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Bürgerumfrage zum Thema Verkehr in Lienz startet

Erster Schritt zu Gesamtverkehrskonzept und Simulationsmodell.

In diesen Tagen wird den 5880 Haushalten der Stadt Lienz die "Liebburg-Info" zugestellt. In das offizielle Infoblatt der Stadt ist diesmal ein umfangreicher Fragebogen eingeheftet, mit elf, zum Teil untergliederten Fragenblöcken. Die Bürger sind aufgerufen, ihre Einschätzung der Verkehrslage in Lienz kundzutun, aber auch erste Einblicke in ihr Verkehrsverhalten zu geben.
Zu Fuß oder mit dem Rad? Pkw oder Bus? Wo und wie sich die Lienzer bewegen wird derzeit exakt erhoben.
Zu Fuß oder mit dem Rad? Pkw oder Bus? Wo und wie sich die Lienzer bewegen wird derzeit exakt erhoben.
Wer ist von Verkehrsproblemen betroffen? Wer geht viel zu Fuß? Was halten die Leute von Tempo 30? Möglichst viele Antworten auf solche und ähnliche Fragestellungen erhoffen sich Stadtverwaltung, Verkehrs- und Umweltausschuss, aber auch eine Gruppe von Experten rund um den Grazer Verkehrsplaner Michael Hochkofler. Hochkofler und ein Forschungsteam der Universität für Bodenkultur arbeiten derzeit Hand in Hand an einem Verkehrskonzept für die Stadt Lienz, das auf einer möglichst realitätsnahen Simulation aufbauen soll.
Er soll die Verkehrsmittel und -wege der Zukunft in Lienz finden: Verkehrsplaner Michael Hochkofler aus Graz.
Er soll die Verkehrsmittel und -wege der Zukunft in Lienz finden: Verkehrsplaner Michael Hochkofler aus Graz.
Der Grundgedanke ist einleuchtend. Es soll nicht einfach gezählt werden, wie viele Autos zum Beispiel durch die Schweizergasse fahren, sondern auch erhoben werden, wer in diesen Autos sitzt, warum er gerade hier fährt, auf welchem Weg – zum Beispiel zur Arbeit oder zum Einkaufen – und mit welchem Ziel. In einer ersten Umfrage wird möglichst breit der Status quo erhoben. Das sind die 5880 Fragebögen in der Liebburg-Info. Auch im Bürgerservice der Stadt werden Bögen ausgegeben. Eine zweite Umfragewelle soll nur noch 800 speziell ausgewählte Haushalte erfassen, in denen dann aber jedes Familienmitglied ein exaktes Bewegungstagebuch für einen Tag anlegt. Tatsächlich jeder Weg außer Haus soll darin minutiös aufgezeichnet sein. Alle so erfassten Daten werden mit den Ergebnissen der Tiroler Mobilitätsstudie aus dem Jahr 2007 abgeglichen und dann mit den Bürgern diskutiert. Am Ende stehen einerseits konkrete Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die Verkehrsplanung und andererseits ein Simulationsmodell, das die genaue Einschätzung der Auswirkungen dieser Maßnahmen ermöglicht. "Bisher wurde irgendwo ein Blumentrog aufgestellt um den Verkehr in einer Straße zu verlangsamen und man konnte nicht sagen, wie sich das auf die nächste Straße auswirkt", erklärt Stephan Tagger, ÖVP-Obmann des Verkehrsausschusses. Sein SPÖ-Gemeinderatskollege Andreas Hofer, der den Umweltausschuss leitet, freut sich über die naht- und reibungslose Zusammenarbeit beider Gremien: "Damit ist sichergestellt, dass alle Maßnahmen auch einen starken ökologischen Fokus haben." Für Stadtmarketingchef Oskar Januschke, der die größte Umfrage seit Einführung der Stadtwärme koordiniert, gibt es noch einen spannenden Aspekt: "Wir bauen auch auf den Motivationseffekt der Studie". Indem die Bürger ihr eigenes Verkehrsverhalten analysieren, wird es – im besten Fall – auch vernünftiger und das Auto bleibt vielleicht bei Kurzstrecken öfter in der Garage.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

wolf_C
vor 11 Jahren

Die Gemeinden sind Sklaven der StVO, und mit ihnen alle Gemeindemitglieder, und mir kommt es vor, als ob die Senatoren der Gemeinden diesen Status akzeptieren ...

