Die Politiker streiten: Schnaps oder Gras?
Wir fragen die Dolomitenstadt-Leser! Was schadet der Gesundheit mehr?
Die Tiroler SPÖ schaffte mit einem eher unerwarteten Thema des Landesparteitages Ende Juni den Sprung in die Schlagzeilen. Nicht die Wahl von Ingo Mayr zum Landesparteivorsitzenden war der Medienhit, sondern die Forderung nach Legalisierung von Cannabis.
Im Gegensatz zur Bundespartei, die noch zögert, sprangen die Tiroler Sozialdemokraten auf eine Forderung auf, die von der Sozialistischen Jugend (SJ) derzeit sogar mit einer Kampagne forciert wird: "Lieber bekifft ficken, als besoffen fahren" lautet der einleuchtende Slogan.
Und so ist die Gegenattacke der ÖVP nicht ohne politische Ironie, wird sie doch vom Osttiroler Landtagsabgeordneten Hermann Kuenz vorgetragen, der sich beruflich als Hersteller von hochprozentigem Alkohol profiliert. Schnapsbrenner Kuenz forderte die Lienzer SP-Bürgermeisterin Elisabeth Blanik in einer geharnischten Presseaussendung auf, sich "harten Fakten zu stellen, statt weiche Drogen zu fordern". Osttirol habe andere Probleme, beispielsweise würden qualifizierte Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Jugendliche gebraucht.
Blanik kontert. Wichtig sei Entkriminalisierung. Der Besitz kleiner Mengen Marihuana werde zwar nicht geahndet, aber ins Suchtgiftregister eingetragen. "Junge Menschen werden stigmatisiert und haben Schwierigkeiten in ihrem beruflichen Fortkommen.“ Der Schnaps von Kuenz sei außerdem eine ebenso große Gefahr wie Cannabis, das jeder vierte Österreicher zumindest einmal im Leben konsumiere.
Wir bitten unsere LeserInnen um Diskussionsbeiträge zum Thema und um einen Klick auf unser Voting. Was schadet denn der Gesundheit mehr?
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24 Postings
Radio Oberösterreich, heute, 30. Juli 2014 -auszugsweise . Ein neunjähriges Mädchen und ihr 20-jähriger Bruder sind in der Nacht bei einem Geisterfahrerunfall auf der Westautobahn (A1) ums Leben gekommen. Drei Erwachsene sind zum Teil schwer verletzt. Ein Alkotest bei dem Geisterfahrer ergab 1,4 Promille. . Vergeblicher Kampf um das Leben der Geschwister. Paul Reintaler war für das Rote Kreuz als Einsatzleiter am Unfallort und berichtet von den Rettungsmaßnahmen. Für ihn war das Fürchterlichste, dass die Eltern die Rettungsversuche mitansehen haben müssen. ___________________ . es geht hier nicht um das "geringere übel", sondern um vernunft, daher lehne ich beide drogen ab.
Am Anfang war das Drogendelikt.
Eva und Adam nahmen von der verbotenen Pflanze und wurden mit der Vertreibung aus dem Paradies bestraft. Theologen mögen einwenden, dass dies eine allzu profane Deutung des Sündenfalls sei, doch wenn wir die Geschichte aus dem Buch Genesis beim Wort nehmen, kann kein Zweifel daran bestehen, dass es sich bei der verbotenen Frucht um eine psychoaktive, bewusstseinsverändernde Pflanze – eine Droge – handelt.
Und ebenso klar ist, dass Eva und Adam über ihre Eigenschaften im Dunkeln gelassen wurden:
Die Autorität im Garten Eden hatte die Pflanze verboten, weil ihr Genuss angeblich tödlich sei. Mit dieser noblen Lüge – »nobel«, weil Gott per se nur das Beste für seine Ge- schöpfe im Sinn hat, und »Lüge«, weil es sich um Desinformation handelte – steht und fällt die ganze Dramaturgie der Geschichte. Denn was wäre geschehen, wenn Gott die Paradiesbewohner über »Risiken und Nebenwirkungen« des Präparats vom »Baum der Erkenntnis« sachgemäß aufgeklärt hätte? Eines kann man mit Sicherheit sagen: Der Menschheit wäre viel Ärger erspart geblieben. Vielleicht hätten die beiden es erst einmal bei einer homöopathischen Kostprobe belassen, anstatt gleich den ganzen »Apfel« zu essen. Aber selbst wenn sie sich – des ewig harmonischen göttlichen Einsseins überdrüssig – mit einer gezielten Überdosis in die rauhe (aber spannende) Dualität des Erdenlebens geworfen hätten, stünden wir heute besser da. Ohne mythologische Schuld, ohne Erbsünde und ohne einen zürnenden Gott. So aber war Eva auf Arzneimittelinformationen von der Straße angewiesen – Gerüchte einer Schlange statt Aufklärung von einem Arzt oder Apotheker –, und die Katastrophe nahm ihren Lauf. Wir müssen dem Herrn im Garten Eden keine bösen Absichten unterstellen, als er den Baum der Erkenntnis als tödliches Gift deklarierte. Er wollte vermutlich nur das Beste für seine Geschöpfe, doch er erreichte das Gegenteil.
