„Philo-Smoothie“ – ein feuriger Selbstversuch
„Was wächst denn da?“ frag ich mich, als ich durch unseren tropischen Garten schlendere.
Zwischen den Philodendron-Blättern recken sich keck zwei stramme grüne (‚Ständer‘, würde ich an dieser Stelle sagen, ähm…) Dinger und erregen meine Neugier. So etwas war am Baum-Freund im Haus meiner Eltern nie gewachsen und in all den Wohnungen, die sich mit der Zimmerpflanze Monstera deliciosa schmücken, die aus Mittel- und Südamerika kommt, auch nicht. Was treibt also mein ‚Philo‘ in Kampala?
Die grüne Haut ist an ein paar Stellen entlang der Bienenwaben-ähnlichen Struktur aufgebrochen. Fette Fliegen surren um die schmalen Ritzen, aus denen ein süßlicher Duft aufsteigt. Ich zupfe ein bisschen daran herum. Am Wabendeckel hängt weißes Fruchtfleisch, weich und saftig. Schaut appetitlich aus, riecht verführerisch – das muss gut schmecken.
Ich tupfe das Fruchtfleisch vorsichtig auf meine Zunge. Hmm! Noch mal. Beiße ein kleines Stück ab. Zergeht quasi auf der Zunge. Esse ein ganzes Früchtchen dieser Frucht. Das Aroma erinnert an eine Mischung aus Erdbeere und Ananas. „Heißt deliciosa, ist deliciosa“, denk ich. „Daraus kann man was machen!“
Bevor ich mich an die Arbeit mache, google ich ‚Philodendron‘: „Achtung, giftig!“, steht da, aber auch: „In den südlichen Ländern Amerikas wird die Frucht gegessen“. Na, also. Das bisschen Oxalsäure wird mich schon nicht umbringen, schließlich nehme ich sie ja auch mit Schnittlauch, Petersilie, Rettich, Radieschen, Knoblauch, Kresse, Sellerie, Tomaten, Erdäpfeln, Zwiebeln, Gurken und einer ganzen Reihe anderer vertrauter Lebensmittel auf.
Die Seziererei des Fruchtkolbens ist zeitraubend: jedes einzelne Früchtchen muss von seinem grünen Deckel befreit werden. Dann ab in den Mixer und etwas Wasser zum Verdünnen dazu. Der Philo-Smoothie ist erfunden! Erwartungsvoll setze ich ihn an die Lippen, ziehe den fruchtigen Duft durch die Nase. Erster Schluck: Wow! Zweiter Schluck: Es brennt ein bisschen im Mund. Dritter Schluck: FEUER! Meine Mundschleimhaut brennt wie verrückt. Au, tut das weh!
Ausnahmsweise empfehle ich an dieser Stelle folgendes: Leute, vertraut Wikipedia. Philodendron ist giftig.
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