 
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schawlo1
vor 11 Jahren

Bisher wurde irgendwo ein Blumentrog aufgestellt um den Verkehr in einer Straße zu verlangsamen und man konnte nicht sagen, wie sich das auf die nächste Straße auswirkt”, erklärt Stephan Tagger ---------->das ist leider alles was unsere Politiker in den letzten 20 Jahren zum Thema Verkehr zu wege gebracht haben!!!!!!!!!!!

 
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Das is es!
vor 11 Jahren

Hier ist das Denken kleinkarriert.

Warum werden nur die Lienzer Bürger befragt? Dieses Thema geht alle Osttiroler etwas an?

Warum fährt der Gaimberger mit dem Auto zum Hofer? Warum fährt der Thurner mit dem Auto zur Arbeit nach Lienz? Warum fährt der Amlacher mit dem Auto zum Adeg nach LIenz? Warum fährt der Leisacher mit dem Auto ...? Warum fährt man überhaupt selbst und fährt nicht mit?

Warum gibt es keine mitdenkenden Ampeln? Warum gibt es keine grüne Welle?

Warum hat man nicht schon früher den klugen Köpfen Osttirols zugehört? Thenius lässt grüßen! Immerhin schaut seine Büste vom Schloßberg ins Tal und beobachtet das Treiben.

 
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PrinzessinL
vor 11 Jahren

Ja, das stimmt, ich habe zuerst auch nur ein leeres Kuvert gefunden? Haben die da was vergessen, war die erste Reaktion? Soll ich jetzt anrufen die zweite? Aber dank sehr guter Lesekenntnisse und der Vorinformation aus Dolomitenstadt hab ich es dann auch so geschafft! HÄTTE MAN ABER NICHT DEN FRAGEBOGEN INS KUVERT STECKEN KÖNNEN???????

Aber die Idee zu dieser Umfrage ist doch eine gute Sache, oder nicht? Vielleicht wird dadurch wirklich das eine oder andere Problem im Verkehr gelöst. Hoffentlich vor allem die gefährlichen Stellen entschärft. Und vielleicht, ganz vielleicht gibt es ja auch endlich eine ganzjährige Fußgängerzone.

Aber heuer wird sicher bald wieder der Hauptplatz für den Verkehr eröffnet, um dann Ende November wieder alles zu schließen und eine Fußgängerzone zu schaffen. Den Sinn dahinter hab ich ja noch nie verstanden.

Hab auf jeden Fall schon fleißig ausgefüllt und hoffe, dass es andere auch tun.

 
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soundfreak
vor 11 Jahren

gebe hallo recht - zusätzlich die gleiche umfrage online reinzustellen sollte kein problem sein. stellt sich nur die frage, ob man auch einige mehr ergebnisse von nicht lienzner'n haben möchte ...

 
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hallo
vor 11 Jahren

Die Liebburg -Info ist ja eigentlich überflüssig und nur ein Werbeblatt des Stadtmarketing für sich selbst. Dass man heutzutage noch eine Umfrage ausschließlich per Fragebogen macht ist nicht zeitgemäß. Warum macht man nicht eine Cooperation mit dolomitenstadt um den Fragebogen auch online ausfüllen zu können. Der Erfolg und Rücklauf wäre sicher viiiiiel höher. Es ist ja eigentlich ein wichtiges Thema.

 
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Gertrude
vor 11 Jahren

Heute morgen, als die Post kam, war ich sehr erstaunt. Ein leeres Antwortkouvert des Stadtamtes war dabei, nur die dazugehörenden Fragebögen fehlten. Dank dolomitenstadt.at wurde ich erst aufmerksam, dass diese Bögen im Infoblatt der Stadt Lienz eingeheftet waren. Ist es mir entgangen oder hat der OB angekündigt, dass diese Woche diese Umfrage startet? Bin mir sicher, dass es vielen Lienzern gleich ergangen ist. Nicht jeder weiß, dass man für diese Umfrage die Liebburginfo lesen muss.

 
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