Felipe: „Der Aufschrei ist vorprogrammiert“
Landesrätin verkündet endgültiges Aus des Direktzuges von Lienz nach Innsbruck.
In der Dolomitenstadt-Umfrage zur Zug/Bus-Thematik bekannten sich knapp 80 Prozent der User zur abgeschafften Direktzugverbindung. Die Tiroler Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe sprach sich in ihrem Blog allerdings am Mittwoch, 19. Februar, klar gegen ein Comeback des Korridorzugs aus: "PolitikerInnen sind auch dafür gewählt, weniger populäre, aber richtige Entscheidungen zu treffen." Demnach soll der grenzübergreifende Verkehr zwischen Nord-, Süd- und Osttirol mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 forciert werden. Kern des Konzepts ist laut einer Aussendung des Landes Tirol eine Taktverdichtung auf allen wesentlichen Destinationen. Dabei wird der Stundentakt im Südtiroler Pustertal bis nach Lienz weitergezogen.
"Auch wenn die Hackeln wieder tief fliegen werden - ich bevorzuge eine sachliche Debatte", erklärt die stellvertretende Landeshauptfrau und präsentiert ihren Plan zu elf Verbindungen pro Tag: Demnach soll man in Zukunft neben dem Direktbus auch mit der Bahn im Zwei-Stunden-Takt von Lienz nach Innsbruck reisen können. Allerdings ist ein Umsteigen in Franzensfeste unausweichlich. Der desolate Bahnhof in Franzensfeste wird laut Felipe im Laufe des Jahres 2015 umgebaut: "Dann gibt es auch für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen keine Barrieren mehr für ein einfaches Umsteigen."
Nach einem Jahr mit dem Zwei-Stunden-Takt auf der Schiene und den vier täglichen Schnellbussen will die Verkehrslandesrätin resümieren, ob alle Verbindungen gut ausgelastet sind. Was die zukünftige Bahnverbindung von Innsbruck nach Lienz kosten wird, steht noch nicht fest. "Wir planen, dass die Fahrt nicht mehr kosten wird, als mit dem alten Korridorzug", erklärt Paul Aigner, Pressesprecher der stellvertretenden Landeshauptfrau. In den nächsten Monaten will Felipe die genauen Tarifbestimmungen mit den Südtiroler Verantwortlichen verhandeln. Fest steht laut Aigner derzeit nur, dass der Direktbus zu den selben Preisen weitergeführt wird.
13 Postings
Danke Fb!!
Na gut, aber die Aufregung ist (aus meiner Sicht, als nicht-Betroffener) doch etwas übertrieben. Alle tun so, als wäre es das erste Mal, dass die Wahlversprechen nach der Wahl ihre Gültigkeit verlieren oder als ob Osttirol zum ersten Mal von der Regierung in Innsbruck auf das sprichwörtliche (in dem Fall sogar auf das wortwörtliche) Abstellgleis verschoben wird. Denken die Leute, dass es besser wird, wenn sie sich jetzt groß aufregen aber nichts handfestes unternehmen? Offensichtlich ja! Für die Nordtiroler (für die nur Nordtirol, manchmal evtl. auch Südtirol, als einziges Tirol gilt) ist Osttirol nichts weiter als ein rückständiges Entwicklungsland. Zugegebenermaßen ist das garnicht soweit hergeholt, aber das ist nicht in Stein gemeißelt!! Ich bin noch recht jung und deshalb auch vielleicht zu idealistisch, aber ich bin der Meinung wir dürfen das nicht auf uns beruhen lassen. Die Jungen verlassen den Bezirk zum Studieren oder wegen der wenigen Jobs und schlechten Löhne auf Nimmerwiedersehen.
Insofern hat der Bezirk enormes Potenzial, das aber (wie ich befürchte) wohl nie genützt werden wird.
...Europaregion Osttirol - Südtirol - Tirol????? Wenn wir schon als eigenständiges Land wahrgenommen werden, wäre es längst Zeit für ein 10.Bundesland Ostirol!
@ Curchill: Soweit ich das verfolgen konnte: Kosten für den Direktzug seien zu hoch - betrifft Zahlungen für die Trasse, obwohl der Zug eben auch von Südtirolern stark benutzt wurde. Es gibt Aussagen, wonach diese Zahlungen nicht zu leisten gewesen wären...
Kosten für Bus: sollten nochmals dargestellt werden - Bitte an die Redaktion Kosten für 2015 wegen Weiterführung des Südtiroler Stundentakts: Ebenfalls Bitte an die Redakrion
Die Aufregung kommt wohl daher, dass Positionen, die jahrelang zumindest in Osttirol sowohl von ÖVP, den GRÜNEN über Erhaltung des Direktzuges verkündet wurden, auf einmal, angeblich wegen eines Deals von STEIXNER null und nichtig wurden. Es entsteht einfach der Eindruck, dass wir da vorgeführt wurden.
Da ich weder die ÖBB noch die Stadt Innsbruck (oder der Weg dorthin) für mich sonderlich relevant ist, habe ich mich nicht sonderlich intensiv damit befasst, aber ich frage mich, was bei der ganzen Debatte eigentlich so brisant sein soll.
