Wirtschaftskammer Lienz startet ins neue Jahr
Obmann Aichner lud traditionsgemäß zu Pressegespräch und Neujahrsempfang.
„Blickt man auf das Jahr 2013 zurück, so war es der Bergsturz an der Felbertauernstraße, der dem Bezirk wirtschaftlich den Stempel aufgedrückt hat“, ist sich der Obmann der Wirtschaftskammer, Michael Aichner sicher. Das Unglück an der hochalpinen Verkehrsverbindung sei eine Zäsur für die Osttiroler Wirtschaft gewesen. „Allerdings hat der Bezirk schnell reagiert, mit der Errichtung eines Bypasses und einer Studie der WKO." So sei es möglich gewesen, schnell und fundiert Landeshilfe für die Wirtschaft zu fordern. Ein ‚Arbeitskreis Felbertrauern’, bestehend aus Vertretern von Transportwirtschaft und Produktionsbetrieben arbeite laufend an Maßnahmen zur Sicherung des Wirtschaftsverkehrs.
„Blickt man auf den Tourismus, gibt es nur einen geringen Nächtigungsrückgang“, bilanziert der Obmann, verweist aber gleichzeitig darauf, dass das touristische Sommerergebnis 2013 das zweitschlechteste der vergangenen 40 Jahre war. Generell freut sich Aichner über die neue Einigkeit im Osttiroler Tourismusverband, sieht aber noch jede Menge Potenzial, vor allem im Marketing. „Die gute Schneelage im Bezirk wäre Anlass für eine spontane, forcierte Kampagne gewesen“, weist der Einzelhändler hin.
Große Chancen sieht die Wirtschaftskammer im Projekt „Vordenken für Osttirol“, das die Interessensvertretung gemeinsam mit Durst-Chef Richard Piock ins Leben rief. „Die Institutionen kochen nicht mehr ihr eigenes Süppchen, sondern ziehen gemeinsam an einem Strang", erläutert der Kammerobmann. Den jetzt laufenden Leitbild-Prozess aufbauend auf die Standortstudie des Grazer Joanneum Research sieht er als Basis für eine ganzheitliche Regionalentwicklung und erläutert: "In sieben Teams arbeiten seit November 130 engagierte Menschen. Die Task-Forces treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Meilensteinsitzungen, welche bald auch öffentlich zugänglich sein werden." Das fertige Leitbild sollte laut Wirtschaftskammer bis Juni 2014 stehen und der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Jürgen Bodenseer kam auch heuer in Begleitung der Wiltener Sängerknaben zum Neujahrs-Sektempfang nach Lienz und unterstrich in der vorausgehenden Pressekonferenz, dass sich aus seiner Perspektive Freude und Sorge in Osttirol die Waage halten. Er sei stolz auf die Leistungen der Osttiroler Wirtschaft und im übrigen ein Fan des sanften Tourismus – „Wir brauchen mehr Sepp Schett’s in Tirol“ – ärgere sich aber über die Politik in Wien und Brüssel: „Im Zweifel gegen die Wirtschaft, lautet dort die Devise!“
Bodenseer sieht eine Belastungswelle auf Unternehmer wie Arbeitnehmer zurollen. Der guten Stimmung beim anschließenden Empfang tat dies freilich keinen Abbruch. Philipp Brunner hat den Abend mit der Kamera festgehalten.
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