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Kraftwerkspläne an der Isel werden auf Eis gelegt

Die Europäische Union ist mit ihrer Geduld in Sachen Natura 2000 und Isel am Ende.

Nachdem Österreich bei der Einreichung der Natura 2000-Gebiete auch die letzte Frist verstreichen ließ, untersagte die EU bis auf weiteres alle Projekte an der Isel. Auch alle Naturschutz-, Wasserrechts- oder Baubescheide sind rechtswidrig. Foto: Wolfgang Retter jun.
Ende Mai teilte die Europäische Kommission in einem Schreiben mit, dass gegen Österreich ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet wurde. Der Grund: das unvollständige Natura 2000-Netzwerk. „Die für den Naturschutz zuständigen Bundesländer haben nun zwei Monate Zeit, auf das Aufforderungsschreiben zu reagieren", erklärt Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes. Das Mahnschreiben der EU-Kommission stellt dem österreichischen Naturschutz ein vernichtendes Zeugnis aus. Insgesamt betrifft die Unvollständigkeit des Natura 2000-Netzes 12 Lebensraumtypen und 29 Arten in der alpinen biogeografischen Region sowie 14 Lebensraumtypen und 43 Arten in der kontinentalen biogeografischen Region. Rückte der Umweltdachverband im Juni 2012 mit seiner Schattenliste noch lediglich 55 neue Gebiete in den Fokus der bestgeeignetsten Natura 2000-Gebiete, so sind es mittlerweile 200 Gebiete. „Je länger recherchiert wird, umso mehr treten offenbar die Defizite im Umgang mit europäischen Naturschutzstandards zu Tage“, so Heilingbrunner.
Der Präsident des Österreichischen Umweltdachverbandes, Gerhard Heilingbrunner, rechnet damit, dass die EU rund 50 bis 100 Gebiete als Natura 2000 Regionen ausweisen wird.
Der Präsident des Umweltdachverbandes rechnet damit, dass schlussendlich 50 bis 100 neue Natura 2000-Gebiete übrig bleiben - darunter auch die Isel und ihre Zubringerflüsse in Osttirol. Solange nicht geklärt ist, ob die Isel als potenzielles Natura 2000-Gebiet eingestuft wird, sind jegliche Eingriffe, wie etwa Naturschutz-, Wasserrechts- oder Baubescheide rechtswidrig und verstoßen gegen die geltende Judikatur des Europäischen Gerichtshofes. „Wer jetzt nicht rechtzeitig handelt, wirft Steuergeld zum Fenster raus“, kritisiert Heilingbrunner. Unterstützung erhält der Präsident des Umweltdachverbandes vom Villgrater Landtagsabgeordneten Josef Schett von „Vorwärts Tirol“. Für ihn stelle Natura 2000 eine Auszeichnung für besonders naturnahe Gebiete dar, und keine „Vernaderung“ der eigenen Heimat.
Der Landtagsabgeordnete Josef Schett, auch TVB-Vorstandsmitglied, betonte, dass eine Ausweisung als Natura 2000 Gebiet einer Auszeichnung und großen Chance gleichkäme.
„Osttirol wird in dieser Diskussion die einmalige Gelegenheit geboten, ein gesamttouristisches, maßgeschneidertes Konzept unter Einbindung von Fachleuten, sowie einem Schulterschluss mit den alpinen Vereinen zu entwickeln“, freut sich Schett. Bei dieser Gelegenheit fordert Josef Schett gleich einen Werbebeirat zur Unterstützung für den Vorstand des TVB Osttirol und für die Mitarbeiter der Osttirol-Werbung. „Dieser Beirat solle innovative Konzepte und Ideen dem Aufsichtsrat des TVB Osttirol zur Entscheidungsfindung vorlegen und gleichzeitig Garant dafür sein, dass Marketingaktivitäten effizient und nach Maßgabe touristischer Nachhaltigkeit verwendet werden.“

4 Postings

mounier
vor 12 Jahren

..auf Eis gelegt....????? Wieder eine undurchsichtige Verzögerungstaktik,was passiert, wenn das Eis schmilzt! ?Die BETONIERER haben Zeit, die Naur ist unwiederbringlich, also betoniert die Betonierer!

 
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mischmaschin
vor 12 Jahren

Der Vorstand hat zu Führen und Strategie vorzugeben - nicht operative Arbeit zu machen! Leider sind die Mitarbeiter der OW dadurch blockiert, daß ihnen keine Strategie vorgegeben wird. Die Forderung von Schett ist goldrichtig und sollte endlich in Angriff genommen werden.

 
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osttirol20
vor 12 Jahren

Wofür gibt es den TVB Vorstand und die Mitarbeiter der Osttirolwerbung. Wenn diese nicht fähig sind innovative Konzepte auszuarbeiten und umzusetzen, dann sind sie wohl mehr als fehl auf ihren Posten und sollten so schnell wie möglich ersetzt werden.

>>>>> Vor den Wahlen große Reden schwingen und dann den Anforderungen nicht mächtig <<<<<

 
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SusiCat-frankfurt
vor 12 Jahren

über diese nachricht haben wir uns gefreut - der zeitgewinn führt hoffentlich zu einer positiven entscheidung für den naturschutz und gegen das kraftwerk ... wir lieben das virgental seit 41jahren und haben schon über einen aufenthaltsboykott nachgedacht, wie damals in kals, als auch kraftwerkspläne geschmiedet wurden, die dann zum glück keine realisierung fanden ... "DOLOMITENSTADT.AT" besuchen wir täglich - wir interessieren uns auch für die baufortschritte an der felbertauernstraße - der felssturz bescherte unserem maiurlaub einen großen umweg, unser nächster besuch ist für september geplant ... doris + horst

 
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