Cartoon! Neun Regeln im Umgang mit Kühen
Eine Alm ist kein Streichelzoo. Die Landwirtschaftskammer informiert plakativ.
Nach dem tragischen Tod einer Urlauberin, die von Kühen attackiert worden war, präsentiert die Landwirtschaftskammer Tirol jetzt einen Infofolder, der auf leicht verständliche Aufklärung setzt. In Zusammenarbeit mit dem Almwirtschaftsverein, der Tirol Werbung und der Landesveterinärdirektion werden die wichtigsten Regeln plakativ als Cartoon dargestellt. Wir haben die Zeichnungen als Slideshow zusammengestellt, die auch auf dem Handy gut funktioniert.
Illustrationen: Prologo
Der Folder wird an die Tiroler Gemeinden, Tourismusbetriebe und Almbewirtschafter verschickt, außerdem an den Tiroler Alpenverein und an die Tiroler Seilbahnbetriebe. Es gibt ihn in mehreren Sprachversionen. Hier die deutschsprachige Version zum Download:
richtiges-verhalten-bei-begegnungen-mit-weidetieren
Wie gefährlich eine Kuh sein kann, die sich bedroht fühlt, zeigt auch das legendäre Dolomitenstadt-"Kuhvideo" aus dem Jahr 2012, als ein ausgebüchstes Rindvieh nicht nur dessen Eigentümer sondern auch Arbeiter in der Halle eines Autohauses, Hausbesitzer, Tierarzt und Dolomitenstadt-Kameramann Peter Werlberger in Atem hielt:
8 Postings
Oh Gott! Dieser Cartoon ist ja wirklich ein absoluter Stumpfsinn. Die Herren von der Landwirtschaftskammer haben tatsächlich jeden Bezug zur Praxis verloren. Sonst könnten nicht solch rein theoretische Verhaltensweisen empfohlen werden. Wenn ich da lese: "den Tieren nicht in die Augen sehen" oder "beim Herannahen ruhig bleiben und nicht den Rücken zukehren". Das Beste ist jedoch eindeutig "der gezielte Schlag auf die Nase". Das schau ich mir an, wer da wartet, bis sich die Kuh auf die Nase hauen lässt und dann auch noch richtig trifft! Besonders "lustig" wird es, wenn - wie es häufig der Fall ist - mehrere Kühe gleichzeitig kommen. Ich kenn mich mit Kühen aus, aber wenn eine Mutterkuh vom Teufel geritten wird, dann hilft nur noch die Flucht - und das so früh wie möglich. Das Abwehren mit dem Stock kann maximal ein erfahrener Kuhbauer probieren - ein Laie wird hier scheitern. Ach ja, man kann sich doch wohl auch ausmalen, was passiert, wenn man beim Angriff einer Kuh/Herde das Hündchen ableint. Genau, es wird sich vor lauter Furcht um die Beine des Herrchen/Frauchens winden und diesen/dieses zum Stolpern bringen. Also ich kann nur raten, bei der geringsten Auffälligkeit schnell von der Weidefläche abhauen und wenn kein Zaun oder eine natürliche Abgrenzung vorhanden ist, immer bergauf laufen - das mögen die Rindviecher nicht so gerne.
