Stadt Lienz recycelt Leisacher Ersatzbrücke
Das Holzbauwerk soll den desolaten Falkensteinersteg über die Drau ersetzen.
"Wir haben alle Lienzer Brücken statisch untersuchen lassen – dabei ist herausgekommen, dass die Bogenbrücke 'Falkensteinersteg' beim Falkensteinerweg im insgesamt schlechtesten Zustand ist", erklärte die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik am 21. Mai vor Medienvertretern. Generell werde die Fußgänger- und Radbrücke schon seit längerer Zeit von den Bürgern kritisiert – vor allem im Winter sei die relativ steile Brücke schwer passierbar. Dolomitenstadt machte einen Lokalaugenschein, der die Kritik bestätigt. Besonders für ältere Menschen kann die Überquerung der Drau an dieser Stelle beschwerlich sein.
Deshalb will die Stadt Lienz die veraltete Brücke austauschen und setzt dabei auf Recycling – eine der beiden Ersatzbrücken, die nach dem Hangrutsch in Leisach zum Einsatz kamen, soll noch in diesem Sommer die Drauufer am Falkensteinerweg verbinden. "Wir haben bei der Anschaffung der beiden Ersatzbrücken in Leisach kräftig mitgezahlt – jetzt würden wir eine der beiden Holzbrücken gerne übernehmen", unterstreicht Blanik.
Trotz Recyclingbrücke schlägt sich das Vorhaben noch kräftig im Stadtbudget zu Buche. Lienz würde die Kosten für den Abbau und den Transport übernehmen, dazu die Kosten für den Bau neuer Brückenlager und Anfahrtsrampen. Außerdem muss die alte, stählerne Brücke entsorgt werden. Ingesamt hat der Stadtrat in einer Sitzung am 20. Mai einen Kostenrahmen von 70.000 Euro freigegeben. Vor allem der Transport der Leisacher Brücke an ihren neuen Standort bereitet Stadtbaumeister Klaus Seirer Kopfzerbrechen: "Günstig wird das nicht".
"Die große Frage ist, wie wir die Konstruktion dorthin kriegen, wo sie hin soll – mit einem Hubschrauber werden wir sie kaum einfliegen", hofft Blanik auf das Geschick der Mitarbeiter in der Stadtverwaltung. Zudem soll das eher rustikal wirkende Leisacher Behelfsbauwerk am neuen, fixen Standort in der Stadt auch einen "urbanen Look" erhalten. Die Bürgermeisterin hat eine Idee parat: "Wir können sie dann mit Glasfeldern auskleiden und sie so städtisch machen."
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