Nicht der Genuss der Pflanze, sondern die mit ihrem Verbot einhergehende Desinformation sorgte für den Absturz aus dem Paradies.
Der Rausch und seine Mittel sind so alt wie die Menschheit!
Hätte »Ötzi«, der in den Südtiroler Alpen Anfang der neunziger Jahre gefundene »Gletschermann«, die italienisch-österreichische Grenze nicht schon vor mehr als 5000 Jahren, sondern in unseren Tagen passiert – er hätte außer einem Wetterumsturz auch die Drogenfahndung fürchten müssen. In den Taschen des tiefkühlkonservierten Steinzeitmenschen wurden halluzinogene Pilze und Hanfblüten gefunden, deren Wirkstoffe heute auf dem Betäubungsmittelindex stehen. Hätte unser Gletschermann den Zollkontrolleuren freimütig gestanden, dass er die Pilze regelmäßig konsumiere und einen größeren Vorrat zu Hause hätte, er wäre nach erfolgter Höhlendurchsuchung einem Haftrichter vorgeführt worden. Auf seine Einwendung, dass er auf die Pflanze angewiesen sei – aus medizinischen Gründen oder um spirituellen Kontakt mit dem »Geist der Vegetation« zu halten –, hätte man ihn in die Psychiatrie überwiesen und mit legalen Drogen vollgestopft – aus Ötzi wäre ein »Fall« geworden, eines jener Opfer, zu deren Rettung die Drogenkrieger ausgezogen sind. Ihre grundlegende Idee einer drogenfreien Gesellschaft, so zeigt dieser kurze Rückblick in die Steinzeit, war nicht erst seit den Zeiten der Puritaner falsch, sie widerspricht den Grundtatsachen der menschlichen Zivilisation.
Buch Tipp : Mathias Bröckers - Die Drogenlüge !
@ArgeCanna: Ihre Aktion ist natürlich 100%ig zu unterstützen, Cannabis als medizinisches Produkt zur Schmerzlinderung bei bestimmten Krankheiten - sehr gut, wenn das möglich ist. Diese Argumentation klingt auch ein bisschen anders als die forderungsunterstützende Meinung "lieber bekifft ficken, als besoffen fahren" der SJ. Erstens das Gegensatzpaar - bemerkenswert. Und wer garantiert, dass dann nicht "bekifft" gefahren wird???
Es muss sich vorallem etwas in der Medizin ändern denn es kann nicht sein das Menschen denen es wirklich hilft, zb bei Krebs, Schmerzen, Spastik, MS etc weiterhin leiden. Die Arge Canna tritt in Österreich genau für diese Menschen ein wir wollen im medizinischen Bereich eine Änderung erreichen. ++++www.arge-canna.at++++
Uiii, das ist wieder eine Umfrage, welche die ganzen Kiffer im Bezirk freuen wird! Da können sie per Abstimmung belegen, dass Kiffen eine natürliche Medizin ist! Und die Säufer werden sich nicht weniger freuen! Gilt doch auch das Schnapsl als Medizin!
@ bessawissa .... die bäume sind auch sicher nicht schuld an den Verkehrsunfällen - jedoch sehr wohl an den tragischen Folgen. Und es kann nicht angehen, diese Bäume weiterhin stehen zu lassen und den Leuten, die - aus welchen Gründ auch immer - dort Unfälle haben, das Risiko des Todes dadurch noch zu erhöhen.
