Kals ist in Schuss – das Dorfzentrum ist fertig
Die Glocknergemeinde hat künftig eine große Bühne. Und das wurde gefeiert.
Die Glocknergemeinde Kals verändert sich und arbeitet gleichzeitig an der Ausprägung einer neuen, zeitgemäß interpretierten Identität, die ihren Niederschlag auch in der Architektur findet. So gesehen war die Eröffnung des neuen Kulturhauses am 27. September ein Meilenstein auf einem Weg, den die Kalser schon länger recht konsequent gehen. Ausgangspunkt, zumindest aus dorfplanerischer Sicht, war die Suche nach einem Ortskern. Durch Kals fährt man hindurch, einen typischen Dorfplatz als abgegrenzten öffentlichen Raum gibt es nicht. Das neue Kulturhaus, hoch gefördert, ist nicht nur in seiner Dimension beachtlich, es soll – als letzter Baustein – auch einen Platz kreieren.
Der Bau kostete rund 3,5 Mio Euro und ist direkt mit dem Gasthof Ködnitzhof verbunden. Mehr als 300 Personen fasst der neue "Johann Stüdl"-Gemeindesaal, der seine Bewährungsprobe schon vor der Eröffnung bei einer Hochzeitsfeier bestand und alle Stücke spielt, vom Schminkraum bis zu Nebenräumen und Lager. Geplant haben die Mühlviertler "Hausarchitekten" der Kalser, Erich Lengauer und Peter Schneider. Sie zeichneten bereits für die Sanierung des Widums, das Glocknerhaus und das Gemeindehaus "Da Calce" verantwortlich und sehen das Kulturhaus als Schlusspunkt und zentralen Bestandteil des Ortskern-Ensembles. Dabei bilden die Kirche mit dem sanierten Friedhof und das 1480 von den Görzer Grafen errichtete Widum eine historische Achse, um die Schneider und Lengauer im Lauf der Jahre zentrale dörfliche Funktionen in folklorefreien, geradlinigen Baukörpern gruppieren.
Kein Wunder, dass auf dem solcherart neu definierten Platz zur feierlichen Eröffnung scharenweise Prominente aber auch Vereine, Musik und Schützen aufmarschierten. Die Inszenierung entsprach dem Kontext des Gebäudes und trug die Handschrift des Vizebürgermeisters Martin Gratz, mit einem fast schon Kals-typischen Mix aus Multimedia-Show und traditionellen Ritualen.
Der große neue Veranstaltungssaal trägt den Namen eines für Kals prägenden Mannes: Johann Stüdl. Stüdl wurde in Prag geboren und war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgeblich an der touristischen Positionierung des Glockner- und Venedigergebietes beteiligt, unter anderem durch die Finanzierung wichtiger Schutzhütten, von denen eine seinen Namen trägt.
Stüdls Werk ist für die Kalser nicht nur ein Bezug zur bergsteigerischen Tradition am Fuß des Glockners, sondern begründet auch eine touristische Seilschaft mit der Stadt Prag, die Gratz & Co in den kommenden Monaten möglichst breit inszenieren möchten. Deshalb war der tschechische Outdoor-Unternehmer und Alpenvereins-Repräsentant Ladislav Jirasko bei den Feiern zugegen.
Unten noch ein paar Eventbilder von Expa-Fotograf Hans Groder, der in Kals lebt. Sie zeigen ein stimmiges dörfliches Gebäudeensemble und eine kraftvolle Inszenierung, zu der die Politik – angeführt von Landesrat Johannes Tratter und dem Kalser Bürgermeister Unterweger – die großen Worte beitrug. Eingeweiht wurde das neue Haus von Pater Walter Stifter.
Ein Posting
Auch wenn es oft zu wenig gewürdigt wird
Die Arbeit der Kalser ist wirklich vorbildhaft in allen Bereichen !! Gratulation und geht Euren erfolgreichen Weg unbeirrt weiter !!
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