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Tourismus: Osttirol bilanziert im Sommer ausgeglichen

Deutsche Gäste besonders wichtig – Lienz im August im Tief.

Dem Osttiroler Tourismus scheint ein kleines Kunststück gelungen zu sein, indem die Sommersaison 2014 bislang ausgeglichen zum Vorjahr bilanzieren kann. Schon im Juli 2014 gelang das Halten des Vorjahresergebnisses, was den Mitbewerbern in Süd- wie Nordtirol und dem benachbarten Kärnten verwehrt blieb. Verantwortlich dafür waren vor allem bessere Auslastungen als 2013 im Mai und Juni. Die Nationalparkregion verbessert ihr Ergebnis um 9.669 Nächte und kompensiert so den Verlust der Ferienregion Lienzer Dolomiten, in der um 8.266 Nächtigungen weniger als im Vorjahr erzielt werden konnten. Im Defereggental werden leichte Verluste verzeichnet, wohingegen das Hochpustertal und seine Seitentäler um 1.118 Nächtigungen mehr als im Vergleichszeitraum 2013 einfahren. Auch im Bereich der Gästestruktur stellt sich Osttirol gegen den Trend der umliegenden Regionen und kann anders als zum Beispiel das Nachbarland Kärnten über die Saison mehr deutsche und innerösterreichische Gäste gewinnen. Die Bedeutung des deutschen Gastes in der klassischen Sommerdestination Osttirol bleibt mit einem Anteil von 44,34 % der Nächtigungen hoch. Bei den Ankünften zeigt sich ein weiter anhaltender Trend zur kürzeren Aufenthaltsdauer, die durchschnittlich 4,1 Tage beträgt. Ungebrochen ist der Trend hin zu hochwertigen Hotels in Osttirol. Die 4-Sterne-Plus Kategorie Häuser verbuchen in der Sommersaison 2014 einen Zuwachs um weitere 8% und belegen damit ein Segment von 21,9 % der Gesamtnächtigungen. Mit einem Anteil von 21,63% an den Nächtigungen und leichten Zugewinnen gegenüber 2013 behaupten sich die 3-Sterne-Häuser an zweiter Stelle. Mit 12,5 % Anteil an den Nächtigungen und einem Zuwachs an Nächtigungen von 3,28% ernten die Vermieter von privaten Ferienwohnungen die Früchte ihrer Arbeit. Alle anderen Kategorien verlieren an Nächtigungen, wobei das besonders witterungsabhängige Segment der Osttiroler Campingplätze wider Erwarten nicht so stark verliert. TVBO-Obmann Franz Theurl bewertet diese Entwicklung positiv: „Bemerkenswert dabei ist, dass die durch das Wetter eingebrochenen Nächtigungen in Campingplätzen und im Schutzhüttenbereich durch die Qualitätsbetriebe im Bezirk aufgefangen werden konnten. Damit gibt es gegenüber dem Vorjahr ein nicht unwesentliches Plus in der Wertschöpfung!“
Während die Nationalparkregion zulegte, musste der Lienzer Talboden Einbußen hinnehmen. Foto: Rainer Eder
Während die Nationalparkregion zulegte, musste der Lienzer Talboden Einbußen hinnehmen. Foto: Rainer Eder
Der Monat August: Gewinne im Norden – Verluste im Talboden Im Monat August kann Osttirol das Vorjahresergebnis nicht halten und verliert in Summe ein knappes Prozent auf den August 2013. Während die Nationalparkregion und die Vermieter des Defereggentals Zugewinne verbuchen können, verliert das Oberland leicht, wohingegen der Lienzer Talboden herbe Verluste zum Vorjahr hinnehmen muss. In Summe erzielte man in der Ferienregion Lienzer Dolomiten um 7.295 Nächtigungen weniger als im Vorjahr, ein Rückgang um 7,29%. Gegen den Trend im Lienzer Becken stellen sich Lavant und Thurn. Im Hochpustertal gewinnen Heinfels – dort mit dem besten Augustergebnis seit 2004, Anras und Außervillgraten, während die restlichen Orte Einbußen erleiden. Der starke Rückgang an italienischen Gästen von -13,2% zeigt hier seine Auswirkungen. Klare Zugewinne im August kann die Nationalparkregion einfahren. Matrei verbucht die meisten Nächtigungen seit 2006 und Kals erreicht mit 34.291 Nächtigungen ein neues All Time High im August. Insgesamt verzeichnet die Region ein Plus von 3,95%. Im Defereggental bilanziert man mit 1,15% Plus zum Vorjahr ausgeglichen positiv mit einer leichten Steigerung um 622 Nächtigungen, die vor allem in St. Jakob i.D. erzielt werden konnten. Alle August-Zahlen auf einen Blick zum Download: Naechtigungszahlen August 2014 Osttirol (1) August 2014 Osttirol
Marcus G. Kiniger wurde 1969 in Wien geboren. Seine Familie kam 1976 nach Sillian, wo der gelernte Tourismuskaufmann und ambitionierte Musiker bis 2008 lebte, bevor er nach Hamburg übersiedelte. In Norddeutschland vertreibt Kiniger Produkte aus Tirol. Er schreibt für dolomitenstadt.at die Kolumne "Waterkantiges" und ist auch regelmäßiger Autor im DOLOMITENSTADT-Printmagazin.

Ein Posting

mischmaschin
vor 10 Jahren

was fällt uns hier auf? 1. Nächtigungsentwicklung im Nationalpark erwartungsgemäß - Gradonna, no na. 2. Lienzer Dolomiten trotz Holunderhof und Appartmenthotel am Golfplatz negativ!!! Der Ablenkungsversuch vom Theurl die Campingplatze dafür verantwortlich zu machen funtkioniert wohl nicht wirklich - die haben ja offensichtlich doch nicht so stark verloren.

Die Region Lienzer Dolomiten hat leider vergessen, daß die vielen kleinen Betriebe und Vermieter am Ergebnis den gleichen Anteil haben (oder hatten) wie die Hotels - seit der Neustrukturierung ist diese Region marketingtechnisch am schlechtesten aufgestellt (was nicht heißen soll, daß es mehr Mittel braucht, sondern mehr Fachwissen und Umsetzungsinitiative) - die Selbstvermarkter wie die großen Hotels haben ja kein Problem, diejenigen aber, die von einer insgesamt guten Arbeit des Verbandes abhängig sind haben da leider Pech. Gar nicht auszudenken, was sein könnte, wenn der Gesamtverband insgesamt professionell arbeiten würde...

Außerdem hätte ich das Wertschöpfungsplus gerne mal in absoluten Zahlen gesehen. Da soll sich mal einer hinter den Taschenrechner setzen, rechnerisch ja keine allzugroße Herausforderung möchte man meinen. Man will halt nicht zuviel Tatsachen schaffen, die die Wahrheit sprechen - aus Sicht der TVB-Führung verständlich.

 
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