„Mama, eine Schlange“, ruft meine Tochter
Sekunden später jage ich in Gummistiefeln hinter dem Kriechtier her.
Samstagabend um acht Uhr. Am Äquator ist es seit einer Stunde finster. Wir sitzen auf unserer schwach beleuchteten Veranda, verdauen das Ziegenragout bei einem Glas Wein. Der Wachhund hat sich längst auf der Türmatte zusammengerollt und auf Stand-by-Modus geschaltet, als er plötzlich aufspringt und im Gras nach etwas schnappt, noch einmal hochspringt – und wieder schnappt. Eine Maus oder eine Ratte, die den Misthaufen sucht, denke ich und meine Tochter untersucht den Fall.
„Mama, eine Schlange!“, ruft sie. Sch…, das kann in einem tropischen Garten gefährlich sein! Die Ugander nennen jede Schlange Schwarze Mamba und töten sie sofort. Ich hab schon oft Schlangenkadaver auf der Straße gefunden, immer so zugerichtet, dass ihre Art nicht mehr zu identifizieren war.
Von wissenschaftlicher Neugier getrieben schnapp ich mir das Händi, ein Gartenwerkzeug mit langem Stiel und bin 20 Sekunden später in Gummistiefeln hinter dem gut einen Meter langen Kriechtier her. Der Autofokus weiß nicht, was er in der Finsternis suchen soll; das Bild ist unscharf. Mit dem Gartengerät fixiere ich das arme Tier am Boden, mein Mann haut es mit der Panga entzwei. Jetzt windet sich das Kopfende, das rosa Maul geht auf und zu, es rollt auf den grünlich-grauen Rücken und zeigt die weiße Unterseite. Sieht so eine Schwarze Mamba aus?
Unser toller Schlangen-Wachhund schläft schon wieder auf seiner Matte, während ich mit dem Foto der Schlangenleiche im Internet nach ihrer Identität suche. Lamprophis inornatus, die Olive Hausschlange, stellt sich heraus. Völlig ungefährlich für alles was größer ist als eine Eidechse oder eine Maus. Und wir haben das arme Ding aus purer Neugier hingerichtet.
Aber, holla, Gott sei Dank! Wäre das nun wirklich eine Schwarze Mamba gewesen, hätte sie sich aufgerichtet, sich mir, meinen Gummistiefeln und dem Gartenwerkzeug entgegengestellt, wäre vielleicht mit einer blitzschnellen Bewegung auf mich zugekommen und … ich hätte keine Gelegenheit mehr gehabt, nach ihr zu googeln. Auf meiner Parte wäre gestanden: „An ihrer Neugier gestorben…“. Aber aufregend war’s schon!
Ein Posting
Ich versteh diesen Artikel nicht ganz!!!! Eine Schlange in dieser Gegend ist doch ganz normal - und diese, noch zudem ungefährlich für den Menschen, wird einfach abgemurkst! Ich finden den Artikel etwas Geschmacklos!!!!! Auch die Bilder!
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