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Letzter Auftritt für Albin Eggers fünften „Totentanz“

Sammler stellt Schloss Bruck das Werk noch einmal zur Verfügung.

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Albin Egger-Lienz, Totentanz 1809, Fünfte Fassung, 1921, Privatbesitz. Foto: Museum Schloss Bruck, Lienz
Es ist der teuerste Egger-Lienz, der je verkauft wurde: der "Totentanz" aus dem Jahr 1921, um genau zu sein die fünfte von sechs Versionen, die Albin Egger-Lienz gemalt hat. 760.000 Euro hat Investor Rupert-Heinrich Staller 2006 im Wiener Dorotheum für das Gemälde hingeblättert, 912.000 Euro inklusive Steuern und Aufgeld. Kurz zuvor war das Werk aus dem Museum Schloss Bruck im Zuge der Restitution an eine in den USA lebende Erbin des ursprünglichen Besitzers rückerstattet worden. Sie entschloss sich zum Verkauf über das Dorotheum. Es sei "ein Bild meiner Heimatseele" erklärte der umtriebige Finanzjongleur nach dem Deal dem ORF Tirol, er werde das Bild in sein Wiener Arbeitszimmer hängen und wahrscheinlich niemals verleihen, zumindest nicht in Österreich. Er hat es sich anders überlegt. Das Werk steht im Zentrum der Sonderausstellung "Totentanz: Egger-Lienz und der Krieg", die im kommenden Sommer auf Schloss Bruck gezeigt wird. Kooperationspartner ist das Wiener Belvedere. Die Partnerschaft kommt nicht von ungefähr und ist eng mit der Entstehungsgeschichte des Totentanz-Zyklus verknüpft. 1906 beauftragte die Ankaufskommission der Modernen Galerie in Wien, des heutigen Belvedere, Egger-Lienz mit einer Arbeit. Pünktlich zum 60-jährigen Thronjubiläum Kaiser Franz Josephs I. und kurz vor der Hundertjahrfeier der Tiroler Befreiungskriege lieferte er 1908 das Gemälde "Totentanz von Anno Neun", die erste erhaltene Fassung dieses Motivs, mit dem er sich über viele Jahre in verschiedenen Varianten und (Teil-)Wiederholungen beschäftigte. Fünf der insgesamt sechs Versionen werden auf Schloss Bruck von 15. Juni bis 26. Oktober 2014 zu sehen sein, darunter jene aus 1921, die unter Kennern als künstlerischer Höhepunkt des Osttiroler Expressionisten gilt. "Die Stadt Lienz ist Rupert-Heinrich Staller zu Dank verpflichtet, dass das Bild noch ein letztes Mal der Öffentlichkeit im Museum Schloss Bruck zugänglich sein wird", erklärt Museumschefin Silvia Ebner.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

4 Postings

Churchill
vor 11 Jahren

Mein Sinnieren für bare Münze zu nehmen, fasse ich augenzwinkernd als Witz auf.

 
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Gorilla im Nebel
vor 11 Jahren

Mir stellt sich die Frage, was von Juni bis Oktober im Stallerschen Loft hängt? Die vierte Version des Totentanzes? Christi Auferstehung? Oder gar der Sämann und der Teufel, was gar nicht schlecht zum Business passen würde.

 
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r-h@staller.net
vor 11 Jahren

Lieber Churchill, Gratulation zu ihrer Wiederauferstehung! Selbstverständlich herrschen in diesem Arbeitszimmer (eigentlich ein Büro-Loft) beste Bedingungen, weniger allerdings für p.t. Kunstdiebe aufgrund eines State-of-the-Art Alarmsystems mit direkter Verbindung zur Polizei. Sie sagen es, wenig romantisch. Beste Grüße, Staller

 
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Churchill
vor 11 Jahren

Genau, in einem Arbeitszimmer herrschen auch ideale Bedingungen vor, um ein so wertvolles Kunstwerk zu konservieren. Aber was will man machen.. Der Beruf des Kunstdiebes ist nicht mehr so romantisch verklärt wie früher einmal hihi

 
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