Dolomitenmann: Petro Mamu legt Grundstein zum Sieg
Kolland-Team mit Wyatt wird Zweiter. Die Favoriten scheitern am Hochstein.
Eines gleich vorweg – der Dolomitenmann 2013 war an Dramatik kaum zu überbieten. Zunächst sah alles nach einem sicheren Sieger aus, dann wendete sich das Blatt bei der letzten Etappe und am Ende stand das Team Kleine Zeitung/Panaceo doch ganz oben auf dem Stockerl. Doch der Reihe nach:
Petro Mamu, zierlicher Bergläufer aus Eritrea, wurde gleich nach dem Start zum Held des Tages. Er hat schon den Glocknerlauf gewonnen und war auch am 7. September beim Extrem-Staffelbewerb "Dolomitenmann" unbesiegbar. Seine Fabelzeit von 1:20:12 für 12 Kilometer und 2000 Höhenmeter zwischen dem Lienzer Hauptplatz und dem auf 2.441 Meter Seehöhe in den Lienzer Dolomiten gelegenen "Kuhbodentörl" ist Allzeitrekord beim Dolomitenmann.
Mamu brachte seinen Teamkollege Jakob Herrmann mit dem Paraglide-Schirm um unglaubliche 4.55 Minuten vor dem zweitplatzierten Japaner Miyahara Toru in die Luft. Damit wiederholte sich beim 26. Dolomitenmann eine Szene, die man aus vielen vorangegangenen Rennen kennt. Ein herausragender Bergläufer wirtschaftet einen Vorsprung heraus, den die drei folgenden Stafettenteilnehmer nur noch schwer egalisieren können. Eine spannende Verfolgungsjagd begann, ganz nach dem Geschmack des Publikums und des "Dolomitenmann-Erfinders" Werner Grissmann.
Schnellster Paraglider des Tages war Paul Guschlbauer vom Red Bull Team, das zwar aufholte, aber in dieser Phase nicht an den Führenden Jakob Herrmann herankam. Er landete, verfolgt von den Japanern und Kolland Topsport bereits nach 1:37:12 auf der Moosalm. Mit Fortdauer des Rennens formierten sich wie erwartet die "bekannten Gesichter", sprich die Favoriten und Siegerteams früherer Jahre. Während das Team "Kleine Zeitung/Panaceo" auch bei der Übergabe von Flieger Herrmann an Kanute Manuel Filzwieser noch einen recht passablen Vorsprung hatte, wechselten die folgenden Ränge bereits beim Lauf- und Flugduell der Gleitschirmpiloten.
Auf dem Leisacher Fußballplatz übergaben Markus Prantl von "Pure Encapsulations" und der drittplatzierte Christian Amon (Kolland Topsport) vor den sensationell kämpfenden Japanern an die Wassersportler. In der Luft hatte ein weiterer Favorit ausgeholt, Paul Guschlbauer vom Red Bull Team flog einen neuen Dolomitenmann-Rekord mit 29:10 Minuten. Und auch die Drau hatte es an diesem Tag in sich. Im Wildwasser verdichtete sich das Feld der Favoriten weiter und die Asiaten fielen zurück.
Nach 2:24:29 übergab Kanute Manuel Filzwieser nach einem Sprung aus sieben Metern Höhe, einer Regatta von fünf Kilometern und der Überwindung der Iselböschung an den letzten Mann im Kleine Zeitung/Panaceo-Team, den Schweizer Mountainbiker Urs Huber.
Pure Encapsulations und Kolland folgten noch mit etwas Respektabstand, der sechsfache Dolomitenmann-Sieger Harald Hudetz übergab als Vierter unter frenetischen Anfeuerungsrufen an Red Bull-Schlussmann und Lokalmatador Alban Lakata auf dem Mountainbike. Die Publikumslieblinge aus Japan – heuer erstmals am Start – waren zu diesem Zeitpunkt auf Rang 12 zurückgerutscht und der letzte Akt des diesjährigen Dolomitenmann-Dramas begann, der 17,4 Kilometer lange Aufstieg der Biker über Schotterstraßen und Waldwege bis zum Hochsteinkreuz, ein Weg der Leiden über 1.695 Höhenmeter samt anschließender Jagd über die steile H2000-Skiabfahrtspiste und fast zehn Kilometer Downhill ins Ziel auf dem Hauptplatz der Dolomitenstadt.
Alban Lakata duellierte sich vor allem mit Jiri Hudecek vom rein tschechischen Team Global Assistance, musste den Gegner schließlich vorbeiziehen lassen und sich mit Rang sechs begnügen, während sich die Japaner mit Kohei Yamamoto als Schlussmann beim Uphill-Duell zunächst wieder unter die Top-Ten vorschoben, am Ende aber auf Platz elf landeten.
Und es zeigte sich einmal mehr, dass der Dolomitenmann erst im Ziel auf dem Lienzer Hauptplatz entschieden ist. Auf dem Hochstein übernahm zunächst Hannes Pallhuber vom Titelverteidiger Pure Encapsulations die Führung und alles sah danach aus, als ob der Favorit und Vorjahressieger seinen Titel verteidigen könnte. Nach Stunden an erster Stelle mussten die Mannen des Kleine Zeitung/Panaceo-Teams den Favoriten ziehen lassen. Doch es kam anders und das Blatt wendete sich neuerlich. Der Berg, der schon für Skifahrer eine Herausforderung ist, warf den Spitzenbiker Pallhuber ab und die Konkurrenten zogen vorbei. Am Ende hatte jenes Team die Nase vorn, das über weite Strecken diesen Extrembewerb dominierte: die Mannschaft des Wunderläufers Petro Mamu.
Die Siegerteams des Dolomitenmanns 2013:
1. Kl. Zeitung/Panaceo: Petro Mamu/Jakob Herrmann/ Manuel Filzwieser/ Urs Huber
2. Kolland Topsport: Jonathan Wyatt/Christian Amon/Herwig Natmessnig/Markus Kaufmann
3. Global Assistance: Jiri Magal/Tomas Lednik/Kamil Mruzek/Jiri Hudecek
Ein Posting
den lienzern muss man zweimal gratulieren: . erstens zum internationalen sportevent DOLOMITENMANN (26 x) und . zweitens zum internationalen straßenfestival OLALA (22 x seit 1992)
durch diese grossveranstaltungen hat das kleine städchen lienz mit den beteiligten anreinergemeinden weitum bekanntheit und beliebtheit erlangt. den triebfedern mutschlechner und grissmann, den vielen sponsoren, förderer, helfern und dienstbarkeitsgebern sei hier auch einmal ein großes lob und ein dankeschön im namen der sportbegteisterten und kinder mit ihren eltern ausgesprochen! . ich denke, dass das hier im forum der dolomitenstadt große zustimmung findet.
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