@PdL - endlich einmal ein ausgezeichneter Kommentar den man gerne unterschreibt (zumindest meine Wenigkeit). Deinen Ausführungen ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Was freidenkerisch-kritisch gesinnten Menschen wie mir stinkt (und immer schon gestunken hat) sind die dopplelmoralige Verlogenheit der Politiker und die sensationsgeile sowie dilettantische Berichterstattung der Boulevardmedien. Aber sehen wir's mal so: das Volk kriegt zu lesen was es lesen will.....
Wer die historischen Fakten ein wenig kennt - vom Ende der Alkoholprohibition in den USA mit der darauffolgenden Verteufelung und Kriminalisierung des Hanfs in der "zivilisierten" westlichen Welt weiß ja wohl woher der Wind kam und noch immer kommt. Obwohl - es regt sich schon seit geraumer Zeit ein Lüftchen des Umdenkens. Und nicht zuletzt schielt wohl schon so mancher Finanzpolitiker auf die Möglichkeit einer neuen lukrativen Steuereinnahmequelle.....
Loblied auf den Cannabiskonsum soll das aber keines sein - es gilt auch hier das Maßhalten als oberstes Prinzip. Wer sich von morgens bis abends zudröhnt schießt sich schnell ins soziale Out weil er nicht mehr in der Lage ist das, was in unserer Leistungsgesellschaft als "normales Leben" bezeichnet wird, zu führen. Wie war das doch gleich mit dem Alkohol????
Also ich finde die Umfrage unangebracht. Wer soll denn wissen, was schädlicher ist. Da könnte man auch fragen: Woran sterben Sie lieber? Pest oder Cholera? Es hätte einer 3. Antwortmöglichkeit bedarft - und zwar "Beides".
Allein das Umfrageergebnis macht ja schon Angst. Und an alle Jugendschutzfanatiker: Bitte versteht doch mal, dass nur eine Legalisierung auch Jugendschutz bedeutet. Und zwar in zweierlei Hinsicht.
Aktuell bekommt man Cannabis nur beim Dealer. Und dem ist es egal, ob ein 12 oder 21-Jähriger beim ihm kauft. Ich habe tw. schon Hauptschulkinder bei den netten Herrn in diversen Parks gesehen. In Colorado ist das Kraut seit Anfang des Jahres legal. Millionen US-Dollar wurden bereits an Steuern generiert. Und noch keine einzige Abgabestelle wurde erwischt, wie sie an unter 21-Jährige verkauft hat. Die Kriminalitätsrate ist um 20% zurückgegangen und auf den Straßen findest du keinen einzigen Dealer mehr, der an Kinder und Jugendliche verkaufen könnte.
Man muss sich aber auch eine andere Seite bewusst machen. Du bist 15/16 und hast deine 9 Jahre Pflichtschule fertig. Gerade einen Lehrplatz gefunden, der Mopedschein ist auch schon seit ein paar Tagen im Besitz. Dann kommst du in Kontakt mit Cannabis und wirst erwischt. Klar, sollte man mit diesem Alter noch überhaupt keine berauschenden Mittel konsumieren (auch ein Weinrausch ist mit dem Alter auf keinem Fall förderlich) Aber was passiert jetzt wenn du beim Konsum erwischt wirst? Eintrag ins Suchtmittelregister -> Mopedschein weg -> Lehrplatz weg, weil keine Möglichkeit zur Arbeit zu kommen -> Dann such dir mal eine neue Stelle welche dich nimmt und auch in der nähe ist (nicht jeder wohnt in der Stadt). Ich habe solche Fälle schon oft in meinem Freundeskreis erlebt. Und manche waren dann eben so am Boden, dass sie auch mal härtere Sachen probiert haben.
Konsumenten von berauschenden Mitteln gehören schlichtweg nicht bestraft. Bei zu jungen Konsumenten und Problemkonsumenten gehört Beratung und Hilfe her und kein Gefängnis und Strafbucheintrag welche einem das weitere Leben erst recht zerstören. Es ist reine Selbstschädigung und das ist nicht verboten. Und vielen kranken Menschen hilft Cannabis ja auch.
Die Diskussion welche Droge denn gefährlicher sei, beantworten die Fakten, die User PdL anführt.
