Schwänzer aufgepasst: Eltern erhalten eine SMS!
Ein Frühwarnsystem soll die Einhaltung der Schulpflicht sichern.
Das Mitteilungsheft hat ausgedient. Jetzt gibt es die "SCHUL.Info SMS", unter anderem als Vorwarnsystem für Eltern von schulpflichtigen Kindern, die dem Unterricht unerlaubt fernbleiben.
Die Eltern werden via SMS oder E-Mail darüber informiert. Das Projekt, das 2012 für die Polytechnischen Schulen gestartet wurde, wird nun auch für die dritten und vierten Klassen an den Neuen Mittelschulen angeboten. „Die letzten drei Pflichtschuljahre sind besonders wichtig für den künftigen Bildungs- und Berufsweg. Deshalb wollen wir der Schulpflichtverletzung in diesen Schulstufen besonders vorbeugen“, erklärt Bildungslandesrätin Beate Palfrader.
Das Service, das in mehreren Sprachen zur Verfügung steht, informiert nicht nur über Abwesenheit des Kindes, sondern generell über schulische Aktivitäten wie etwa Impfaktionen. 112 Strafen wegen Verletzung der Schulpflicht wurden im Jahr 2013 ausgesprochen. Palfrader: „Strafe ist immer das letzte Mittel. Wir setzen in Tirol auf die frühzeitige Information der Eltern sowie auf den Dialog zwischen Schule, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern“. Man wolle es gar nicht zu einer Verletzung der Schulpflicht kommen lassen. Eine solche liegt vor, wenn SchülerInnen dem Unterricht an drei aufeinanderfolgenden Tagen oder an fünf einzelnen Tagen im Semester unentschuldigt fernbleiben.
2013 wurde die Höchststrafe für die Verletzung der Schulpflicht von 220 auf 440 Euro erhöht. Bis ein Strafverfahren eingeleitet wird, ist ein fünfstufiges Verfahren vorgesehen. Dieses beinhaltet Gespräche zwischen PädagogInnen, SchülerInnen und Eltern, enthält Zielvereinbarungen und bezieht SchulpsychologInnen und allenfalls die Kinder- und Jugendhilfe mit ein. Wenn all diese Bemühungen nicht fruchten, wird bei der Bezirksverwaltungsbehörde Strafanzeige erstattet.
Ein Posting
Die Sensation dürfte ausbleiben - wenn dieses SMS kommt dürften alle vorgelagerten Bemühungen fehlgeschlagen sein. Und das ist die eigentliche Tragik! Wie kann man Eltern anderst helfen als mit einem SMS den Gang in die Ersatzhaft anzukündigen?
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