Uralte Ranggler-Rituale am „Hundstoan“ in Salzburg
Junge Osttiroler mischten in der Naturarena auf 2117 m Seehöhe mit.
Es ist sozusagen die Mutter aller Rangglereien, das Kräftemessen in der Naturarena am "Hundstoan" in den Pinzgauer Grasbergen. Von Maria Alm, Zell am See, Bruck und Hinterthal wanderten schon vor fast 500 Jahren Tausende den Berg hinauf, um nach einem mehrstündigen Marsch auf 2117 Metern Seehöhe einem Kräftemessen beizuwohnen, das damals "Hosenrecken" hieß. Erst wurde die Messe gefeiert, dann ging´s nach strengen Regeln ans Eingemachte. Sieger ist jener Ranggler, der alle Gegner auf den Rücken zwingt. Er ist der "Hågmoar". "Håg" kommt von eingehegt, eingegrenzt und der Moar ist der Meister, einer, der nicht nur in der eigenen Siedlung, sondern auch darüber hinaus Bedeutung hat.
Das Ranggeln am Hundstoan wurde 1518 erstmals urkundlich erwähnt, als friedliches Kräftemessen zwischen Sennern und wird sogar im nationalen Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Kulturerbes Österreichs angeführt.
2013 holte sich Christoph Mayer aus Taxenbach den Hågmoar-Titel. Ihm konnte am 27. Juli vor mehr als 2000 Zuschauern keiner das Wasser reichen. 100 Ranggler maßen ihre Kräfte und bei den Jugendlichen verließ ein Osttiroler siegreich die Grasarena: Emanuel Warscher wurde Bester der 12- bis 14-Jährigen. Mit zwei Siegen wurde er seiner Favoritenrolle gerecht und erkämpfte sich erstmals eine Goldmedaille am Hundstoan. Die Osttiroler Delegation jubelte in Salzburg auch deshalb, weil Philip Holzer Zweiter wurde und zwei dritte Ränge an Niklas Lang und Simon Holzer gingen.
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