Ist schon eigenartig, vor kleinen Tieren wie Spinnen oder Schlangen mach fast alle Menschen einen riesngroßen Bogen, aber eine 800kg Kuh wird als Kuschekltierchen gehandelt. Ich bin auch Osttiroler und auch mit Kühen aufgewachsen. Diese Unfälle passieren meiner Meinung nach immer dann, wenn auf der Weide Muttertiere mit Kälbern stehen oder wenn Hunde mit im Spiel sind. Auch, wie bereits erwähnt wurde sind Besitzer dieser Tiere oftmals die Betroffenen und werden verletzt oder sogar getötet. Auch auch ich bin der Meinung, das man sehr wohl wandern kann, aber man sollte sich vorher informieren ob auf diesen Wegen die man beschreitet, vielleicht irgendwo Muttertiere stehen (auf fast allen Wegen gibt es Hütten die bewirtschaftet sind). Auf alle Fälle sollte man seinen Hund an der Leine führen, das Kühe generell auf Hund sehr allergisch reagieren. Sollte der Hund jedoch angegriffen werden, oder man hat das Gefühl, das das Verhalten der Kühe sich verändert (Kühe beobachten den Hund genau, aus allen Richtungen kommen die Kühe näher mit Fokus auf den Hund) dann lässt man den Hund besser von der Leine, denn der läuft auf alle Fälle schneller wie der Mensch. Auf keinen Fall den Hund aufheben, die Kuh mach da keinen Unterschied zwischen dem Mensch und dem Hund. Was mir oft auffällt sind Leute auf den Almen, die Kühe füttern, diese für Fotomotive verwenden oder sogar sich bzw. ihre Kinder auf liegende Kühe setzen, um ein nettes Erinnerungsfoto zu machen. Na ja, manche küssen ein Krokodil oder so. Zu diesem Comic muss ich ganz ehrlich sagen, auch wenn die Aktion die Menschen aufklären soll, aber das im verniedlichtem Kinderbuchstil? Na ja mir gefällt das überhaupt nicht, aber das speilt vermutlich keine Rolle. Ach ja und weils mir gerade einfällt, auch Schafe, hier im speziellen die Böcke sollten nicht unterschätzt werden. griasenk
@ gina: nur dass hier ka missverständnis entsteht. i bin zwar osttiroler, hab aber auch angst und vor allem respekt vor kühen ... schau an. aber mein instinkt hat mir schon immer den weg weit vorbei an weidenden kühen gezeigt. und genau das mein ich mit hausverstand und mitdenken, denn absolut jeder weiss, dass man gegen ein vieh mit hunderten kilos im falle einer attacke wohl eher keine chance hat und das mitdenken würde einem sagen, dass man besser daran tut, einen umweg zu machen - auch wenn man den weg nicht verlassen sollte. Ebenso halte ich es für absolute sache des hausverstandes, einen angeleinten hund in so eienr situation frei laufen zu lassen, denn kühe sind normalerweise keine angriffstiere.
Dass das natürlich tragisch ist mit dieser frau steht ohne zweifel, ABER es wäre zu verhindern gewesen
Also ich als Osttiroler würde das Szenario nicht mit dieser leider legendären Tiroler Überheblichkeit (Bisch a Tirola …) und mit Verweis auf den Hausverstand abtun und gebe zu bedenken, dass auch schon viele Einheimische von Kühen attackiert wurden - auch Landwirte.
Den Ratschlag, dass man Wanderwege auf Weiden nicht verlassen soll, ist ja recht gut gemeint, aber was nützt mir dieser Ratschlag, wenn sich die Kühe auf dem Weg versammelt haben? Umdrehen? Die Wanderung abbrechen – vielleicht kurz vor dem Ziel? Nicht immer ist ein Ausweg möglich und wenn doch, dann verlasse ich eben besagten Weg, den man nicht verlassen darf.
Was nützt es mir schon, wenn ich die Drohgebärden einer Kuh wahrnehme? Dann ist es meist eh schon zu spät, wenn ich nicht in der Nähe eines Gatters oder Weiderost bin.
Bei einer Kuh, die auf einen zu rennt, ruhig zu bleiben, ist halt auch sehr theoretisch, insbesondere, wenn man noch zu bedenken hat, ihr nicht den Rücken zuzuwenden und gleichzeitig ihr nicht in die Augen zu sehen.
Zum Teil mag dieser Comic ja gut gemeint sein, aber ein bisschen erscheint er mir als eine Alibi-Aktion um sich a) nicht mit den Bauern und b) nicht mit dem Tourismus zu vertun und um zu sagen, wir haben ja irgendetwas gemacht.
Allerdings im Vergleich anderer penibler Sicherheitsvorschriften, müsste man den Durchgang von Wanderrouten mit Vieh (insbesondere mit Mutterkuhhaltung) für den Touristen sperren, auf jeden Fall auf die Gefahr hinweisen, vielleicht gar in Wanderkarten vermerken.
Schade ist nur, dass dadurch viele Wandergebiete in Tirol wegfallen würden.
Einfach nur peinlich; da schäme ich mich als Deutscher für meine Mitmenschen. Aber wunderts, wenn ein zweistelliger Prozentsatz der heutigen Kinder der Meinung ist, dass Kühe aus lila sein können.
Bergfex und Chiller336 spart euch eure klugen Kommentare oder teilt eure Meinung den Angehörigen der totgetrampelten Frau mit. Nicht jeder wächst auf dem Land auf und versteht sich im Umgang mit Tieren.
tja weil hausverstand mangelware ist und mitdenken sowieso minder bewertet wird ....
Neun Regeln im Umgang mit Kühen
Es ist bedenklich, dass man einen Catoon machen muss, um den Menschen den Umgang mit der Natur zu zeigen. Anscheinend ist es aber dringend nötig.
Sie müssen angemeldet sein, um ein Posting zu verfassen.
Anmelden oder Registrieren