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Schutzhütten werden zum Wahlkampfthema

Parteipolitisches Hickhack und Streit über Förderhöhe.

Hütten und Wanderwege sind das Rückgrat des Sommertourismus. Ihre Erhaltung und Finanzierung wird derzeit zum politischen Zankapfel. Foto: TVB/Leischner
Nicht 1,5 Mio Euro sondern 1,8 Mio Euro seien an Förderung für die österreichischen Schutzhütten zugesagt, ließ vor zwei Tagen das Wirtschaftsministerium per Aussendung verlautbaren und warf dem Vorsitzenden der Naturfreunde, Karl Frais, die Nennung falscher Zahlen vor. "Dass Frais diese Zahl in der Öffentlichkeit wiederholt und wider besseren Wissens falsch benennt, ist offenbar dem beginnenden Wahlkampf zuzuschreiben", schreibt die Pressestelle von Minister Wolfgang Mitterlehner. Das weist der Angesprochene zurück und unterstreicht neuerlich, dass die Bundesförderung von ehemals 2,18 Mio Euro auf 1,8 Mio Euro im Jahr 2012 und auf 1,5 Mio Euro im Jahr 2013 gekürzt worden sei. Zwischenzeitlich hat das Thema auch die Landesebene erreicht. Die alpinen Vereine (Alpenverein, Naturfreunde, Österreichischer Touristenclub) bekommen vom Land in Summe ca. 100.000 Euro pro Jahr für die Erhaltung der alpinen Wege. Zu wenig, wie die Liste Fritz in einer Aussendung am 9. Juli bemängelt, sie fordert eine Aufstockung auf 300.000 Euro und eine gesetzliche Absicherung der alpinen Infrastruktur. Ein entsprechender Fritz-Dringlichkeitsantrag schaffte im Juni nicht den Sprung auf die Tagesordnung des Landtages. Die schwarzgrüne Regierungskoalition hatte die Dringlichkeit nicht zuerkannt. Dennoch unterstreichen sowohl ÖVP als auch Grüne heute in getrennten Presseaussendungen den Einsatz der Landesregierung für Schutzhütten und Wanderwege. Für 2013 sei aus dem Tiroler Tourismusförderungsfonds eine zusätzliche Sonderförderung von 70.000 Euro beschlossen worden, meldet Landeshauptmann Günther Platter. Etwa eine halbe Million Euro werde unter dem Titel "Waldschutz" für die Erhaltung von Klettergärten, Wander- und Bergwegen ausgeschüttet. Und der grüne Tiroler Klubobmann Gebi Mair will den Bund in die Pflicht nehmen: "Der Bundeskanzler soll sich nicht nur beim Urlaub am Klettersteig ablichten lassen. Die Bundesregierung soll auch dafür sorgen, die Kürzungen der Mittel des Bundes zurückzunehmen", schreibt Mair in einer Aussendung – und legt seinerseits ein Wanderfoto bei.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

Ein Posting

wolf_C
vor 11 Jahren

... die, die es wissen müssten, sprich die Tiroler Touristiker, haben keine Ahnung vom Wandern oder Bergsteigen in Tirol, und die Gesetzgeber schon gar nicht ... wenigstens der Herr Bundespräsident weiss von was er redet!

 
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