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Verwirrende Lkw-Regelung auf dem Felbertauern

In Osttirol dürfen schwerere Autos fahren als in Salzburg.

Busse bis 12 Meter und Lkw bis 14 Meter dürfen auf Osttiroler Seite fahren. In Salzburg dürfen auch Laster nur 12 Meter lang sein. Fotos: Expa/Groder
Busse bis 12 Meter und Lkw bis 14 Meter dürfen auf Osttiroler Seite fahren. In Salzburg dürfen auch Laster nur 12 Meter lang sein. Fotos: Expa/Groder
Der ORF-Salzburg spricht von einem "Schildbürgerstreich" und berichtet heute über eine Kuriosität auf der vor wenigen Tagen wieder eröffneten Felbertauernstraße: dies- und jenseits des Passes gelten unterschiedliche Längen- und Gewichtsbeschränkungen für Lkw. Drüben, in Salzburg, dürfen die Laster maximal 12 Meter lang und 25 Tonnen schwer sein. "Herüben" in Osttirol sind 14 Meter und 40 Tonnen erlaubt. Mancher Frächter versteht ob solcher Diskrepanzen die Welt und vor allem die Straßenverkehrsordnung nicht mehr. Für letztere ist die Bezirkshauptmannschaft zuständig, die in den Bezirken Lienz und Zell am See eine "Frauschaft" ist. Die Osttiroler Bezirkshauptfrau Olga Reisner und ihre Kollegin im Pinzgau, Rosmarie Drexler, trauen der Ersatzstraße vom Südportal bis zum Matreier Tauernhaus offenbar Unterschiedliches zu.
Olga Reisner: "Ich habe meine Verordnung am 25. Juli allen zur Kenntnis gebracht."
Olga Reisner: "Ich habe meine Verordnung am 25. Juli allen zur Kenntnis gebracht."
Reisner erklärt heute gegenüber dolomitenstadt.at: "Wir haben gemeinsam mit der Wirtschaftskammer unterschiedliche Lkw von Osttiroler Firmen auf der Strecke getestet und sind zu dem Schluss gekommen, dass 14 Meter Länge noch zulässig sind. Gewichtsbeschränkung wurde gar keine verordnet, deshalb sind bis zu 40 Tonnen möglich. Omnibusse dürfen höchstens 12 Meter lang sein. Diese Verordnung habe ich am 25. Juli allen beteiligten Stellen zur Kenntnis gebracht." Reisners Kollegin im Pinzgau, Bezirkshauptfrau Rosmarie Drexler gibt gegenüber dem ORF zu, dass die Abstimmung besser sein könnte: „Das nehme ich auf meine Kappe. Es wird am 13. August eine gemeinsame Verhandlung geben mit dem Ziel einer gemeinsamen Lösung.“ Die Lienzer BH hätte das klärende Gespräch lieber heute als morgen, doch weil in Salzburg einige Fachkräfte auf Urlaub sind, müssen die Frächter bis Mitte August auf Klarheit warten. Vollends verwirrend wird die Situation, weil eine Verordnung erst dann gilt, wenn auch entsprechende Schilder am Straßenrand stehen. Die Beschilderung ist aber nicht Sache der BH, sondern der Gemeinden. In Matrei stehen die Schilder, in Mittersill war bis gestern noch keine Tonnagebeschränkung angezeigt. Da von Seiten der Exekutive zumindest inoffiziell Toleranz signalisiert wird, dürften auch Laster mit "Osttiroler Limit" wenig Probleme auf der Salzburger Seite bekommen. Dennoch werden die Fahrer am Südportal von den Mautnern über die im Norden geltenden Bestimmungen aufgeklärt. Reisner: "Es gibt unterschiedliche Philosophien zum Thema Straßenabnutzung durch schwere Lkw. Ich stehe auf dem Standpunkt, man sollte der Wirtschaft derzeit möglichst freie Fahrt über den Felbertauern ermöglichen und wenn nötig, lieber später den Asphalt reparieren."
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

7 Postings

nanny
vor 11 Jahren

@fb: Ja so Sonderregelungen. Das weckt einerseits die Begehrlichkeit jener, die keine Sonderregelung haben. Und andrerseits bin ich nicht sicher, ob so Ausnahmen überhaupt halten. Stichwort: Wettbewerbsverzerrung. Da wir in der EU sind - eh schon wissen. Also die 20 Brummer - so die Brücke das aushält - wären wahrscheinlich zu verkraften. Aber ...

 
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tetris
vor 11 Jahren

Zitat, Kleine Zeitung: "Immerhin hat Bezirkshauptfrau Olga Reisner höchstpersönlich am Anfang der Woche der Polizei in Matrei angeordnet, die aufgestellten Gewichtsbeschränkungen mit den 25-Tonnen-Tafeln an der Notstraße umgehend zu entfernen." Häää??? Die Gewichtsbeschränkung wird ja wohl einen Sinn haben, oder denkt Frau Reisner, durch das Entfernen der Tafeln hält die Brücke auf einmal mehr???

 
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Pflanzerl
vor 11 Jahren

Frau Reisner scheint ja technisch erfrischend unbedarft zu sein. Vielleicht sollte ihr jemand erklärwn, dass beu Brückenschäden eine Asphaltreparatur nicht wirklich hilft ...

 
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Franz Brugger
vor 11 Jahren

@nanny: Stimme da zu, da sind wohl auch die Sonderregelungen wackelig, zumindest wegen der Brücke. Aber vielleicht sind die 25ton eine Schutzbeschränkung, weil man ja keine Brummis im Tauerntal, Innergschlöß haben möchte.

Was die engen Kurven betrifft könnte man etwas Geduld aufbringen, damit eben heimische Unternehmen fahren können, sollten dann bei ca. 40 Genehmigungen ja wohl nur etwa 20 Brummi's bedeuten - oder werden es dann doch mehr?

 
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nanny
vor 11 Jahren

@ Gertrude Das Problem müssen Techniker entscheiden, nicht die Wirtschaft. Wenn die Tragfähigkeit einer Brücke nur 25 t zulassen, und die Kehren nur 12 m, so muss man dies akzeptieren. "Normale" Lkw können ja fahren, ebenso Busse. Die Superbrummer sind für alle Straßen eigentlich ein Übel und wohl für viele Sanierungsfälle verantwortlich.

 
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Gertrude
vor 11 Jahren

...doch weil in Salzburg einige Fachkräfte auf Urlaub sind, müssen die Frächter bis Mitte August warten.

Wäre es aber umgekehrt, sodass ein Unternehmer eine Auflage zu erfüllen hätte, gäbe es vonseiten der Behörde keinen Tag aufschub. Diese Bürokratie ist für die Wirtschaft einfach nur katastrophal!

 
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Franz Brugger
vor 11 Jahren

Verwirrend ist da schon. Wie ist es möglich, 40to zuzulassen, wenn es eine Brücke gibt, die eben nur auf 25to zugelassen wurde. Ist diese so kurz, dass da eben nicht das volle Gewicht des LKW auf die Brücke kommen kann?

Schwach und blamabel ist es, dass sich die BH Lienz und Zell am See nicht verständigen konnten.

 
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