit den worten abgefertigt wurde, dass man damit ncihts anfangen könne .... es wird zeit, umzudenken, auch wenn das manchen leuten nicht zu gesicht steht. unser staat sollte in erster linie auf seine staatsangehörigen schauen und nicht das barmherzige land der erfüllung spielen, wo jeder hinpilgern kann und von uns steuerzahlern erhalten wird!!

 
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