Osttirol braucht eine kulinarische Dachmarke
Ein Hauptproblem im Tourismus ist fehlende Kooperationsbereitschaft.
Wie die konstruktiven Arbeitssitzungen für den Prozess 'Vordenken für Osttirol' in der Gruppe 'Tourismus' gezeigt haben, arbeitet der Großteil in unserer Region nur für sich, leider aber die Wenigsten gemeinsam.
Fehlende Kooperationsbereitschaft wurde als eines der Hauptprobleme ausgemacht. So ist es nicht verwunderlich, dass es bei heimischen Produkten sehr an der richtigen Vermarktung mangelt. Jeder versucht auf eigene Faust seinen Verkauf zu maximieren, ohne darauf zu achten, was dabei herauskommt.
Die Idee der Gruppe 'Tourismus' ist es, eine Dachmarke zu konstruieren, welche den Bereich Osttiroler Kulinarik einheitlich bewirbt und dabei einen hohen Wiedererkennungswert schaffen soll. Durch diese Dachmarke wäre es z. B. für die Landwirte einfacher, ihre Produkte am Markt zu platzieren und das Verhandeln mit vielen Partnern würde entfallen – ein großer Kritikpunkt der Gastronomie! Ein weiterer positiver Nebeneffekt wäre die Sicherstellung der Identifikation mit unserer Region – sowohl für Gäste, als auch die eigene Bevölkerung.
Der Tourismusverband könnte als Partner dieser Dachmarke die touristische Seite als 'Genussregion Osttirol' für die gesamte Region bewerben.
Ein Blick in die Gastronomiebetriebe und Hotels im Bezirk zeigt das oben beschriebene Problem.
Es werden großteils Speisen angeboten, deren Rohstoffe nicht aus unserer Region stammen. Dabei wäre es durchaus sinnvoll, Produkte aus der Heimat zu verwenden, wenn das Angebot stimmt. Durch eine gemeinsame Vermarktung wäre es viel einfacher, diesen Betrieben ein Gesamtpaket an Waren anzubieten.
Aufgrund der überschaubaren Bevölkerungsdichte befindet sich unsere Region in der einzigartigen Lage, dass man sich sehr leicht ein Netzwerk zu den verschiedensten Bereichen/Produzenten aufbauen kann – dies passiert durch den Vordenkerprozess glücklicherweise ja bereits.
Jetzt müsste man allerdings noch versuchen, dieses Netzwerk zu einer erfolgreichen Partnerschaft auszubauen. Wachsender Absatz der Landwirte und Osttiroler Produzenten würde sich auch positiv auf andere Wirtschaftszweige, wie eben den Tourismus mit seinen Betrieben auswirken.
Allgemein würde dadurch die so enorm wichtige innerregionale Wertschöpfung ein hohes Niveau erreichen. Alle Produzenten könnten ihre Kapazitäten ausbauen, wodurch eine permanente Sicherstellung der Lieferung von hochwertigen Produkten gegeben wäre.
Die Gruppe 'Tourismus' sieht sich, wie der Bericht eindrucksvoll zeigt, nicht als isolierte Einheit, sondern als eine Gruppe, welche die große Chance für Osttirol nutzen möchte und eine vorbildliche Partnerschaft im gesamten Bezirk etablieren will.
6 Postings
Danke Horst für Deinen Beitrag! Auch ich bin in der Arbeitsgruppe Tourismus und freue mich schon auf das Zusammenarbeiten mit den anderen Gruppen. Denn, dass es nur gemeinsam funktionieren kann, haben nicht nur wir erkannt. @LK92: es ist überaus angenehm in einer engagierten Gruppe zu arbeiten in der, wie du es nennst, die „Obertouristiker und Co“ keinen Einfluss nehmen und wirklich jeder seine Gedanken ungezwungen äußert. In unserer Gruppe befinden sich Menschen mit den verschiedensten beruflichen und sozialen Hintergründen, die oft weite und vor allem wie im letzten Winter beschwerliche Wege auf sich nehmen, um ohne jegliche finanzielle Abgeltung aber mit ganzem Herzen an der Zukunft Osttirols mitzuarbeiten.
