Nicht alle Jungen sind politikverdrossen
So präsentieren sich Osttirols Parteijugendliche vor der Wahl.
Die Nationalratswahlen rücken immer näher und Österreichs Jugendliche sind in jeder Hinsicht ein wichtiger Bestandteil des Wahlkampfes. Über Bildungspolitik und Jugendarbeitslosigkeit wird heftig diskutiert, die niedrige Wahlbeteiligung der 16- bis 24-Jährigen ständig kritisiert und Vertreter der Parteien hoffen, durch unzählige Auftritte im Hauptabendprogramm Jungwähler für sich gewinnen zu können.
Aufmerksamen Mitbürgern ist vielleicht schon aufgefallen, dass immer mehr Jugendliche, meist organisiert in Jugend- und Vorfeldorganisationen, ihre Partei beim Verteilen von Flyern und Wahlgeschenken unterstützen. Derzeit gibt es drei parteipolitische Gruppierungen die sich im Bezirk Lienz aktiv für die Anliegen der jungen Erwachsenen einsetzen und Jugendlichen eine Stimme in der Politik geben. Hier sind die Protagonisten und deren Slogans.
„Jung, dynamisch, erfolgreich!“
Der vor zwei Monaten neu formierte RFJ (Ring Freiheitlicher Jugend) Osttirol präsentiert sich nicht nur im Internet visionär und voller Elan. „Wir sind eine Jugendorganisation für alle jungen Leute in Osttirol, denn wir bewegen uns nicht nur am Fleck. Wir setzen uns wirklich ein und können auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen.“, erklärt der Vorsitzende Jakob Hauser. „Mit meinem Vater Gerald Hauser haben wir einen Politiker hier im Bezirk der uns weiterhelfen und uns viel Kraft und Motivation mitgeben kann.“
Sein Stellvertreter Dominik Schett sieht gerade im Pustertal viel Potenzial: „In Sillian muss dringend etwas für junge Menschen getan werden, um die Gemeinde für Jugendliche wieder attraktiver zu gestalten. Hierfür werde ich mich mit meiner ganzen Kraft einsetzen“
Man ist sich unter den engagierten Mitgliedern einig, dass in den Bereichen Arbeit und Wohnen dringend etwas getan werden muss. Jugendstartwohnungen, wie es sie in Graz bereits gibt, könnte sich der Vorsitzende auch im Bezirk Lienz gut vorstellen.
Was den Mitgliedern des Ring Freiheitlicher Jugend eindeutig noch fehlt ist ein leistbares Freizeitticket, dass das Benützen aller Freizeit- und Sportanlagen, besonders aller Schipisten in Osttirol möglich macht.
„Jung, motiviert, ideenreich!“
Die Junge Generation (SPÖ) ist eine Gruppe politisch engagierter Menschen, die nach sozialdemokratischem Gedankengut arbeiten und leben. Seit Ende August finden Gleichgesinnte und Interessierte im Bezirk einen Ansprechpartner und haben die Möglichkeit, sich für Jugendliche stark zu machen.
„Bereits im Landtagswahlkampf konnten wir mit der Initiative `neues Tirol` junge Menschen ansprechen. Nun freue ich mich über die Gründung der JG Tirol und die zukünftigen Aktivitäten mit einem starken Team“, so Marc Deiser, Vorsitzender der Jungen Generation Tirol.
„Uns motiviert die Tatsache, dass die Jugend von heute die Zukunft Tirols von morgen ist. Die Jugendlichen stehen bei uns im Mittelpunkt, da sie meist von der Öffentlichkeit mit ihren Problemen und Anliegen nicht ernst genommen und alleine gelassen werden. Wir decken ein breites Spektrum an Themen ab: Schule, Arbeit, Freizeit, Mobilität, Junges Wohnen, Aktionismus, Europa - diese Vielfalt zeichnet uns mit Sicherheit aus!“, ist sich der frisch gewählte Vorsitzende Christopher Handl sicher.
Was ihnen ein besonderes Anliegen in Osttirol ist? – „Aktuelle Themen mit Aktionen an die Bevölkerung bringen. Im Moment gehört gerade im Bereich 'Mobilität' in Osttirol einiges verbessert, denke man nur an den 'Direktzug Lienz-Innsbruck' oder den 'Nightliner'.“
„Jung, stark, schwarz!“
Bodenständig und sicher erzählt Michael Riepler, Landes- und Bezirksobmann der JVP von Erfolgen, die die junge Volkspartei bereits verbuchen konnte, wie auch von Zielen und aktuellen Anliegen - kann er doch von einigen Jahren Erfahrung im politischen Geschehen profitieren, denn die JVP wurde im Gegensatz zur JG und zum RFJ schon vor längerer Zeit in Osttirol auf die Beine gestellt.
Die Junge Volkspartei ist eine der sechs Teilorganisationen der ÖVP, was sie zu einem gleichwertigen Teil in der Partei macht und ihnen Sitz- und Stimmrecht in allen Gremien verleiht.
„Wir möchten eine starke Interessensvertretung sein, denn nahezu jedes Thema betrifft uns junge auch. Es ist immer zu hinterfragen, welche Auswirkungen Entscheidungen auf uns später haben.“, so Riepler. „Stolz sind wir, dass das Jugendticket für Tirol, das wir sehr maßgeblich in Gremien gefordert haben, heuer auch umgesetzt wird. Mobilität, Wohnen und Arbeitsplätze in Osttirol sind Themen, die uns sehr am Herzen liegen.“
Dass sie keine sture, strenge und verstaubte Organisation sind, sondern vielmehr ein großer Freundeskreis, der viel gemeinsam unternimmt ist für den Vorsitzenden ein guter Grund, sich in der Jungen Volkspartei zu engagieren.
Den Wahlen fiebern die Gruppierungen natürlich schon entgegen, hoffen sie doch auf ein für ihre Partei hervorragendes Ergebnis, so dass sich das Plakatieren, Stifte verteilen und Diskutieren sichtbar rentiert hat.
Doch ganz egal wie sehr sich Ideologien unterscheiden, in einem Punkt sind sich alle drei Vorsitzenden einig: Es wird Zeit, dass Jugendliche aufhören sich nur zu beschweren, den Kopf in den Sand zu stecken und wichtige Entscheidungen über die eigene Zukunft anderen zu überlassen. Es nützt nichts, sich darüber aufzuregen, dass einem niemand zuhört und man nicht ernst genommen wird – wir sind mündig, wir müssen uns Gehör verschaffen und von unseren Rechten Gebrauch machen.
2 Postings
Naja die von der RFJ werden irgendwann mal aufwachen und sich denken, ok wir haben gekämpft aber aufgrund mangelnder Mandate ist nicht viel passiert.
Hingegen werden die von der ÖVP aufwachen und erkennen, ok wir haben gekämpft, haben dem alten Apparat weiter zu seinen Mandaten verholfen und wir Jungen konnten trotzdem nichts beeinflussen, da die alte Seilschaft keinen Platz für Neues hatte.
Da frage ich mich wer dann mehr deprimiert sein wird.
Oh mein Gott... ob sich die ganzen Jungen da bewusst sind auf was sie sich einlassen? Vor allem bei der RFJ wird es für die MItglieder eines Tages wohl ein ganz böses Erwachen aus diesem Traum geben
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