Für einen Abschied in Würde und Geborgenheit
Die neu gegründete Hospizgruppe Lienz freut sich über 16 ausgebildete Mitarbeiter.
Feierlich ging es am Samstag, 8. Juni, im Brennstadl Webhofer in Gaimberg zu, als die Hospizgruppe Lienz zur Gründungsfeier lud. 16 fertig ausgebildete Mitglieder, darunter auch zwei Männer, wurden von Koordinatorin Reinhilde Tabernig herzlich in der Tiroler Hospizgemeinschaft aufgenommen. „Die Hospizgemeinschaft besteht in Osttirol jetzt aus den vier Schwerpunktgruppen Krankenhaus Lienz, Lienz Umgebung, Oberland und Iseltal“, erklärt Tabernig.
Insgesamt 756 Stunden begleiteten die Hospiz-Mitglieder von Anfang Jänner bis Ende Mai ehrenamtlich zahlreiche Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Wobei sich die Mitglieder der Hospizgruppe weniger als Sterbebegleiter, sondern vielmehr als Lebensbegleiter sehen.
„Wir betreuen das Leben, bis zum letzten Atemzug“, betonte auch die Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, Elisabeth Zanon. Und zwar zu Hause, im Altenheim oder im Krankenhaus. Unabhängig von Religion, Herkunft oder Alter. „Dort, wo die Ärzte sagen, dass sie nichts mehr machen können, sagen wir: es gibt für uns noch ganz viel zu tun!“
Das Spektrum der Wünsche ist dabei breit gefächert. „Manche wollen einfach nur noch einmal auf die von ihnen so geliebten Berge schauen, oder die alten Liebesbriefe ihres Mannes vorgelesen bekommen“, erzählt Zanon. Und in manchen Fällen nutze man die Zeit, vieles, was innerhalb der Familie für Unstimmigkeiten sorgte, noch aufzuarbeiten.
Für die geschulten Mitarbeiter der Hospizgemeinschaft oft keine leichte Bürde, da das Thema Sterblichkeit omnipräsent ist. „Doch alle in der Gruppe, die sich nun ein Jahr lang mit dem Tod beschäftigt haben, sind durch ihre Ausbildung viel lebendiger geworden“, bestätigt Reinhilde Tabernig lächelnd.
Damit dies so bleibt, treffen sich die Mitarbeiter einmal im Monat in einer Gruppe und tauschen sich aus. „Uns ist einfach wichtig, dass wir durch unsere Anwesenheit den Menschen Vertrauen und Sicherheit schenken, ihnen zuhören und Halt geben, und ihnen bis zuletzt Lebensqualität und Würde ermöglichen“, so Tabernig.
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