Ohne TVBO, Politik etc. wird’s halt letztendlich nicht gehen. Aber diese „Stellhebel“ sind ja schließlich dafür da, damit wir sie benützen! Jammern und anderen die Schuld für die eigene missliche Lage zu geben mögen wohl einfache Mittel sein von der eigenen Verantwortung abzulenken, aber verändern rein gar nichts. Wir versuchen es zumindest.
Und wir würden uns freuen wenn Ihr uns unterstützt und uns eure Meinungen und Ideen, z.B. hier im Blog, mitteilt!
Gibt es denn aufgrund der kleinstrukturierten Landwirtschaft dann überhaupt genügend Ressourcen im Bezirk? Oder trickst man bei allzugroßer Nachfrage mit Zusätzen wie: "veredelt" in Osttirol! Gekauft wird aber weiterhin in Toblach oder bei den Diskontern in der Bezirkshauptstadt.
vielen dank herr lukasser für die aufklärung von frau Melissa.
mir geht es dabei nicht darum, dass ich auf personen draufhauen will.
ich vermisse allerdings eine professionelle zusammenarbeit, aber auch führung in den verschiedensten bereichen in osttirol. ich, als jugendlicher osttiroler bin nicht bereit, mir noch weiter anzusehen, wie unser bezirk wirtschaftlich immer weiter in richtung abgrund schlittert.
wir müssen jetzt reagieren, auch wenn es dadurch umstrukturierungen oder neubesetzungen von stellen in den verschiedensten bereichen geben muss.
@MelissaM/@LK92 Zur Info: Frau Nussbaumer moderiert unsere Arbeitsgruppe – es hat aber noch NIE eine Beeinflussung durch sie stattgefunden. Des Weiteren möchte ich auch klarstellen, dass wir keinen Einfluss auf Dolomitenstadt-Artikel haben.
Die Arbeitsgruppe 'Tourismus' erstellt vielmehr ein Leitbild für den 'Vordenkerprozess', und meine Arbeitskollegen und ich würden uns ein Feedback dazu wünschen – mit Kritik am TVBO können wir nichts anfangen.
Ich bin kein Freund vom 'Hinhauen' und hoffe, dass sich auch das in Zukunft zum Besseren wendet.
In diesem Sinne: Arbeiten wir GEMEINSAM für Osttirol.
@LK92 Besonders typisch für "uns Osttiroler" ist das reflexartige Hinhauen auf "Theurl & Co.", das auch in deinem Posting stattfindet. Klickt man auf den Link zur Vordenker-Website dann steht bei der Arbeitsgruppe Tourismus, dass diese Gruppe von TVBO-Geschäftsführerin Barbara Nussbaumer moderiert wird. Sie ist auch auf den Bildern zu sehen. Und ein paar Dolomitenstadt-Artikel weiter erklärt Theresia Rainer, wie die Privatzimmervermieter zusammenarbeiten, übrigens auch organisiert vom TVBO.
dies trifft meiner meinung nach wirklich das kernproblem von uns osttirolern.
arbeiten wir lieber alleine und verdienen dabei zwar nicht so viel, als gemeinsam, wodurch auch eine zweite person davon profitieren könnte.
Wir sollten langsam mal aufwachen und diese vorgehensweise begraben. International erfolgreiche Unternehmen machen es täglich vor, wie wichtig eine Kooperation ist.
Die Arbeitsgruppe "Tourismus" scheint wirklich erkannt zu haben, dass sie sich mit anderen zusammenschließen müssen. Hoffentlich erkennen dies durch die oben im Text dargestellte Möglichkeit einer Kooperation, auch viele andere Osttiroler.
In unserem Bezirk wird immer alles so separat gesehen. Doch im Prinzip sind wir alle voneinander abhängig. Erhöhte innerregionale Wertschöpfung hätte Vorteile für alle Bereiche. Doch diese erreicht man nur gemeinsam.
Ich hoffe auf Umsetzung dieses Projekts, denn es könnte ein großer Meilenstein für Osttirol werden.
Gratuliere der Gruppe "Tourismus", welche meiner Meinung nach ohne (Gott sei Dank) unsere Obertouristiker Theurl, Frömmel und Co. schon sehr Produktives geleistet hat.
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