Für viele allerdings ein zu langer Kommentar, beim Durchschnittsbürger ist nach 5 Zeilen schluss mit Aufmerksamkeit - schluss mit Wahrheit und zurück zu Vorurteilen, so lebts sich leichter. Veränderung ist unsere Stärke nicht.
vielleicht wird die wirtschaftliche Bedeutung einer Legalisierung den einen oder anderen konservativen Entscheidungsträger umstimmen - besonders die Landwirte könnten sich da ein schönes Standbein aufbauen. Herr Kuenz ein lukratives zweites Geschäftsfeld.
aber: Entscheidungsträger und Bürokraten sind offenbar mit einer großen geistigen Trägheit geschlagen, wenn es zu erkennen gilt, dass die Welt sich ändert und die alten Regeln überholt sind.
http://www.youtube.com/watch?v=BYaObBQTkpk&feature=kp
@ PdL - Sehr guter, mit Fakten gespickter Kommentar! (leider sind die meisten Kommentare nur parteipolitisches Gewäsch - da lob ich mir deine Argumente)
@ chiller336 - das mit den Bäumen sehe ich auch so! Weg damit!
Frau oder Herr chiller, es sind nicht die Bäume schuld an den tragischen Verkehrsunfällen auf der B 100! Manche Autofahrer ahnen die Gefahren (zB Wildwechsel) in diesem Bereich nicht oder können sie nicht abschätzen. Ein "Gechwindigkeitsrausch" ist genauso gefährlich wie einer unter Drogen- oder Alkoholeinfluss. Für alle gilt: Während den Anfängen!
Für die Jugend ist dieser Artikel bestimmt sehr interessant und womöglich auch für die schon eher älteren Personen. Beim Voting kann man davon ja schon einen ersten Eindruck bekommen, wie viele Leute denken, dass Schnaps gefährlicher ist, was ja natürlich stimmt. Bisher gab es (in Österreich halt) keinen Todesfall durch Cannabis und wegen Alkohol mehr als man braucht. Unfälle, gewalttätige Auseinandersetzungen, Absterben von Gehirnzellen und körperliche Versagen. All das wird verursacht durch einen Rausch durch Alkohol. Natürlich sorgt auch Cannabis dafür, dass Gehirnzellen absterben jedoch war es das auch schon. Jeder hat seine eigene Meinung, was schädlicher ist, doch das liegt dann auch nur daran, dass sich vorher nicht genug Wissen über das Mittel angeeignet wird. Cannabis macht auch nicht derart schnell süchtig, genau wie Alkohol .Am schnellsten wird man immer noch von Tabak abhängig. Ich finde es einen guten Schritt, Cannabis zu legalisieren damit wenigstens diese Kriminalität vom Tisch ist. Dadurch würde wahrscheinlich der Konsum von gestreckten Stoffen oder Kräutermischungen ein Ende haben, die widerrum sehr schädlich sind. Eine Legalisierung muss nicht gleich heißen, dass jeder sofort süchtig wird und nach härteren Stoffen wie Heroin, Koks etc. ein Verlangen verspürt. Außerdem kann dann ja jeder für sich selbst entscheiden, ob er/sie nun Gras legal konsumieren will oder doch nicht. Man sollte aber dann für sich ein geregeltes Maß finden, damit man nicht doch abhängig wird. Wenn dann doch mal ein Verlangen nach stärkeren Drogen besteht, sollte man sich wenigstens einige Informationen vom Mittel über Wikipedia/Foren aneignen um zu wissen, worauf man sich einlässt und welche Folgen dadurch auftreten können. Dass das dann jemand wirklich macht, wage ich zu bezweifeln, denn probieren geht über studieren.
Dumm machen beide Drogen, von daher ist es generell egal, was man konsumiert und ob man mit einem höheren IQ weiterleben will oder sich doch der Gesellschaft ein wenig anpasst kann jeder für sich selbst entscheiden.
Alkohol macht Birne hohl !! passend für Produzenten sowie Konsumenten
Bewundernswert, wie objektiv dolomitenstadt.at berichtet! Die beiden Bilder: LA Kuenz "besäuft" sich gerade mit Schnaps und ist kaum zu erkennen während die Frau LA Blanik freundlich lächelnd Smalltalk betreibt und sogar einen Aperitiv ablehnt ....