Also Hintergrundinfos, Zahlen, Fakten, also z.B. die Kosten beider Verbindungen oder insgesamt einmal eine Chonologie, man hat das Gefühl den Überblick zu verlieren. Alle mokieren sich so über die Felipe, aber gibts denn nicht einen Grund warum sie tut, was sie tut? Ich mein, als Grüne müsste die Felipe ja den Zug favorisieren, am besten noch mit Solarzellen oben drauf und Windrädern betrieben. Sorry, falls ich den entspechenden Artikel übersehen habe, wo der Sachverhalt ganz objektiv und übersichtlich geschildert wird, aber mir kommts so vor, als würde man hier nur von den Reaktionen berichten. Und von den Reaktionen auf die Reaktionen. Und den Reaktionen auf die Reaktionen der Reaktionen. Also soweit ich das überblicke, sind schon die Liste Fritz, Willi Lackner, Elisabeth Blanik, die Eisenbahner Stadtkapelle, diverse Taferlträger, Felipe, die ÖVP Bezirksversammlung und sogar der Hauser zu "Wort" gekommen. Aber was genau Sache ist, weiß ich trotz (oder gerade wegen) der vielen Wortmeldungen nicht wirklich.
Also man sollte nicht davon ausgehen dass immer alles so bleibt wie's ist und was zahlreiche Studenten betrifft; diese sind nicht immer so privilegiert um sich ein Auto und den dazugehörigen Parkplatz in innsbruck leisten zu können! Der Bus hält nicht was er verspricht, auf mehr als der Hälfte der Strecke (in ganz Südtirol) gibt es kein zugesagtes W-LAN, die Toilette in denn Zusatzbussen an den frequenzstarken Tagen bleibt ein Wunschtraum und die versprochenen 3 Stunden Fahrzeit wurden schon gehörig oft überschritten. Von Argumenten wie “lernen im Bus, Übelkeit, Komfort und Barrierefreiheit" will ich garnicht anfangen,... Aber wie ich so schön von einem Fahrgast gehört habe ist die osttiroler mentalität ohnedies eine resignierte: ach ist doch nur zu gewöhnen und in ein paar jahren wird sich niemand mehr aufregen
@F_Z: Die Südtiroler Stadler Flirt Garnituren sind mit einem 2 Spannungssystem ausgestattet und können (nach österr. Zulassung) bis Lienz fahren! @tauernwind: Der AltLH musste höchstens von der 1. Klasse in den Speisewagen umsteigen...
ich finde diese Debatte fast schon nervig!
Die meisten Lienzer fahren mit dem Auto über den Felbertauern! Leute die in Sillian wohnen, reisen dort auch mit dem Auto über den Brenner nach Innsbruck an!
Es fahren über den Felbertauern wirklich schnelle Busse nach Kitzbühel und von dort kann man mit den Zug weiter reisen. Den Iseltalern bleibt auch nichts anderes übrig, als mit Auto oder Bus nach IBK zu fahren... wird wohl für den Rest der Osttiroler auch keine Tragik sein!
Ich würde ja nichts sagen, wenn man dann keine Möglichkeit mehr hat nach Innsbruck zu kommen... aber die gibt es ja weiterhin!!
@ F_Z: wie ist das dann wohl gemeint, den Stundentakt des Südtiroler Pustertales bis Lienz weiterführen? Nochmal umsteigen in Innichen?
Frau Felipe blogt: "In Summe halte ich dieses Paket für die beste Lösung für den öffentlichen Verkehr in der Europaregion Osttirol – Südtirol – Tirol."
Wenn sie sich schon so einsetzt für die Südtiroler, sollten wir uns dann an die Südtiroler Politiker wenden evtl. meinen die es ja dann gut mit uns ?
Eine Verbindung bei der man umsteigen muss ist in meinen Augen eine eindeutige Verschlechterung, warum muss die Politik immer alles so drehen, daß sie es nur gut meinen und alles verbessern und wir die unzufriedenen und undankbaren Osttiroler das einfach nicht verstehen,….
Der ALT-LH findet ja auch nichts dabei wenn er von Innsbruck nach Brüssel fährt, daß er Umsteigen muss (von einem reservierten 1. Klasse Abteil in ein anderes reserviertes 1. Klasse Abteil, denke ich mal).
@fb: eine Südtiroler Garnitur kann gar nicht so einfach nach Lienz fahren, weil die Italiener eine andere Spannung auf der Oberleitung haben als die Österreicher. Da müßte man mit einer Diesellock fahren, umkoppeln oder eine Speziallock haben - alles nicht so einfach...
Hackln tieffliegen: Frau Felipe, grandioses Demokratie Verständnis!! Schon viel gelernt vom Günther! So agieren "GRÜNOKRATEN", nichts besser mehr als die Parteikader von SPÖ und ÖVP!
Aber, wie sieht es dann mit den Zügen aus, fährt dann die Südtiroler Garnitur nach Lienz, mit welchem Lokführer? Und, wenn das so ist, wieviel muss man dann zahlen?
Blickt man auf den "Öffi-Plan" von Ingrid Felipe bleibt der Bus die einzige Direktverbindung von Lienz nach Innsbruck.
Landesrätin verkündet endgültiges Aus des Direktzuges von Lienz nach Innsbruck.
Der nächste Fahrplanwechsel soll mehr Direktverbindungen und dichtere Takte im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Tirol, Südtirol und Osttirol bringen. ( TT )
Wie nun??
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