Felbertauern: 10.000 m3 Fels werden gesprengt
Osttirols Verkehrsschlagader bleibt vermutlich noch lange gesperrt.
Wesentlich länger als bisher angenommen wird die Sperre der Felbertauernstraße nach dem katastrophalen Felssturz am 14. Mai dauern. "Wir sehen uns derzeit außerstande, einen konkreten Zeitpunkt für die Öffnung der Straße zu nennen", betonte am Donnerstag, 16. Mai, der Vorstand der Felbertauernstraßen AG, Karl Poppeller, bei einer Pressekonferenz in Lienz.
Je nach Fortschritt der Sprengarbeiten, werde man sehen, wie es genau aussieht, könne aber selbst dann nur fallweise Prognosen abgeben.
Insgesamt müssen rund 10.000 Kubikmeter Fels abgesprengt werden. "Im Idealfall soll das in mehreren Etappen geschehen", erklärt der Technische Leiter der Felbertauernstraßen AG, Michael Köll. Diese erste Sprengung sei gleichzeitig eine Testsprengung. Köll: "Sozusagen ein Kennenlernen der Formation." Dafür wurden in 15 bis 18 Bohrlöchern, alle rund drei Meter tief in das Gneisgestein gebohrt, insgesamt zehn Kilogramm Sprengstoff deponiert.
Wann die Sprengung erfolgt, war um die Mittagsstunden noch offen. "Geplant war es gegen 13 Uhr, wobei sich die Sprengung aufgrund der schlechten Wetterlage und des Windes zeitlich immer weiter nach hinten verschiebt", so Michael Köll.
Entscheiden werden das die acht Spezialisten der Firma HTB vor Ort, die von einem Mitarbeiter der Felbertauernstraße im steilen und regennassen Gelände unterstützt werden. Dass die Felsmassen in jedem Fall abgesprengt werden müssen, bestätigte auch Geologe Franz Riepler. "Der betroffene Bereich ist 50 Meter breit und 12 Meter hoch, die Klüfte sind mit Lehm und Feuchtigkeit gefüllt und äußerst labil", weiß Riepler.
Update: Mittlerweile fand die Sprengung statt. Hier finden Sie Bilder und Videos.
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