Jaja weiche Drogen machen auch weiche Gehirne .... man könnte fast annehmen, daß junge SPÖ ler auch schon geraume Zeit solch weiche Drogen konsumieren - bei gutgeheissten Slogans wie "Lieber bekifft ficken als betrunken fahren" !!??!! Gehirnerweichung scheint eine Erscheinung unserer Zeit zu sein, also auch ein Faktum mit dem wir leben müssen. Warum dann nicht auch mit weichen Drogen? Vielleicht gibts auch mal die Möglichkeit, weiche Schnäpse zu kreieren, dann wär diese - vollkommen unsinnige - Diskussion vom Tisch und man könnte sich anderen Problemen zuwenden. So z.B. weils grad drunter irgendwo steht - frage ich mich seit diesem Unfall in Nikolsdorf ständig, warum diese verdammten Bäume immer noch neben der Straße stehen. Als Abschreckung kanns ja wohl nicht sein, denn kein einziger Todesfall rechtfertigt diese Bäume nach wie vor stehen zu lassen. Und solche Todesfälle gabs dort leider schon zur Genüge .... und eigentlich immer an diesen verdammten Bäumen. Vermutlich wegen grünbelaubter Politiker ..... mit weichen Gehirnen .... egal ob wegen weicher Drogen oder harter Schnäpse ...
Erschreckend, auf welchem Niveau unsere "SpitzenpolitikerInnen" miteinander diskutieren! Man kann über die Gefährlichkeit der beiden Drogen durchaus unterschiedlicher Meinung sein, dass beide gefährlich sind, steht wohl außer Frage! Aber Schnaps ist für Jugendliche einmal gesetzlich verboten, Canabis wäre es nach Wunsch der SPÖ nicht! Dass das Verbot oft umgangen wird, ändert nichts an der Gesetzeslage! Schnaps ist schon die harte Droge (in Mengen "genossen" durchaus bedrohlich), Canabis ist aber erst die Einstiegsdroge für noch viel gefährlichere Stoffe! Wo diese Wege enden, müsste für uns alle klar sein! Ganz abgesehen von der inhaltlichen Diskussion finde ich die Angriffe von Frau Blanik auf den Zivilberuf des Herrn Kuenz (dessen politisches Vorgehen ich in fast allen Belangen kritisiere!), wirklich unter jeder Würde! Und wenn ich die Frau Bürgermeister mit dem Spruch "Lieber bekifft ficken als besoffen autofahren" in Verbindung sehe, laufen mir (keine wohlfühligen) Schauer über den Rücken! Weit (nach unten) haben Sie es gebracht, Frau Bürgermeister!
Meint Kuenz mit harten Fakten den Schnaps?
Wie schon geäussert wurde: man darf doch trotz wirtschaftlicher Interessen auch an soziale Probleme denken. Mir schaudert, falls Kuenz an nichts Anderes als an wirtschaftliche Probleme denken kann.
Kuenz der Suchtmittelproduzent - ohne Schnaps würde man's ja sonst nicht bei den SCHWARZEN aushalten.
Wenn wir schon bei den harten Fakten bleiben wollen, dann stellt die WHO fest, dass in Österreich 8.000 Menschen per anno (!) an den Folgen von Alkoholismus sterben.
Von dem unzähligen Leid der in den Familien durch Gewalt und Armut herrscht, ganz zu schweigen.
Meine Frage, an das Bundesministerium für Gesundheit, wie viele Menschen in Österreich an den Folgen von Cannabis-Konsum sterben, wurde wie folgt beantwortet:
Ich zitiere:
„Ausgehend von der alljährlich vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen erstellten Statistik und Analyse der suchtgiftbezogenen Todesfälle war bislang kein ursächlich auf den Konsum von Cannabis zurückzuführender Todesfall in Österreich zu verzeichnen.“
(GZ 21550/52-III/B/9/04, 14.05.2004)
Meine persönliche Meinung zu dieser elendslang anhaltenden Debatte ist die, dass die Droge Cannabis von den Politikern als„Sündenbock“ herhalten muss, um von den wirklich tödlichen Drogen wie Alkohol und Tabak abzulenken.
Je mehr ich mich mit dieser Thematik beschäftigt habe, um so mehr stellte ich fest, wie verlogen Politiker sein können. Einem alten Muatterl können populistische Politiker derartiges schon leicht einreden.
Ich will hier nicht die Ungefährlichkeit von Cannabis propagieren, aber aktuell sieht es so aus, dass nicht die Inhaltsstoffe der Droge, sondern die Kriminalisierung von Jugendlichen, das weitaus größerer Problem darstellen, mit den entsprechenden Folgeproblemen.
Drehen wir doch den Status quo bedingt durch die Gefährlichkeit um und ändern die Variablen. Wie viele „kriminelle Jugendliche“ gäbe es dann in Österreich, wenn statt Cannabis, die Droge Alkohol derart intensiv verfolgt werden würde?
