„Gezeichnet“: Mit Bleistift statt Gewehr an der Front
Erich Mayrs Bilder vom Ersten Weltkrieg und den Nachkriegsjahren in der Lienzer Kunstwerkstatt.
Erich Mayr, 1890 in Brixen geboren, war als Kaiserschütze an vielen Kriegsschauplätzen im Einsatz und geriet 1918 in französische Gefangenschaft. Die während dieser Zeit verfassten Tagebücher wurden vor wenigen Jahren entdeckt und von Isabelle Brandauer wissenschaftlich aufgearbeitet und im Vorjahr unter dem Titel "Der Krieg kennt kein Erbarmen" herausgegeben.
Mayr war aber auch ein unermüdlicher Zeichner. Mit Bleistift, Feder, Kohle oder als Aquarell hielt er seine Eindrücke fest. Seine Bilder vom Ersten Weltkrieg und aus den Nachkriegsjahren zeigt die Kunstwerkstatt Lienz am Freitag, 21. März, ab 19 Uhr in der Vernissage "Gezeichnet"; einführende Worte zur Ausstellung wird Isabelle Brandauer sprechen. Kunst war für Erich Mayr nicht nur (Über-) Lebensstrategie im Krieg, sie half ihm später auch über die Nüchternheit seines Berufes hinweg. Mayr war bis zu seiner Pensionierung 1955 in der Finanz-Landes-Direktion in Innsbruck tätig.
Die Ausstellung soll einen Beitrag zum heurigen Gedenkjahr bilden, aber auch zeigen, dass Kunst, ohne die unser Weltbild unvollständig wäre, nicht nur die Professionisten angeht. Zu sehen sind Mayrs Werke in der Kunstwerkstatt bis Donnerstag, 17. April.
Die berührende Geschichte des Kaiserschützen Erich Mayr mit Fotografien und Aufzeichnungen der damaligen Zeit finden sich auch im Dolomitenstadt-Wintermagazin. Hier der Link zur Online-Version.
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