
Schon seit 40 Jahren engagiert sich die Caritas Tirol bereits im Westsahel. Das aufgebaute Netzwerk an Landwirtschafts- und Ernährungszentren habe in den vergangenen zwei Jahren zwar gut gegriffen, meint Schärmer, dennoch stelle die Ausbreitung der Sahara sowie insbesondere der Wettlauf mit der Klimaveränderung eine große Herausforderung dar. „Heuer haben wir dort keine aktuelle Katastrophe,“ so der Caritas-Tirol-Direktor, „aber die Dürrephasen werden kommen. Unser Hauptansatzpunkt ist die Aufforstung zur Wasserspeicherung.“ Die Bilanz sei gut, denn in den letzten vier Jahrzehnten habe man einer halben Million Menschen Ernährungssicherheit bieten können. Trotzdem steige die Zahl der Anfragen vieler Dörfer der Region, berichtet Schärmer, weshalb die Caritas Tirol auch heuer um Spenden für Mali und Burkina Faso bittet.

Bedenklich ist aber auch die Entwicklung in Osttirol, wie der zuständige Caritas-Dienststellenleiter Andreas Huber schildert. Im Vergleich zu 2011 verzeichne man im Jahr 2012 satte 40 Prozent mehr an Hilfesuchenden im Bereich der Sozialberatung. Vor allem die Kosten für Wohnen und Energie, also Strom- und Heizkosten, belasten immer mehr Osttiroler, besonders Alleinerziehende oder Wohnungssuchende nach einer Trennung. Hier sieht Caritas-Direktor Georg Schärmer Nachholbedarf beim Land Tirol und spricht sich für eine flächendeckende Delogierungs-Prävention und Wohnungssicherung aus.
Die zweite wichtige Aufgabe der Caritas Osttirol ist die Familienhilfe. Neben der klassischen Familienhilfe, im Rahmen derer die vier Caritas-FamilienhelferInnen als „Krisen-Manager“ einspringen, bietet die Caritas in Zusammenarbeit mit der Jugendwohlfahrt auch eine Sozialpädagogische Familienhilfe an, die eine langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen der betroffenen Familien zum Inhalt hat. 2012 leisteten die Familienhelfer insgesamt 6.437 Einsatzstunden bei 52 Familien aus 16 Osttiroler Gemeinden, was in etwa dem Schnitt der Vorjahre entspricht.
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