Giraffen in der Fußgängerzone, Feuerräder auf hohen Gerüsten, Großspielzeuge in der Borg Arena, ein Feuerwehrmann auf dem Johannesplatz, der Kopf und Kragen riskiert, Jongleure auf einem Trampolin, Schweine in schwarz und weiß, eine Diva, die in vier Meter Höhe ihre Lieder singt, kraftvolle Fanfarenbands, die durch die Gassen von Lienz ziehen, das kleine Haus der Wunder im Antoniuspark, ein Clownpaar, das in der Duregger Schmiede seine berührende Lebensgeschichte erzählt, zwerchfellattackierende Comedy und hochklassige Artistik bei den Specials im Stadtsaal und zum Finale tanzen Akrobaten in 30 Meter Höhe am Lienzer Nachthimmel...
„Pigs Burlesque": Weitausladende, prunkvolle Kostüme sind das Markenzeichen dieser belgischen Theatergruppe. Theater Tol steht für Ästhetik und Poesie. In dieser neuen Produktion mischen sich acht Schweine in Schwarz und Weiß, begleitet von ihrem Wärter, quiekend unter die Festivalbesucher. Auf Rollschuhen gleiten sie durch die Straßen.
JA, es ist wieder Olala-Zeit. Das Festival geht vom Dienstag, 29. Juli bis Samstag, 2. August in die 23. Runde. Und das mit 37 Gruppen aus 12 verschiedenen Ländern. Olala ist europaweit für seinen innovativen und unkonventionellen Charakter bekannt. Das Festival und seine Künstler verwandeln den städtischen Lebensraum in eine große Kulturarena unter freiem Himmel, verzaubern Passanten in neugierige Beobachter und formen den Alltag in ein sinnliches Kulturerlebnis.
COLORI Figurenkombinat: Fremdartige Gestalten tauchen auf, schön und unnahbar die eine, gierig und laut die nächste, andere bürokratisch stur, kindlich, neugierig, stolz und elegant oder einfach nur berauschend lebendig.
Das Festival, das rund 200 einzelne Veranstaltungen beinhaltet, beginnt heuer am Hauptplatz mit einer großen Platzinszenierung, bei der es um die Verwirklichung eines Megabauprojektes gehen soll. Diese Vorführung gewinnt vor allem durch diverse Vorkommnisse in den letzten Jahren in Lienz an politischer Brisanz. "Wir hätten gerne den M99-Platz als Aufführungsort gehabt, haben aber erst gar nicht angesucht – wahrscheinlich wäre es am 'Sicherheitskonzept' gescheitert", schmunzelt UmmiGummi-Frontmann Hans Mutschlechner.
Hans Mutschlechner will die Qualität des Festivals halten. Für ihn ist Exklusivität der springende Punkt. Foto: Dolomitenstadt/Egger
Bis auf die Olala Specials im Stadtsaal, öffnet sich Olala frei zugänglich einem breiten Besucherkreis. Immer auf der Suche nach dem Neuen, vereint das Festival Elemente aus Kunst, Theater und Zirkus und präsentiert damit neue zeitgemäße Formen performativer Inszenierungen.
Das Bild der Stadt in ihrer Schönheit, aber auch in ihrer Belanglosigkeit oder Fadesse wird an den fünf Festivaltagen verändert: manchmal ganz unbemerkt, manchmal ganz offensichtlich verwandelt das Theater im öffentlichen Raum die Wahrnehmung der gewohnten Umgebung. Olala ist dort, wo die Menschen sind. Die Aufführungen schaffen neue Räume und verwandeln mit Themen, Farben und Formen die Sehgewohnheiten. Für Mutschlechner und sein Team zählt vor allem die Exklusivität: "Für zwei Mal neun Minuten fliegen wir sogar einen Künstler aus Japan ein."
Gabi Schwab mit Tochter Sarah: Der Olala-Nachwuchs trägt bereits das "Tube", das während des Festivals um fünf Euro erhältlich sein wird.
Seit seinen Anfängen überzeugt Olala mit hoher künstlerischer Qualität und mit anspruchsvollen, unterhaltsamen aber auch nachdenklichen und überraschenden Aufführungen, die alle Generationen anspricht. "Die Arbeit ist allerdings sehr zeitintensiv, weiß das Olala-Aushängeschild und zählt auf die Unterstützung des Publikums. "Es ist immer schwieriger, ein solches Festival zu halten – die Gelder aus dem öffentlichen Topf werden nicht erhöht", weiß Mutschlechner. Um das Budget des Events aufzustocken, gibt es heuer erstmals "Olala-Tubes". Gabi Schwab hofft auf zahlreiche Käufer des fünf Euro teuren Multifunktionstuches: "Es soll als Einladung verstanden werden, das Festival finanziell zu unterstützen – außerdem dient es zur Identifikation mit dem Kultevent."
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