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Photovoltaik: Haidenberger widerspricht Boltz

Netzüberlastung durch Sonnenstrom sei nicht nachvollziehbar.

Walter Boltz (links) will eine Netzabgabe von privaten Sonnenstromerzeugern, Thomas Haidenberger hält das für eine schlechte Idee. Fotos: e-control/Grüne
Walter Boltz (links) will eine Netzabgabe von privaten Sonnenstromerzeugern, Thomas Haidenberger hält das für eine schlechte Idee. Fotos: e-control/Grüne
Wer eine Photovoltaikanlage betreibt und den so erzeugten Strom nicht selbst verbraucht, sondern in das öffentliche Netz einspeist, bekommt dafür ca. 5 Cent pro Kilowattstunde, unabhängig davon, ob der Strom benötigt wird oder nicht. Österreichs oberstem "Energieregulator" ist das ein Dorn im Auge. Walter Boltz, Chef der E-Control, erklärte gegenüber der Tiroler Tageszeitung, das heimische Stromnetz sei für den privaten Öko-Stromboom nicht konstruiert und müsse um 400 Mio Euro ausgebaut werden. Boltz will die privaten Haushalte mit einem "Netzbereitstellungsentgelt" von 150 bis 200 Euro zur Kasse bitten, wenn sie überschüssigen Strom aus ihrer Photovotaikanlage in das öffentliche Netz einspeisen. Bis zu 70 Prozent des Sonnenstroms werden nämlich nicht in jenen Häusern verbraucht, auf deren Dächern er erzeugt wird. Ein zu hoher Anteil, argumentiert Boltz gegenüber der TT. Jetzt kontert der Osttiroler Grüne Thomas Haidenberger per Presseaussendung: "Boltz will jene Kleinproduzenten, die auf dem eigenem Gebäude Strom aus Sonnenlicht erzeugen, für den dadurch angeblich notwendigen Ausbau der Netze zur Kasse bitten. Und im gleichen Atemzug wurde auch noch die Forderung erhoben, die heuer endlich einmal in ausreichender Höhe verfügbaren Förderungen für PV-Anlagen zur Stromerzeugung in Kleinanlagen abzuschaffen", ärgert sich Haidenberger. "Abgesehen davon, dass wesentlich höhere Förderungen für alte und umweltgefährdende Technologien bis hin zur Atomkraft gewährt werden, sollten die Verantwortlichen die Zahlen kennen und die Kirche im Dorf lassen. Die Stromproduktion aus Sonnenlicht liegt in Österreich noch deutlich unter einem Prozent der Gesamtproduktion." Vor diesem Hintergrund sei die Aufregung um die angeblich überlasteten Netze nicht nachvollziehbar.

3 Postings

Detektor
vor 11 Jahren

Panikattacken

Schon im Vorjahr beklagten sich Betreiber von Schweizerischen Pumpspeicherkraftwerken im Schweizer Fernsehen, dass ihnen der deutsche Photovoltaikstrom an schönen Tagen das Geschäft verderbe, da nunmehr die Mittagsspitze im Stromverbrauch weitgehend fehle; diese war früher gegen teures Geld von ihnen abgedeckt worden. Insgesamt ist der Börsenstrompreis in den letzten Jahren gerade durch die vermehrte Erzeugung von Sonnen- und Windstrom in Deutschland eklatant gesunken; diese Preissenkung wurde von den EVUs allerdings nur an Großkunden, nicht aber an Haushalte weitergegeben. Es blieb den Stromkonzernen also lukrativer Extragewinn. Außerdem - jeder kann dies auf seiner Stromrechnung sehen - wird von jedem Strombezieher zusätzlich zu den eigentlichen Energiekosten eine fast gleich hohe Netzgebühr eingehoben, welche zur Erhaltung und zeitgerechten Adaptierung der Übertragungsnetze gedacht wäre. Ein propagierter Netzgroßausbau würde vor allem dem internationalen Stromhandel der Stromkonzerne dienen und ist für einige vergleichsweise winzige private Photovoltaikanlagen in keiner Weise nötig. Diese erzeugen dezentral und ihr Überschuss-Strom wird sogleich auch dezentral von allen Nachbarverbrauchern genützt. Die lächerliche Panikmache des Herrn Boltz ist allzu durchsichtig und vollkommen überflüssig.

 
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wurzel
vor 11 Jahren

dANKe Hr. Haidenberger!!! Ein Kurzer und guter Konter! Diese Verhältinsmäßigkeiten gehörten immer wiedermal transparent gemacht, wenn solche Lobbyisten der etablierten Energiewirtschaft mit verwirrrenden Argumenten gegen die kleinen, dezentralen EE-Quellen nörgeln. Vor einigen Jahren noch hat der "oberste Energieberater" unserer Ministerriege - Hr. Boltz - die Energiequelle Photovoltaik noch nicht einmal in den Potentialen für den künftigen Ausbau aufscheinen lassen und jetzt wär´s schon zu viel...? Da könnte man sich fragen, warum diese Überraschung oder war es doch eher eine Fehleinschätzung. Allein die Verbrauchs-Prozente welche von den tickenden "Atombomben" an der Österreichischen Grenze abgedeckt werden müssen wären es doch wert, mehr den Spargedanken zu fördern und auf umweltfreudliche Technologien, wie es beispielsweise BIPV (Gebäude integrierte PV) ist, zu setzen. Wer Freude daran hat, bei seinen Bergwanderungen an jedem Trog bendenkenlos Wasser trinken zu können muss sich auch bewusst sein, an welch seidenen Faden sein kleines Glück hängt.

 
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bergfex
vor 11 Jahren

Diesen Strom den Nachbarn anbieten .

Bekommt der Chef der E-Kontroll nasse Füsse oder kämpft er mit vollen Hosen?

 
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