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Stadt nimmt Speicherteichkredit bei der Sparkasse auf

Emotionale Diskussion und offenes Werben um Heinz Schultz.

Wasser kostet vor allem dann viel Geld, wenn es in Schnee verwandelt werden muss. Bild: Photocase/kallejipp
Wer kassiert ist schon länger klar, wer zahlt auch und in seiner Sitzung vom 7. Mai hat der Gemeinderat von Lienz jetzt konsequenterweise festgelegt, bei wem sich die Stadt das nötige Geld für den Speicherteich auf dem Zettersfeld ausleiht. Die Lienzer Sparkasse erhielt nach Ausschreibung den Zuschlag für einen Kredit von 1,121.000 Euro zur Finanzierung des künstlichen Schneenachschubs, für den die Bergbahnen-Eigentümer – unterstützt vom Land – insgesamt rund vier Millionen Euro hinblättern werden. Für das geliehene Geld sind derzeit 1,212 % Zinsen zu zahlen. Die Halbjahresrate beträgt 53.287 Euro und wenn sich an den Niedrigzinsen nichts ändert, werden nach zehn Jahren 1.657.450 Euro überwiesen und die Schulden getilgt sein. Wie erwartet entzündete sich an der Absegnung der Finanzierung wiederum eine emotional geführte Grundsatzdebatte über die – aus der Sicht von Bürgermeisterin Blanik, SPÖ und LSL – weit überhöhten Forderungen der Almbauern. Der Obmann der Alpgemeinschaft Zettersfeld, ÖVP-Mandatar Alois Lugger, nahm nach längerer Absenz diesmal wieder im Gemeinderat Platz, meldete sich aber demonstrativ nicht zu Wort.
Zum Thema Pachtzins für den Speicherteich schwieg er beharrlich. Der Obmann der Alpgemeinschaft Zettersfeld, ÖVP-Mandatar Alois Lugger.
Dafür forderte sein FP-Bauernkollege Sepp Blasisker einmal mehr wortreich eine Veräußerung des Zettersfeld-Skigebietes an einen Investor. "Willst du's kaufen?" fragte die Bürgermeisterin zurück und offenbarte, dass es nur einen potenziellen Käufer gebe, nämlich Heinz Schultz, mit dem aber TVBO-Obmann Franz Theurl nicht könne. Aus der Diskussion wurde deutlich, dass sowohl Blanik als auch weite Teile des Gemeinderates einen Verkauf der Lienzer Bergbahnen an die Schultz-Gruppe begrüßen würden. Schultz hat noch im November 2011 in einem Videointerview mit dolomitenstadt.at jedes Interesse dementiert. Am Ende stimmten FPÖ und ÖVP dem Kredit zu.
Gerhard Pirkner ist Herausgeber und Chefredakteur von „Dolomitenstadt“. Der promovierte Politologe und Kommunikationswissenschafter arbeitete Jahrzehnte als Kommunikationsberater in Salzburg, Wien und München, bevor er mit seiner Familie im Jahr 2000 nach Lienz zurückkehrte und dort 2010 „Dolomitenstadt“ ins Leben rief.

2 Postings

Huettenwirt
vor 12 Jahren

Vor 15 Jahren hätte man der Schultz-Gruppe das Skigebiet für einen Schilling verkaufen müssen. Dann stünde Lienz jetzt anders da. Jetzt will die Gruppe es sicher nicht mehr. Der Zug ist längst abgefahren. 4 Mio zu investieren ( da kann ich auch das Land nicht verstehen ) ... sinnlose Geldvernichtung. Man hätte besser dem Heinz Schultz die jetzt bei der Sparkasse aufgenommende Summe gezahlt. Da wäre sie besser angelegt gewesen. Es wird kein einziger Gast mehr kommen, nur weil Lienz jetzt einen größeren Speicherteich hat.

 
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gruenxi
vor 12 Jahren

Vor nicht allzu langer Zeit hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen, zu "sparen". Wenn ich die letzten Ausgabeposten anschaue, war dieser Beschluss für die Katz. Und wenn die Frau Bürgermeisterin meint, dass "Theurl mit Schultz nicht kann", und die Stadt weiter mitttels Krediten die Bergbahnen unterstützt, so frag ich schon, wer eigentlich noch die Interessen der Lienzer/innen wahrnimmt ?? War die Lienzer Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl nicht schon ein Resignieren vor Gemeinderäten, Stadträten, welche nicht einmal die eigenen Beschlüsse durchsetzen ? Oder ist Lienz gar auf dem Weg Richtung Matrei, Köll hat ja jetzt mehr Zeit und kann die Stadt beraten, wie man mit Schulden gut leben kann.

 
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