Auch den Medien muss man eine Rüge erteilen, denn deren schlampige Sprachwahl verzerrt das ganze Thema gänzlich. Oder haben Sie den Begriff „Drogenparty“ schon einmal bei einem Zeltfest mit besoffenen Teilnehmern gehört, obgleich er auch dort durchaus seine Berechtigung finden würde, denn auch Bier ist nun mal eine Droge. Alkohol ist Gift und verursacht einen Rausch, ergo ist Alkohol auch ein Rauschgift. Trotzdem wird dieser Begriff bei einer Schnapsbrennerei nicht verwendet? Weshalb eigentlich nicht?
Oder allein der Begriff „Plantage“, der eigentlich für einen landwirtschaftlichen Großbetrieb steht, der für den Welthandel produziert, wird schon bei fünf Hanfstauden verwendet (Kleine Zeitung, ORF).
Wenn man von den jährlichen Drogentoten spricht, werden die Drogentote durch Alkohol und Tabak stets ausgelassen, denn sonst kommt man nicht auf Zahlen unter 200, wenn allein der Konsum von Alkohol (8k) und Tabak (14k) jährlich also 22.000 Tote verursachen.
Und die oft zitierte Mär von der „Einstiegsdroge“ ist insofern lächerlich, da man sich dem klassischen Denkfehler „Cum hoc ergo propter hoc“ hingibt - „also mit diesem, also deshalb.“
Niemand käme auf die Idee den Rückgang der Storchenpopulation mit dem Rückgang der Geburtenrate in Zusammenhang zu bringen.
Ebenso könnte man daraus schließen, dass Kaffee oder Zigaretten, Einstiegsdrogen sind, weil Heroinsüchtige zuvor Raucher oder Kaffeetrinker waren.
Die größere Gefahr ist, dass wenn Cannabis über dunkle Kanäle vermittelt werden, man durch die Dealer tatsächlich in Kontakt mit harten Drogen kommen würde, dies würde allerdings dann für eine Legalisierung sprechen.
Durch diese Recherchen stellte ich, abgesehen von der Verlogenheit von Politiker, fest, dass unsere Medien ein Neusprech beherrschen, auch wenn es ihnen wahrscheinlich gar nicht bewusst ist.
Im Übermaß schadet beides. Nur: die Debatte um Cannabis - das ist jetzt chic und in! Man siehts ja bei den Voten. Cannabis ist und bleibt aber Einstiegsdroge, und da "liegt der Hund begraben". Und im übrigen sollten sich Politiker anderen Sorgen widmen, aber schon wirklich!
Es ist ein offenes Geheimnis, das Osttirol ein Alkoholproblem hat!
ES stimmt, man muss die Menschen rechtzeitig auf "weiche" Drogen gewöhnen, damit sie später die "harten" besser vertragen. Was danach kommt, ist den Befürwortern der "weichen Welle" egal. Schnaps ist wenigstens für Jugendliche verboten. Leider bekommen ihn die jungen Leute spielend leicht. Man braucht sich nur die Einkäufe in den Supermärkten anzuschauen. Was soll die Kassiererin machen, wenn ein Älterer sich ausweist und für den Einkauf vorgeschickt wird? Was solls. Es ist eh schon bald alles erlaubt! Führerschein mit 17, auch wenn man mit der Geschwindigkeit (B 100) nicht umgehen kann. Hier müsste der Gesetzgeber härter vorgehen und strengere Massstäbe eInführen. Ich denke, dass jemand mir Probeführerschein nicht schneller als 80 fahren dürfte. Wie bei den "Mopedautos" (max. 45) soll man nur mit einer gekennzeichneten Geschwindigkeitsbegrenzung von maximal 80 fahren dürfen. Ein Hirngespinnst? Vielleicht könnte dadurch manches Unheil verhindert werden. Kein Verständnis habe ich für Motocross-Rennfahrer schon im Kindesalter. Wo bleibt hier das Verantwortungsbewusstsein der Eltern? Wurscht, - es ist eh alles erlaubt und super-cool, bis zum bitteren Ende. .
Also mir sind weiche Drogen und die Einstellung der Frau Blanik lieber als die harten Fakten und das erzkonservative, bevormundende und belehrende Gehabe des Herrn Kuenz. Natürlich haben wir auch andere Probleme, trotzdem darf man sich in Osttirol auch einmal mit einem überregionalen Thema - abseits von Direktzug, Abwanderung und Benachteiligungsdebatten - beschäftigen.
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