ÖGB warnt vor Kahlschlag im öffentlichen Dienst
Osttirols Gewerkschafter beurteilen die Arbeitsmarktentwicklung im Bezirk kritisch.
Wie zuvor schon die Deferegger Bürgermeister, kritisiert jetzt auch der ÖGB die drohende Schließung von Polizeiinspektionen in Osttirol. „Begonnen hat der Stellenabbauwahn bei der Post, ging bei Lehrern weiter, traf die ÖBB und jetzt sollen noch Arbeitsplätze bei der Polizei gestrichen werden!“, beklagt Lackner, welcher hinter der „Fassade Verwaltungsreform“ einen bloßen Stellenabbau sieht. Als problematisch betrachtet der Regionalvorsitzende der ÖGB auch die ohnehin schon hohe Arbeitslosenquote von 12,7 Prozent in Osttirol und fordert den Bund auf, als Vorbild für Unternehmen der freien Marktwirtschaft in Sachen Arbeitsplätze zu fungieren.
Auch ÖGB-Regionalsekretär Harald Kuenz schlägt in dieselbe Kerbe: „Kinder werden künftig gezwungen sein, sich außerhalb von Osttirol eine Beschäftigung zu suchen. Wenn Einsparungen im öffentlichen Bereich ausschließlich auf Kosten von Arbeitsplätzen gehen, zerstört man die Zukunft der heranwachsenden Generation.“ Aufgrund der Streichung öffentlicher Arbeitsplätze sieht Kuenz einen klaren Abwanderungstrend junger Menschen und somit eine „Vergreisung“ Osttirols.
"Notwendige Einsparungen sind auf anderen Ebenen möglich, nicht am Rücken der ArbeitnehmerInnen Osttirols“, appelliert SP-Gemeinderat Willi Lackner auch an die Politik.
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"Osttiroler Kinder werden künftig gezwungen sein, sich außerhalb Osttirols einen Arbeitsplatz zu suchen..." Herr Harald Kuenz, diese Stellungnahme zeigt, dass Sie nicht im Thema sind. Schon seit langem gibt es eine Abwanderung von Akademikern und eine hohe Zahl von Auspendlern.
Bei allem Respekt, aber diese Wortmeldungen seitens des OEGB sind unschlüssig. Würde man der Argumentation folgen, dann müsste der Staat einfach alle Beschäftigungslosen anstellen und schon sind wir glücklich, 0 Prozent Arbeitslose usw. Am Beispiel Griechenland sieht man wohin - unter anderem - überbordende Beschäftigung beim Staat führen kann. Ein gut funktionierender Staat braucht - ob wir das wollen oder nicht - eine funktionierende und vor allem effizient Verwaltung. Aber diese Jobs beim Staat müssen auch immer hinterfragt werden, also auf Effizienz, Anzahl, Nutzen, Kosten usw. geprüft werden. Dies ist ähnlich einem Wirtschaftsbetrieb - die Verwaltung ist eigentlich nur Kostenfaktor, es geht aber auch nicht ohne. Aber Personalentscheidungen nur aufgrund einer exponierten Region, hoher Arbeitslosigkeit oder wahltaktischer Geplänkel zu fordern ist kontraproduktiv. Der Staat, konkret die Politiker, sind gefordert die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen damit Arbeitsplätze in der Wirtschaft geschaffen werden, nicht aber selbst als "Arbeitgebernotnagel" zu fungieren.
Die AK-Wahlen werfen ihre dunklen Schatten voraus: - Der Osttiroler AAB verschafft seinem Alt-Vorsitzenden unter viel Selbstbeweihräucherung seinen Neo-Vorsitz - wie es war im Anfang, und auch jetzt und allezeit, bis in Ewigkeit - und der ÖGB empfiehlt dem Bund von Osttirol aus, ein leuchtendes Vorbild für die Unternehmer der freien Marktwirtschaft zu sein. So weit, so unspektakulär. Business as usual von parteipolitisch motivierten Arbeitnehmervertretern. - Was über die üblichen Eigenartigkeiten hinaus aufhorchen lässt, ist das plötzliche Auftauchen der Kinderarbeit in der Zukunft. Sogar von Zwang ist die Rede. Die Rückkehr der "Schwabenkinder"? - Oder ist die Wortwahl ein ernstzunehmendes Zeichen für die oben beschriebene Vergreisung?
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